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HARVARD UNIVERSITY

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LIBRARY

MUSEUM OF COMPARATIVE ZOOLOGY

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fiir (lie naliiiwissiMiscliiiflliclio

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von

BOHMEN

herausgegebcn voii den

KS FiJR DIE LANUFaSUIRCHFORSCHING,

unter dcr Redaktion

von

PROF. Dr. CARL KORISTKA und PROF. J. KREJCL

Erster Band.

Mit 13 chroju. lithogr. Abbildungen, lOG Ilolzschnitten, 2 kleinen und

1 grossen Karte.

Wolil kein Land in Mittel-Europa vereiniget in so ongen und Rcliarf bezeicJi- neten Griinzen so vicle Ichrreiclie und interessante Eigenthiindiddteiten, me. Bohraen. Der Naturforscher findct in dciii liochst inerkwiirdigcn Gebirgsbau, in dem Reich til nnio dor iiii Hciioosst! der F(dsenschichten begrabenen vorweltlicdien Fauna und Flora, sowie in den leb(!iulen Organismen, deren verscliiedone weit- reichende Verbreitungsbezirke aid' deni nialeriscli cou])irten Terrain :P>ohmens zu- sammenstossen, ein rcichgegliedertes, nnd (ioch dnrch seine orographische Gestal- tung sowohl, als seine spezifis(;b(! Ik'sondc^rheit abgegriinztes Gebi(!t der natnr- wisscnschaftlichen Untersucliung.

Ein solches Object niusst(! von jelicr auf dm Wissendrang der NaJviirforsclier in hobem firade einwirken, uiul dies uni so mehr, als nutten ini La,nde die Wissen- schaft (!ine dor altestcn rtiegcistiltten gefunden. In der Tha,t beschiiftigten sich eiiu; grosse Zald von Mannern mit deni Studiuni cin/ehuir Fragen, wie solche eben der jeweilige Zustand der Naturwissenschaften aufstelltc;, nnd wir finden unter den- selbcn Namen, wclche sich durcli ihre Ijeistungen einen bi(Mb(Mnl(vti I'latz in der Geschichte der Naturwissenschaften errungen haben.

Indess betrafen diese Arboiten innn(!r nur einzeine (uibiete der Naturgeschiclite, einzclne Gebiete des Landes, und es stejlti; sich je ]iing(>r uni so nn^hr das ISe- diirfniss hcrans, das ganze Land in Beziehnng aid' aile wichtigere natnrgesclncht- liclie Fragen ein(!r ausgedehnten Untersuclmiig zn nntei'W(Mi'en, und (he Ergebnisse derselben bekannt zu niaclien. Schon ini lUiginne dieses Decenniunis traten niehrere Freunde der Naturwissenschaften zu liesprecliungen zusainmen, uni die Verwirk- lichung einer so umfassenden Arbeit vorzubereiten. Ln Jahi'c I8G4 gelang es diesen Mannern, das Intcresse der Gesellsciiaft (h's hohniischen Laiules-Musennis, sowie der k. k. patriotisch-okonoinischen Gesellschai't an dersell)en wachzurufen, welche beide Gesellschaften aus direr Mitte zwei genieinscliaftlich wirkende Coniite's (em ad- niinistratives und v'm wissenschaftliches) bildeten, und diesen Condte's eine bestinnnic Jahressubvention verliehcn mit dem Anftrage, (iiesell)e zur naturwissenscliiii'tlichen Durchforschung von Bolimeii zn verwenden. S|»iiter trat a,nch der h. bohniische Landtag, dann das Erz- nnd lliesengebii'gs-Coniite, endlicli der bohmische Forst- verein dies(!m Unternehmen dnrch Sidiventionen hei.

Dnrch diese niateriellen Unterstiitzungiin in den St;iiul gesetzt, arbeitet das wissenscliaftliclie Coniite seit deni Jahre 1864 in den Sommer- und Herbstinonaten unausgesetzt nach einem bestinnnten Plane an der naturwissenschaftlichen Durcli- forsclinng des Landes. Die bisherigen llesuUate dieser Arl)eiten sind nun in dem „Archiv fiir die naturwissenscliartliclie LaiuIesdiiT-clirorschuii^ vcni Bolimcu", desscn L ]5and soeben ersehoint, nnd (lessen ('onnnissions-A^erlag der Unterzei(dinetc iibernonnnen ha,t, niculergeh'gt.

Es enthiilt dies(ir Band, wehdier aus etwa lit Imogen Text in gr. Lexikon- forma,t (I)ruck nnd k'ormat, wi(! (li(>S(!r Frospectus), J,'] cliromolithographirten An- siehten (aus der artist. Anstalt von G. Haase Sohne in Prag), 106 Holzschnitten und 1 grossen nnd 2 kleinen Karten (aus der geograph. Anstalt v. F. Kocke in Wicn) besteht, ninl welclier in zwei verschiedenen Ausgaben, einer mit deut- schem und einer mit bohmischera Texte veroff(>ntlicht wird, eine Eeihe von grosseren Aufsatzen, aus dem Gebiete der Terrainlamde, der Ilolienvcirhiiltnisse, dor geologischen, palaontologischen, zoologischen und botanisclien Verhi'iltnisse von Bohnien durclige-

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hends Orisinal-Arhoiten, fiir deron Godiep;oiilieit die Namen der Verfasscr die bcste Biirgscliaft ](Mstoii, ArboitcMi, welclio iiidit lilos fiir den einheimischen Geologeii, Bergmariii, Land- nnd Korstwirth, fiir don Ingenieur und fiir den wissenschaftlicli gebildeten Militiir von Wiclitigkoit sind, sondern deren Interesse wegen der darin behandclten allgeiu(!in wissenscliaftlichen l-'rageii wohl weit iiber die Granzen l''i)lmiens reichen diirfte.

Uni eine Uebersiclit des reichen Ldialtos zn geben, ni5ge hier eine detaillirte UeberKiclit desselben folgcn nn(i /war nacli den vier IIanptal)thcilungen :

I. Topographischc Abtheiluiis (Terrain- mid HoiienvRrliiiltnissa). Dieselbe Piitliiilt: ") Das Torraiii und die IT oh env orhiiltniss o des Mittelgoliirges nnd des Sand- steingebirces im nordlirlien lioliinen von Prof. Dr. Karl Kofistka. UO Sniten Text, 2 eliroTnolitli. Ansicliten, 1 Proliltafel nnd 11 Ilolzscluiitte. (Mittelgebirge. - Erzge- birge. Teplitzer Bocken. Nordbohm. Sandsteingebirge und bohmische Scliweiz. Lau- sitzer (lebirgo. Jeschkengebirge. Isersandsteinplateau. Hirschberger Niederung. Plateau vonPernc nnd vom' Georgsberg. - fiefalle aller Thaler in diesem fiebiete. - Com- niiiuic;itionslini(>n. - Stratogisdi-tactisobe Beziehnngen.) f') Verzeichuiss der im Gebiete der beiliegendeu Kartc geniesseuen Punkte von Prof. Dr. Kofistka. 1'28 Seiten Text. (Enthalt nahe an 4000 von den Mitgliedem der topographisrben ye<'tion in dem (Jcibiete von a) gcmessene Hohenpunkte, in (i;i Vierecken zur be(pienieren Anfliiidung geordnet, jedes Viereck nmfasst iiabczu '2 Quadratnieilen, nnd ist die Erhebnng der gesanimten Jtoilenllfi.clie in jedoni derselben in Prozc^nten angegeben).

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c) ITohenschiohtenkarte von Prof. Dr. Kofistka. (Diese Karte enthalt die in dem vorstohenden Skelett angogebene Situation, sie ist 22 Zoll lang, 1.5'/, Zoll bvoit, i,n Maassstabe von 1:20().()00 gezeichnet, enthalt die Situation sanimtlicher bewohnter Orte, sammtliche Kisenbalnien, die Reiehs-, die Landes- und die neuen Bozirkastrassen, die Feld- wege, siiTOmtlicbe Fliisse, Baehe und Tciche, Mhblen, Jagerhauser, Sehloaser, B,nuicn usw., die Seehohen von ;5.50 wicbtigen Punkten. J'lndlich sind die allgenieineu Hohenverhaltnisse durch Schicbtenlinien, welche von 2.5 zu 26 Meter (79 Fuss) gelegt, nnd durch vorschiedene Faxben ausgedriickt sind, sowie das Belief des Bodens in Kreidemanior angezeigt. Die Karte ist von Prof. Kofistka entworfen tmd im Detail gezoicbnet, und in der riihmliehst bekaimten geographisehen Anstalt von Kocke in Wien an.sg(vfinirt worden.) II. Gcologische Abtlii'ilung. Dieselbe enthiUt:

a) Vorbemorknngen oder allgemeine gcologische Vcrbaltnisse des nord-

lichen Bohmen von Prof. Joliann Krejci. ;i7 Seiten Text. 7 Ilolzscluntto.

b) Studien im Gebiete der bobm. Kreidefor raation von Prof. J. Krejci. 142 Seit. Text 1 chromolitb. Ansicht, 39 Holzschn. (Neue Schicbtenfolge: Perucer, Korycaner, Weissen- berger Malnicer, Iser, Tcplitzer, Priesener und Chlonu>kcr Scliirhton. - Die Kreidefor-

mation im Lcitmeritzer Mittelgebirge - siidlioh vom Eger- nnd Elbeflusso ~ zwisclion rtom Mittclgobirge, dem Isertliale und der niirdlicheii Landosgriiiine ostlich der Iser bis Miihrou

im Braunauer Gcbioto und iu dor Grafschaft Glatz - die Hebungslinien ira Gebieto der Kreideformation.)

c) Palaontologische Uut ersuchungcu in don einzolnen Scbiditon dor biibni.

Kreideformation von Dr. Anton Fric. 103 Seiten Text, 4chromolith. Tafebi. 9 Holz- schmtte. (Schichtenfaciea neschreibung der Potrefakten Fundorte Fozoon bohomicum

Petrefakten aus dera koniigcn Kaike von I'ankrac tertiiire Siiswassi^rkalksohicbton Heuschrecke aus der Braunkohle Alluvialbildnngon.)

d) Die Steinkolilenbecken von Kadnic, vom Hutt enraoistor Carl Foistmautol. 120 Seiten Text, 40 Holzschnitto, 2 Karten der Steinlcoblenbeoken von Radnic und Bras. (Geologische Verhaltnisse Bergraanniscbe Voriialtnisso Lagerung dor Stcinkoble usw.

in. liotanische Abtheilung. Dioselbe enthiilt:

Prodromus der Flora von Bobraon von Dr. Ladislav Celakovsky. 104 Seiten Text. (Sporophyten Spermopbyton und zwar Gymnospcrmen Monocotylcn die b'ort- setzung dor iibrigen Classen folgt im niicbsten Bande.)

IV. Zoologisclie Abtheilung. Dieselbe enthalt

a) Verzeicbniss der Kafer Bohmens vom Conservator Km. Lokaj. 78 Seiten Text (das Verzeicbniss ist nacb dera Catalogus coloopterorum Europe von Dr. Scbaum ge- ordnet und enthalt 28()7 in, Bohmen bisbor bekannte Arten.)

6) Monograpliie der Land- und Suss wasscrraollusken Bobmens vom Assi- st enten Alfred Slavik. 54 Seiten Text und 5 chromolith. Tafeln. (Das Vorzeichniss enthalt 107 Spezies. Die 5 Tafoln enthalton li)0 Abbildungon von MoUuskon in naturge- treuem FarbendrucJf.)

c) Verzeicbniss der Spinnen des nordlichen Bohmen vom Keal-Lcbror Emanuel Bart a. 10 Soiton Text. (64 Gattungon und 185 Arten.)

V. €hemische Abtheilung. Dicsolbe enthalt:

Analytische Untersucbungen von Prof. Dr. Hoffmann. 10 Soiton Text. (Analysen von Koprohthen - Diatomaceen-Ablagerungen - Eozoon - Dolomitiscbe Kalke usw.) Es karm das Work sowolil im Ganzen, wic auch in den funf angefiilirteii Hauptabtheilungen, deren jede cin fiir sich abgescMossenes Ganzcs bildet bezogen werden. Da jcdodi wegen der grossen Kosten der artistischcn Boilagen' die Auf- lage nur eine yerhaltnissmiissig kleine ist, so ist auch <lcr Unterzeichnete niclit in der Lage, eiue zahlreiche und allgemeine Vcrscndung des Werkes zur Ansicht zu bewirken, sondern muss crsuchen, wo moglich feste Bestellungen zu maclien welcbe bei sammtlichen Buchhandluugen angenommen werden.

Der Preis des ganzen I. Bandes b(!tragt

der I. Abtheilung ^^

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Der Preis der grossen Karte aus Abtli. I.

fi. kr. in 6. W.

50

Thlr.

Sgr.

einzeln, s(;hwarz 1 mit farbigen Schicliten 1

25

20 GO

Auf Leinwand gezogen, zum Zusammenlegen eingerichtet, 80 kr. melir

20

20 10

24

2

Fr. Rivnac.

Commissions-Verlag iu Prag (Museum).

Dnick von Dr. Kd. (Jn'.ffi In

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A R CH I V

fur die naturwissenschaftliche

LANDESDURCIIFORSCHUNG

von

bOiimen

herausgegebcn von den

BEIDEN COMITfiS FUR DIE LANDESDURCHPORSCHUN&,

untor (ler Redaction

von

PROF. Dr. €. KOHISTKA uiid PROF. .1. KREjCl.

Erster Band.

Wit I.'! (•lirninolitliop:raiiliiscIipn Abbil(liiiif;oii, 10(! TTotesi'Inntten, 2 kleinon nnd 1 grosseii Karto-

P R A G.

0 0 in m i s s i 0 n s - V 0 r 1 a g von F r a n z 1{ i v n a c. 1Htt9.

Dnick von Dr. Hil. Or/igr In Prag 1809.

Einleitende Vorbemerkungen.

Von (l(!n heidcMi ('oiiiitcs fiir die, lyandcsdurchforsdning von Boluuen iiiit (Icr Haupt-Redactioii dcs Arrliiv<>s hetraiit, gliuibon (li(>, [Iritcr/cicJineten dun crstcn ]*>iind (lcsHell)cri am bcstoii da,iHit in die (')H:(!iitlichkcit, eitizufiUii-eii, (lass sie eiiieu luirzcn I!,iic,kl)lick werfen auf die Entstchung imd p]ntwickelung einer Unternehmung, die. wdiiigstciis iiiHofcrnc, als sic alio /wcigc dor hesciireibeiulen Naturwisscnschaft gl<ji('lniiilssig und'assoii soil, uud als sic oliiic allc Uutcrstutzimg aus Staatsraittclii ill's Lci)cii g<'.fiifcii wnrdc, wohl einzig in ilirer Art da stchcn diirftc.

Das Object imsei-cn- Uiitcniebniung ist uiiscr Vcatcrland Bohmen, dessen ge.naucs Stiidiiini gcwiss doppclt gcn'ociitfcrtigct ersclieiiit sowold fiir ims als unser VVoluiplatz, sowie fiir die Wisseiiscliaft als luitiirliclun (!eiitra,lpuukt Kuropa's, eiu I^iuul, das die Natur niit ilircn Scliiitzcii reicli gesegnct, uod in welclieni dcr Natur- t'orscher die mannigfaltigste Glicderung seiner Terrainforraen, einen hochst uierk- wiirdig(!n (iebirgsbaii, einen iiberaiis grossen Ileichtbum der ini Scliosse seiner <i('birg(>, l)('gra,b(!n(!n vorwcltlicben Fauna nnd Flora vorlindct, wiibrend die weitrci- clu'iulcii Veitrcitmigsbczirkc nocli lebender Organisnien aus deni Norden uud Siiden, aus dcni Wcsteii inid Ostcn Furopa,'s liier auf cngcni (Jcbictc zusanmienstossen, inid dcvn Natiirlviindigcn cine l''ii]le iiitcrcssantcn StolTcs zu wisscnscbaftlicber Untersucliniig darbieten.

Ein solcbcs i^and, (lessen fester Hoden in so vielen L'erioden der Knlbildting cine wiclitige llolle gcspielt, welclies in seiu(!in Inneni die niannigfaclistcn Konnen, die reiehst(! (iliedennig z(!igt, nach Aussen bin aber dennocli dnrch seine orograpbische <>(':Sta]tung, wie kein zweites Land in Europa, ein abgeschlossenes Ganzes bildet, luusste von jeber auf dm Wissensdra,ng der Naturforscber in bohein Grade ein- Avirkeii, luul dies inn so nusbr, als niitten ini ;La.inie dw. Wissenscbaft cine der iiltesteii rtlcgcstatten gefnnden. Und in der Tbat tinden wir voni 15ten Jalirbun- (lerte an bis auf unserc Tage cine grosse Anzald von Miiunern in unsereni Vatcr-

lande, welche sich eingehend mit cinzclncti /wcigeii der Naturkuiide bescliiiftigteu, und deren Namen sich einen bleibenden Platz in der Geschichte der Wissenscliaften errungen haben.

Allcin fast alle dicse grossen und vcrdicnstlichon ATb(uti!n bctrcffen spczielle Fragen, cinzclne Oebietc des Landcs, eirizeliu! bcsondcrs aiiffiillige und interessantc VerhaltniHse. Die Manner, welche sie unternahmen, sie griffen hinein in die voile Urne, und zogen sich glucklicli einc Ffagc, deren Lcisung sie ilire Arbeit, einen Theil ihres Lebens widnieten. Und so liegen in jencr Urne nocli, vic'le niclit g(!zogene Fragen, iibcr die wir, trotzdem wir tilglidi auf sie stossen, gicMcliwolil luir eine unvoUstiindigc oder gar \mm\ Antwort zii g(!ben wisseii. Je liinger je melir stelltc sich aber das Bediirfniss liera,us, das ga,nze l^and in seiner naliniielien lieschaifeii- heit kcnnen zn lerncn. Denn es ist (iiries der sclidnsten Merliinaie unserer /eit, da,ss sich die gebildeten Volker inimcr niclir in sich selbst vertiofen, ihrem hilusliclien Lel)cn (iinen grosseren W(!rth l)eiieg(!n, und ihiher auch ihreni eigerum iferd und Wohnplatz einc grosscre Aufmerksandceit widnien. Und dies mit Recht, derm in dem Grund und Boden, den ein Yolk bewohnt, liegt rait ein Theil der Kraft urul Bedeutung, die dasselbc; hat, und (li(; es noch errcMclnui kanii.

Well en wir aber die naturwissenschaftlichen Verhiiltnisse unseres Va.ter^ landes ganz und vollstandig keinien lernen, so diirfen wir mi Vcrfahren, wie es oben angedeutet wurde, nicht befolgen, wir diirfen nicht weiter bloss die' aiigen- blicklicli interessantcn Fragen aufgreifen und l)ea,rl)eiten, denn (li(! llntei'sucliung nur des Auffiilligen und llcvorragenden wiirdc uns selir hingsam, vielleiciit nie zuui Ziele fiihren. Vielmehr jniissen wir nach ahmn bestinnnten Systenie alle Theile des Landes in aJlen iiir(!n natiirliclicn Iteziehungen untersuchen, well schr oft die Natiir des Ganzen diircii die Sunnne der minder a,nttalligen Erscheinungen weit mehr bedingt wird, als (hirch einzelnes besonders Ilervorrageiuies imd Ungewoiiii- liches. Es wird so kein Tlieil iibergangen, denn in deni Unscheinbarsten kann die Losung einer wichtigen Frage g(!fun(h"n werden, und es wird nur a,nf diesem zwar Jangsam aber sicher zum Ziele fiihremlen Wege ein klarer tJberblick der (iesanimt- rcsultute, und ein hai'monisches, naturwahres Bild des Details ei'laiigt.

Solche und iilinlichc Uetle.xionen bewogeii schon seit mehr als einem De- ccnnium einen zwar kleinen aber ridirigen Kreis von freundcMi der va,terlandischen Naturkunde in Prag, deren Mittelpunkt diis Ix'ihniisclui Landesnniseum war, zu chmi Ver- suche, die notliigen Kriifte und unentbehrlichen (;eldmi(j,cl zu Stande zu bringeu, um eine Erforschuug der natiirliehen Verhaltnisse Bohmens moglich zu machen. Anfangs sollte sich diescibe bloss auf die llohen- und geologischen Verhiiltnisse beschranken. Ein in diescsr Jiichtung im J. 1861 iin bohmischen Landtage gestellter Antrag hattc; nicht den gehofften Erfolg. Aber sonderbar, je weniger sich auch von anderer Seite her eine giinstige Aussi(;ht auf die mitbigf! nuitericlh; Unterstiitznng zeigte, desto energischer wurde das Project betricsben, utul eine desto grosscre Ausdelinung wurde demselben gegeben, bis sich ondlich in der Hitzung d(!r uiiturwisseiiscliaitliclien Section des Landesmuseums am 2S. Novend)er \Ht?2 ein Goinitc cousfituirte, be- st(!hend aus den Herren () e 1 a k o v s k y, I'' r i ^•, K oris t k a, Ka- e j c f, L o k a, j und Zenger, welches einen Plan iibcr euic systeniatische Landesdurclifoi'scbinig

von Bohiiicn zu bcrathcn uiul die. nothigen Schritte zum Beginne dcr Vorarbciten «inziileiten liatte. Den Bcrniiliungen desselben einerseits, sowie. dcr Unterstiitzung und deni Entgegcnkonimen der beiden grossen vateiiiindisdien Gesellsdiaftcn, niim- lich der k. k. p a t r i o t i s ch - o k o n o m i s ch e n G e s c 1 1 s ch a f t , sowic jencr des Landcsniuscums andcrerseits ist es zu dankcn, dass nn Laufe der Jahrc 1863 und 1864 eine solidc inaterielle Basis filr dicUnternehnmng gcwoniien wnrdc, indeni ^)eide Gesc^llscliaCtc.n (irklarteii, die gauze .Angeiegerilicit in eigene lla,nd zu neiiiueu, derselbcu eiuc ualindiafte LInterstiiizung und zwar die okouoniiscbe (iesellschaft von ^000 H., die des Museums von 1000 fl. jiibrlieli zu gewahren, zur Leitung derselbon aber genieinscbaftlicli zwei Comitcs zu bestellen*), welcbc v(u' alleni Anderen cin Organisa,ti()nsstatut ausarbeiteten, und sich in eincr von den danialigcn Prasidenten dtir l)eid(;n geuaiuiten (Jesellsehaften S. E. E. deni Ilerru Grafen A 1 b c r t N o s t i t z und Grafen Heinricli C 1 a in - M a r t i n i t, z s(!lbst iiberreichten Eingabc urn eine Subvention an den bobniiscben Landtag wendeten, wclcher in seiner Sitzung voni 1.1. Mai 864 bescbiuss, der Untci'uebinung fiir das ,labr 1865 eine Subvention von 3000 H. ^■ai g(!wiiliren, weicbe audi vou diescin -lahre ab bis luuite alijalirlicb enu^,uert wurde. Audi dasErz- und lv,i es e n g ebi r gs-Go ni i t e anerkannte die Wicbtigkeit dieser Uuterncbmuug durcli eine jabrliche Subvention von 250 ii, wiilirend der bohniische Forstverein deniselben eine solobe von 700 ti. gewiihrte.

So war (ienn scbon ini Jalire 186-1 eine Sunuiu', von ."SOOO H., in den niicbst folgenden Jahren aber von iru^br als 6000 H. vei-fiigbar, dalier audi sdion ini Jabre 1864 die Arbeiten begiinu-n kounten.

Die Grnndziige der Organisation dei' beiden Gomitcs aber sind folgende :

Die patriotiscb-okononiisdie GescUscbaft und das Mnsenin des Konigreiches Bohmen haben beschlossen, eine naturwissenschaftlicbe Durchforsdiung von Biihnien wnzuleiten urul dnrchzuftilireu, und zwar soil sidi die Diirdiforscbuug befassen :

a) niit (bn- Erhcbung der TeiTain- und Ibibeuverhaltnisse (Topographischc Ab- theilung),

b) niit del' Erl'orsdiung der geologisdien Bescbaffenheit (Geologiscbe Ab- tbeilung),

c) mit dciu Studiuni der botanisdien (Botauiscbe Abtbeilung) und

d) niit deni Studiuni der zoologiseben Verbaltnisse des Ijantles (Zoologisdie Abtlieiluiig),

e) mit dtM' Erhebung uieteorologisdier Daten zuni Bebufe der Aufstellung eincr Klimatologie (Meteorologisdie Alitbeibuig),

*) Eine ausfiilirliclifi (loscliiclito (lor Vflrliandhitigen und Vorarboitoii, wpIcIio zu diosprii und den folgond(!n K(!sultn.t(!u fiilirtcn, ist in dmii „Erst(>n und ZM'eitcn Jalircsbeiidit fiber die Wirksanikoit dor beidoii Coiriifos fiir din naturwissenschaftliclio Durcliforscliung von HobuKMi irii Jiilu'o ISdt, dann ini Jabre 1805 und 18(;(j, I'rag 1H(!5 u. Prag 1867" enthalten.

f) init (Icr Erforschiiiis dcr clioinischen IJodciibescliiitfciiiicit (C-hotnische Ah- thdliiii}^),

p) mit (ler Zusammcnstelliiiig und DaxstcllunK ullcr j<!ri(!i; Mornciitc, dor cben genannten Zweige, welche fiir di(! I^and- und Forstwirtschaft \on Wiciitig- kcit Kind (liand- und ForKtwirtscbaftliche Abtheilung).

Die Resultate diesciv Untersuchungen sind periodisch in Bericbten mid ont- s])i'echoiid('n Kaiien niedcrzuiegon und in l)eid(m liandesspracben zn veriift'entlicben.

Zur Durcbnilirung dieses Uut.efnebiiKnis bestebt eiii. Dircc^tions- oder ad- ministi'ativcs und ein wisseiiscliaftiidies oder DuiTliforschiuigs-C^omite.

Das Di rect i on s-(!o mi te wird ans deni I'riisicb'nten, dor paMotisch- o]<ononiisehcn (iesellschaft und dr(!i Mitgliedc^rn iiit'es CentfaJ-Ausschusses, dann auH deni Prilsidenton des l)c)limisclien Museunis, und aus drei MitgH(Miern (b^s Ver- waltungsausscbusses dew letzteren gebiidct. Dieses Comite ftilirt die Oberieitung d(^s gaiizcu Unterneluricns, repraseutirt dasselbe nach Aussen mid verwaltct uament- beli die (.'assa (h'.v ijaiidesdiirciiforsciiung.

Das D u veil Co 1- scbun gs- odcM- w i ss en sell a,f 1,1 i eli e, (! o in i t e (intAvirft alljiibflicb den Operationsplan, wiilill, die zur Ansfiiliriiiig geeigneien [*ers(tnlieh- lieiten, beantragt beini I)irec,(ioiis-(!ornit,e die zur Durclifiiliniiig (lev Arbeilen iiiilJiigen GoMtuittel, tlberwacbt die liebtige Verwenduiig dersellKiii, bej-illJi und beseliliesst iiber alle Fragen, welche auf den wissenscliaJ'tlicben, Tlieil der Aufgabe IJezug ba,ben. Dasselbe wilblt aus seiner Mitte einc Redaction fiir die Bericlite, sovvie fiir die kartograpbischen Arbeiten. F]s bcsteht aus \2 Mitgliedein, v(»u diesen tritt alljiibr- lich ein Dritttbeil aus, und werden die leer gcwordenen Stellen ilb(!r Vorscblag dieses Coniites von deni Directions-Cloniite wicder besetzt.

Am Seblusse jedes Jahres bat cine gemeinscbaftlielie Sitzung beider Coniites zu dem Deluife stattzufinden, nni die Bericlitc iiber die Arbeiten dor einzelnen Abtheilungen unmittelbar entgegenzunchraen.

Das Praliminare wird fiir jedes .lalir nacb Antrag des Diireliforscbungs- Coniite vorn Directioiis-CJoniite festgesetzt. Hei einer nornialen Finnabnie von (iOOO tl. betrugen die jiihrlii^ben normalcui AnsgalK^n im Durcbsebnitte fiir die Durchforscliungs- Arlxiiten ;56{)() tl., fiir die Zeiclinung der Karten, lt,eda,etions- und (lorrespinidenz- Auslagen 800 tl., fiir Drueklegung des llaiiptbej'iclites und der Ka,rt<!ii KiOO fl. Deider niusste der Detrag auf die Durclifoi-scIiungs-Arlxiiten im Jetzt(Mi Ja,hre auf 2700 ti. herabgemindert werden, da die patnotiscb-i)kou()niisclie Gesellscinift in l<olge des Umstandes, dass ilir vom boliniiscben Landtage ein nabnihafter iietrag der bislier gc;- wiihrten Subvention entzogeii wurdc, ihreii bisberigen Untcu'stiitzungsbcitrag von 2000 fl. auf (KX) rt. lierabsetzen musste, der bobniisciie Forstverein aber dieselbe ganz einstellte.

Was die Kosten der Dnrcbforscbungsarbeiten Ix'tritft, so konnte bei den verhaltuissniassig geringen Betragen, welclu; auf jede der sieben Abtbeilungen mi- fallen, von eiiu^r Besoldung oder llono; irung Derjenigen, welclie dieselbe vornelimen,

wi^f?p-^mm

l^t'inc. Itcdo soin, wcshalli die Isinriclitunt;' c^ciroflVii ist, cinzclno Miiniiov (lev Wisscii- i^i'liiift, wclclic ihrc vollstiuulis*' Jiclaliifiuiiji' ziir Ausfiilmms' iiliiilicliov Arbcitcu IxTcits bctliiitiii'ot liaboii, (unziiliidou, joiieii Tbcil dcs Jalivcs, welchcn iliv ordcnlli- cliei' Iknif ihiM'ii yaw freien Veifusuiig id)rig' liisst, dicson Untersuclmiiiien zii widiuon luitov Zusiclicruiig dor factisdien Auslag-cu dcv uotliiseu B(5reisung. Die IJntorncli- iHuiig v(U'daiikt, ilireii bisliovigcn Erfolg uiul Fortgang vovzugswcise dcni gliiekliclien ^^iiistaiide, (biss sicli in Prag und in Bohnio.n die notliwendigen Personliclilceiten zu diesen Aii)eit(!n vorfanden, und in liiichst imeigenniitziger und patriotischer Weise l)evoit, waven, denselben einen grosscn Tlieil ilirev Zeit zu widmeu.

Was den Plan anl)clangt, nacli wc^lcbem die Durcliforscbungsarbeiten vorge- iioiiiiiK'ii wevden soilten, wurde von den Comites ein von deni Gescliiiftsleit(M' \'<>i'g('l('oter Antrag augeuomnien, nadi welchem ganz Bobnien in 10 Districte orter ^ectionen getlieilt wurde, in welclien die verscbie(U'neu Untersucbiuigen naeb und iiacli voiv,un(\linicn und duvclizutulu'en wiiven. In zweien dieser Sectionen, njindicli ill der in beiliegender ITiilienkarte vorliegenden II. S(-etion, (bum in der (istlieli I'iii'an stossenden, das Piesengebirge entbaltenden III. Section, sowie in einem Tlieile •It'i' VI. Section*) sind die ovograpbiscli -liypsonietrisclien, sowie die geologiselien AilxMten theils ganz, theils naliezu vollendct, willirend die iibrigen Abtheilungen sicli ^vonio(.|. j„i ,ii,.H(- Eintheilung halten, und daber nacli P.e(bu-f ibve Afbeiten auch 'luf andere Tlieile Biilnneus ausdehnten.

Die be! diesen TTnt(M'sucbungen erzielten llesultate, insofevne selbe als ab- geschlossenc und detinitive betraclitet werden koiuicn, iibergel)en liiemit die beiden Comites fiir LandesdurcMorschung, in diesem ersten Bande gesammelt, der Oeffent- lidikeit, und es muss liiebci die gofertigte B,edaction, welclu'. mit der Publication ^^t'traut wurde, die verzogcrte Ilerausgabc derselben uni beinahe ein Jabr damit «ntsdiuldigen, dass einmal bei der Veroffentlicbung von Arbeiten, in welclien cine •Infinitive Entscheidung iiber mehrerc bislier sebr zweifclliafte urul strittige Fragen R'efiillt wird, nur mit ziigernder und jeden Schritt grilndlich erwilgendc^r Vorsiclit zu Werlce gegangen werd<Mi musste, und dass zweitens das unter unseren Ililnden iMiwach sonde Matcu'ial von nu'.hr als GO Drudvbogen grijssten Lexikonformates, die Herausgabe in beiden Lau(U>ss])vaclien, endlidi die zalilreidien avtistischen Beilagen z'l ilu'(\r Volleudung einen Zeitraum von mehr als zwci Jaliren in Auspruch nalnnen.

Ek sollen dies(! Arbeiten, deren Veroffentliclmng nun, naclidem die ersten Sdiwicrigkciten iiberwunden sind, rascher auf einander folgen wird, die Bausteine, ^"ul zwar wie wir und unsere vcrelirten Arbeitsgenossen glauben, Bausteine aus R'iit(>ni, festem Materiale l)ilden, aus welclien dereinst in Verbindung mit den bereits vorhandenen vortrcfflidien frulun-en Leistungen ein vollstiindiges und walires Bild 'If'r Naturverliiiltnisse unseres Vater]and(^s wird aufgcsbaut werden konnen.

Manclies unserer lU'sultate wird si);iter vielleicbt modifizirt, manclie der 'ii<M" aiisgesproclienen Ansicliten wird durdi den Fortschritt der AVissenschaft viel-

*) Siolvn (Ion olx^n citirton „Rrstnn Jalirosb(^riclit (ibor dio Wirksnnikeit n. g. w." Scitc 16 imd 21 wolchem oiii KiivtclKMi von Biihinon mit der bernhrton Scctionseintlieilnng bci- gegebcn ist.

Iciclit Roaiidert werdon. Dcniiocli abor iiberscibon wir uiiHoro Arbcil, sdrost dcr Oeli'entlii^hkeit und der Kritik dor Wisscnsdiaft, d(>ini wir sind iiborzeugt, dass man weiiigsteris iinscrem ehrliclieii Willoti, die iiatiiiiiclicii VcrliiiltTiisso P.o1iiiio,iis und die wahre Ursache derscdbon zu ergTuiidon, sowio iinserom FAfev, mit den gegcbenen, bescheidenen Mitteln das Miiglichsle zu erreicluMi, wird Gereclitigkeit widerfabren lassen.

Die Redaktion : Dr. (!. KoHstka. Joli. Krcjci.

Personalstand

der beiden Comites fiir die LandesdurcMorschung von Bohmen

am 1. Janner 18G9.

1. Direct! ons-Comite.

Erstor Prilsidcnt: Oarl P'iirst zu Schwarznnbflrg, llorzog von Krnmmiiii, Triisidont dor k. k.

patr. okonom. (iosellsch. von Biihmon.*) Zwoitor Priisidont; Jloinrich Graf Olara-M artinitz, Kxc, Prilsidnnt dos Mnsounis dcs Kiinig-

rnioliPS ISoliiiion. fjRSchiiftsloitm-: Prof. Dr. Carl Kofistka. MitgIi(!dor und zwar

^011 Soito dor patr. iikoiioiii. (ri'scllsrliat't: Carl Fiirst zii Sch warzoiibcrg als Prilsid. ^''- Joliann Kiomann, Ijandcsadvokat. **) Anton Koinors, Domilnonratli. '^'■- Joanf Kdler von Lumbo, kais. h'atb.

von Soito (lor (iosollschaft dos Mnsonms : IIoinrichfTrafOlam-Martinitz, als Prils, Prof. Dr. Carl Koristka. Prof. Dr. J oh an 11 Pnrkyne.***) Prof. Wonzol Tom ok.

■"■oosni j<j (u or V 0 n ,ij uiii u IT, ivmri. ii,ciuu.

Von Seito dos bohm. ForstvorninoK : Ford. Ts('hn])pik, k. k. Korstmoistor.

II. Diirchlorsehuugs-tomite.

Vorsitzondor: Prof. Dr. J oh aim Purkyiio.

Stollvcrtrotnr dossdbcn: Domiinonratb Anton Koinors.

'"^Phriftfiihror: Mnsonms-C-nstos Dr. Anton ■''rio.

*t>(Miiodor: Dr. Ladislav Oolakovsky, Mnsoniiis-C-iistos, Vorstand dor botan. Abth.

Max. Rittnr von Dorniitjcor, Prjisidont dor ITandolskanniior, als Vortrotor dos Krz- und Iliosongobirgs-Oomite.

Dr. Anton h'rir;, Musonms-Ciistos, Vorstand der zoolog. Abth.

Dr. Robert Hoffmann, Prof., Vorstand dor ohomischon Abth.

Dr. Eberhardt Jondk, Profossor.f)

Anton Komors, Doniilnonrath, Vorstand dor landw. Abth.

Dr. Oarl Koristka, Prof., Vorstand dor topograph. Abth.

Dr. Vinz. I\ o st nl otzky, Professor.

•lohanii Krojci, Prof., Vorstand d. goologiscbon Abth.

Dr. .Johann Palaoky, (rutabositzor.

Dr. Johann Pnrkyne, Profossor.

Lndwig Sohmidl, Obnrforstmnistor.

Oarl /ongor. Prof, Vorstand dor motcorol. Abth.

III. Redaction der Bcrichte und kartograph. Arlieiten:

Prof. Dr. Oarl Koristka nnd Prof, .lohaiin Kroj("i.

*) Bel ariindung dos Comito ftmgirto als orstor Priisidont dossolbon von 1,SC,4 bis 1807

Sr Exc. Albert Orraf von Nostitz-Rhinek, k. k. w. gob. Rath n. s.,w. **) Heithor ansgotr(!toii. An dosson St(^lIo wnrdo Roicbs.graf Otokar von Oornin-Olui-

denitz, und ills Ersatziiiann Prof. Dr. .Toll an n Lambl gowiihlt. ***) Seitbcr loidor niit Tod abgogangen, an dosson Stollo wnrde Prof. KrojCl gowiihlt. t) Seithor ansgotrotoii, an dosson Stolle wurdo Prof. Dr. Einan. Boficky gowiihlt.

Inhalt des ersten Bandes des Archives.

Einleitcmln Vorbojiierknngfiri.

Porsonalstand der beiden Comites fiir din Landosdurcliforsc.luing.

Dio Arboiten der topograpliischen Abtboilung (I.) enUialtond:

1. Das Terrain und die Ilolienverhaltnissn dos Mitt(ilgnl)irgGs, des Sandstein- niid dos Schipfor-

gebirges im nordliclion IMIimon von Prof. Dr. Koristka.

2. Ersto Serio gnmossoiior Ilolionpuukto in Bnlmion von dnmsolbnn. .'i. llolionkartfi mit 2.5 Motor Scbichton von denisolbon.

Dio Arboiton dor gcologiscli on Section (TI.) ontiialtond:

1. Vorbeincrknngen Oder allgernoino goologisclio Vor]i;iltniss(^ dos nordlicbon Pohmcn von

Prof. .Tohann Krojfii.

2. Studien im Gebiete dor liohniischon Kroidofonnation von domsolhon.

8. Paliiontologischo Tlntorsnclmngon in don .Scbi('liton dor liiilnnisclicn Kroidoformation von

Dr. Anton Erie';. 4. Paliiont. goolog. Notizon botroffond oinigo ]''nndorto in dom Gobioto dor molamorpbisolion,

tortitiron und quatoniiireu ]<'ormationcii. .5. Dio Stoinkolilenbocken von Radnic vom Ililttenmeister Oarl Foistmantol. Dio Arl)oiton der botanischcn Section (III.) cntlialtond:

1. Allgernoino Kinlcitung von Dr. Ladislav ("Jolakovsky.

2. Prodromiis dor Flora von Pohinon von demselben.

Die Arboiton dor zoologiscbon Section (IV.) cntlialtond:

1. Verzeichniss der Kiifer Bohmens vom Conservator Em. Lokaj.

2. Monographie der Land- und Siisswassermolluskon JJiilimens vom Assistenton Alfred Slavik.

3. Vorzeichniaa der Spinnen des nordlicbon liohmen vom Reallohrer Emanuel Barta. Die Arboiten der die mis oh en Section (VI.) ontiialtond:

1. Analytisclio Untersncliungnn von Prof. Dr. Robert Ilofl'mann.

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jfgjKiesdurchforschunff von Bohmen.

Section I.

Topographische Abtheilung.

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DIE 7\EBETTEN

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t^opogi 'a.pliisc-lieii Abtlieilniig

DER

LAI^DESDURCHFORSCHUNG VON BOHMEN

in den Jahren 1864^1866

enthaltend

DIK TEmiAINVEBTIAT/rNTSSK, KTN HOnKNVERZEICHNTSS UNT) EINE HOIIENKAlI'l'E DES

MITTELGEBIUGES, DAMN DES SANDSTl'IIN- UND SCIllEFEJUiEHlRGES

IM NOEDLICHEN BOHMEN.

Vorfiisst von

Prof. Dr. CARL K0RI8TKA,

"■ "*'■ '1- 1<. (Jes. il VVlss. Ill I'nin' iind c. M. il. Imls. Aond, d WIss. in Wfoii. (IcachlinaloKor dcs DIr. (iiimitos fur die l/aiulcBdiirelirorecliiinK unci VoraliHul (Iih- lii|iiii;nniliisolioii Ahl.ln'ilimg.

Mit 2 chromolith. Ansiiiliien, 11 Holzsohn., 1 Proliltafel uml 1 Holienkarte.

(■■^I'cliiv (lor tiatiirw. I^aiulesdurchforschuiig von liohiiico. I. Band I. Abtliciluiif;-.)

P R AG.

In Commissions- Vtn-hifi; bei Fr. RivnAc.

()ri[(:k vim Dr. K<l. liwuT In I'raw 1H«»,

'^^^^^■;:prjy')i^';-7^^-rT^^

Vorvv^ort.

In den nachfolgenden drei Arbeitcn iibergebe ich die wichtigsten jener Resultate der Ott'entlichkeit, welche theils diucli die Messungen der topograpliischen Abtheiliing der Landesdiircbforsciiiiiig voii Iiiilinien direct, erzielt , tbeils aus der "eniitzung derselbcn abgeleitct wui-den, und zwar sowcit diesclben die zweite Section tit's in zehn Sectionen getbeilten Landes betrcffen, weldie zuni grosstentbcile dnrch ••as bohrnischc Mittelgcbirgc, dann das iiordboluniscbe Sandstein- iiiul Schiefcr- gebirge gebildet wird.

Die Mcssungeii selbst iiilieii, \vi(! in (b'r zweiten Arbeit des Wcitcren aus- wnandergesctzt, grcisstentheils scbon in die ,la,lire ISO I inui lS(;r). Allein tlieils der Uiiisland, dass nieine Itciden iiusserst eiirigcii und tlialigen Mitarbeiter bei (km Messiiiigen bald na,cli ISeendiguiig der bjtztercMi eine andere Bestininiung erliielten, welcbe ibrc Zeit so in Anspruch nahni, (hiss icli die Bearbeitung der Endresultate ^'"'11 grossen Tlieiie, namentlicli aber die Zeiclniung der Sclncbtenkarte ganz allein •lurclit'iibren inusstc;, da ein orgaiiisirtes ISuriiau von Recbnei'n oder Zeiclinern niir idcht zur Verfiigung stelit, theils aber a,ucli die geringen Mittel, iiber welche tlas (loiuite verl'iigt, liaben die I'nblikazion dieser Avbeiten so laiige verzogert. ,)a ^tdbjst jetzt, wo (liesell)e eriolgt, ninssteicli inieb bei der Zusanniienstellung der geines- swieu Punkte auf die wicJitigeren Itescbviinken, und von der Mittbeilung der genies- senen Factoren, aus denen die; Seeliolien bereclnu!t wnrdi^n, gajiz aJ)se]u',n, weil sonst ''i*' Zald der Bogen, und soniit aucli der Druekkosten sicli wold verdreifaclit biitte. J'uless habc ich bei der Mittbeilung der .Uolicnzablen die Kinriclitung getroti'en, tlass Jederniann, der in die Saclie nahere Kinsicbt gewinnen will , die betrett'enden Factoren in unseren Vermessnngsbiichern leicht linden kann.

Die erzi(!lten Resultate babe ich in zwei Abtlieilungen gesondert, und ge- t'tinke aueh bei den iiiichstcn l'id)likazionen in derselben Weise vorzugehcn.

Die erste Abtheilnng enthiilt eine Hescbreibung des Terrains, und hier ^''isnahn\sweise in der Einleitmig ancli eiiiigc; lienierkungen iiber den Zweck der Kanzen Arbeit. Ich habe dabei jedeni Teri-ainabschnitt, welcber in dein bearbeiteten l^istrict enthalten ist, jene Aufnierksamkeit gewidmet, welche derselbe nacli seiner Aiisrtehnung niul seiner Wichtigkeit verdient. I)al)ei babe ich mich beniuht, die

Formen des Terrains moglichst getreu, wie sie in der Natur vorkonnnen, und niit Vei'meidnng jcdes i)0('lisc'li(!n Beigcsdiiniickcs zn Kcliildcni, wclclicn der pliantasie- reichc Loser sicli leiclil, selhst wird liinzudeuken konneti. Es liat sich (kdurcii der Natur dvr Ha,ehe nar.li in (h^r Terrainbeschreibung hanfig (mik; gowisse Kinfor- migkcit und Wi(Ml(U'lioluug(',ii gcilteuil geniaclit, wcldu! l('tzt,('r(! bei vergleichenden Betrachtungcu nicht v(!nrued(!u werden kcHineu. Khw, besoiidere Aiifmerksand^eit habe ich dabei den Tlialwegen und den Satte]i)iinkt(!n gt'widniet, welclie lur den Charakter des Terrains so bezeichnend, und fur seine Beniitzung so wichtig sind.

Behufs Veransehaulicbung ciniger Ix'sondoi's cliaxakteristisclier TerraJnionneu sirul der vVrbeit zwei laTidscbaftlidie Ansieht.en ini I-arhendrncke, und eilf ini llolz- sciinitte beigegeb<;n. Idi hiitU) gewiinscht, d,.ss a,udi die letzteren, sowic; die })ei(len ersf.eren von Kiinst,lerha,nd giizeielinet worden wiiren. Da dies jedoch nicht aus- fuhrbar \va,r, liabe icb geghud)t, aus nuiineni Skizzenbuciie wenigKtens einige wicli- tigere Formen hw,v aufnehmen zu sollen, wobei der Jioser alierdings sich niit der mogliciist naturgetrcMuni VVicuhu'gabe der (Jonturen des Terrains begniigen muss, da idi niicli nidit entschliessen konnte, meine einfacbeti Skizzcn, wic; di(!s wohl sonst iibllcli, einer kiinstlerischcin Beai'beitung und Dnrcbluhrung zu iibergeben. Die am Schlusse bdgegebene i'rofiltafel soil einen rascben Ubei-bli(;k iiber dieTerrain- verhilltnisse, sowie iiber das (jicsl'iille der wiclitigcu-en Tbiihir geben.

Die zweite Abtbeilung (Seitt; 141) entbalt die erstt; Sei-ie der in dci' zweiten S(!Ction genia,clit(!n Itohenmessungen, oder viehnebr nur einen Auszng a,us (lenselhen, bei llinwegiasstnig der minder wiclitigeren, sowie der direct geniessenen Factoren aus d(!n l)ereits oben angeluhrten Griinden. Die Ilohen iiber der Meeres- Hadu; sind in Meter und in Wiener Fussen , ebenso auch der Autor der Mcssung iiberall angegeben. /ur leiditeren Auffindung sind die geniessenen Puidrte in 6;5 Viereeken zusaunneng(!st(!llt, welclie Anordninig sidi fur das praktiscbe Bediirfniss besonders (smpfcjden diiidte. Die Zahl (k^r liier arigel'iilirteu Punkte b(;tr;lgt ;5(;,S8

die Zahl der in diesem (iebi(^te wirklicJi

geniessenen liingegen iiber 5000.

Der dritte Th(!il dieser Mittlieilung bestdit in der beigegebeneii Scliiditen- karte (h'.r 11. Section von liohmen, welduis im (Janzen aus 10 soldien Bliittern bestehen soli. Die Karte entbalt die Situation aller bewohnten Orte , einzelner Schlfisser, Kirdien, Ruinen, Jiig(M-liauser, Miilijen, Bergwcrke, alh; Fliisse , Biicbe und grossercn Teicbe, die Fisenbiilinen, Reiclis-, Landes- und Bezirkstra,ss(!ii und alle wichtigeren Feldwege. Die Einzeichnnng der neuen Bezirksstra,ssen gelang dem Verfasser erst nacb einer weitliiufigen Coi'respondenz mit (I(mi Bezirksautori- tiiten, und (!s (iiithiilt das vorliegende lilatt etwa 30 Meileii nielir soldier Strassen, als auf den besten und neuesten ofiiziellen l'ublika,zion('n sidi vorHiiden.

Das wichtigste Moinent in dieser Karte ab(;r ist die, sovveit dies durcli den Druck nuigjicb ist, grapliiscli-plastisdie Da^-steljung der Moluinverbaltnisse und des Reliefs des Bodens. Auf (Jrund der llobenniessungen hat der Verfasser iiber das ganze Teixain Scbichtenlinien, und zwar in den tieferen fiagen bis zu VJOiY von 25 zu 25 Meter (d. i. etwa, 7i) P'nss), in den b()h(!ren liagen iiber 1200' von 50 zu 50 Meter gezogen, welclie, und zwar die ganzen Uunderte (lurch stiirkere mit Ziffern versehene liinien, die halben Hund(!rt(! durch punktirte , die Viertel aber durch feine rothe Linien angezeigt sind, so dass mit llilfe dieser Linien die Ilohen-

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l^S'e jedes Ortes, ja jedcr Hiliisergruppe sofort crkannt werden kann. Die ganzen Himderte sind tilxTdics dev bossoreu Ubersiclit wegon init verschiedenen Farbeii- toiieii tiberdruckt wonhiii. \)w IJiilieiiKkale auf deiu ostlidieii liande der Kartc t'tithillt, (b'u Schliissel zur Abb'suiig (Un- Ilobeiivevlialtuisse. Uiii abor tlieils ciii STiissevcs Detail iiii 'rerralii a,iizeigeii zu kouueii, theiJs aber audi (bis I{,elief (k'S l^odens in krilftigeren Ziigeu hervortreteu zu lasseii, liabe idi das Terraiii in Kreide- iiianier bei sdiiefer Beleudituiig angedeutet, uiid es diiiftc iiicbt nuiMkn-Kartograph, sondei-n audi der Geologe in dieser DarstoUung (hnitlicli (li(! l<'()riiuni der ]>asa,lt- uud I'bouolithkcgel des Mittelgebirges, von den ed<igeu, ])risina,tisdien liildungen ^'■'■^ Sandsteingeliii'ges, von den (biehforinigen Iliieken des Scbiefergebirges und von 'It'll fladigewolbten diluvialen luirinen untersdieideu. Ks ist nieines Wissens das t'l'steinal, dass diese Metliode auf einer griisseren Karte in AnweiKhing komint, da iiameiitlidi audi die tediiiisdu' Ausfiiliruiig niancberbn Sehwierigkeiteii bietet. Olnie '^weifcd werden sowolil beziiglicli der l<'arl)enwabl , wie auch wegen der sdiiefen ^'"eleuelitung niaiicJie Kinwiirfe dagegen erliolieii werden. Wenn man aber die Aii- l<'i'derungen erwiigt, welclie alle diese Karte alleiii mittelst eines einzigen IVlattes tirfiillen soil, namlicli Vollstiindigkeit der Situation, Deutlichkeit der Sclirift bis in's nodigcbirge, niogliclist plastischer Ausdrudi des Terrains, so diirfte di(>se Methode Deiiijouigen, der nidit bios Kartograpli, soudern auch mit der tedinisdien Aus- fulirung der Karten bekannt ist, wohl als die am meisten praktische erscheinen. Herr 1^'oke, welcliem das fia,iides(birdiforsdiungs-Gomite die AusfiUirung dieser Karte an- vertraute, hat sieli redlidi und mit grosseni Verstilii(hiiss i'lir die Saehe bemiiht, iiieiiu! Wiinsdie zn erfiillen, und alle teehnisdien Ililfsmittel seiner Anstalt fur die Herstellung dieser Karte moglidist auszuniitzeu.

Was die ()rthogra,])hie dcu- Ortsnameu betriitt, so babe idi mit Riieksicht "■iif das ])raktisdie ISetUirbiiss bei jedeni Orte jene gewilhlt, welche von den Be- wohnei'n desselben selbst augeweudet wird, mit Ausnahme der grosseren Stiidte, Wo iin Falle eines wesentlichen Unterschiedes, die Namen in beiden Landessprachen 'iiigefuhrt erscheinen.

An deni zweiteii lUatte dieser hypsometrischen Karte von Bohmen, welche •^is ganze Riesengebirge, sowie die siidlichen Auslilufer desselben bis siidlidi vou Ji<?.fn und Josefstadt enthalten soil, wird bereits gearbeitet, da di(! Messungen in <liesein Terrain in den .lalireu 18(57 und 18(58 durcbgefiibrt und beendet wurden.

Zum Schlusse eriibriget dem Verfasser nur nocli die augenehme Tflicht 'illen Jenen, welche dieser Arbeit ilire Uuterstiitzuug gelitdien, seinen Dank auszu- ^prcdien. Vor allem gebuhrt derselbe seiuen beiden Mitarbeitern bei den Ver- i^iessungen der Jahre 1864 und 1865, niimlich seinem ehemaligen Assistenten Herrn Josef Kris ten, gegenw. fiirstl. Auersperg'schen Bau-Ingenieur, und dem Ingenieur Herrn Carl Freiherrn von Gallot, welche beide in uneigenniitzigster Weise fiinen grossen Tlieil ihrer Zeit den Hohenmessungen gewidmet haben; fernei' dem '">heii k. k. Kriegs luinisteriuiii, sowie dem Direktor desk. k. milit-geograph. ^i'«titiites in Wien, Herrn Kel duuirsch a 111 e ut enan t von Fligely, durch 'h'sseii Verwenduiig und liiteressc; an iinserer Arbeit das h. Kriegsministerium sich vera,nhisst sab, dem Landesdurchforschungs-Gomile zu seinen Arbeiten die jdioto- gi'aphischeu Copieu der k k Mappirung mu den Erzeuguugspreis zu bewilligen

iuis wcldieii (li(! Distanzcti fur die trigonometrisclu" Bcrcc'lnmiip; genomtnon wcrden kdniiteii. Nicht miiuloi' irxuss do^r (icfei'tifi'tc sciiicn hc.sondcrcui Dank sagcMi dem liohen kiinigl. siiclisi sdi <iri Kin iiii ziii i ii i sto ri iiiii , welcluw ilnn tVw, lic- williguiig ertheiltc, die HohoTiiiicssiiiigcii in dcr VcniicsKiingSM.bllKiilung dcs siicJis. Kiitast(U's iu Dresden durdizus(dieu und /u benutzcn, sowie do^n DinH'lionen jeiier Eiseidjalinen, deren Tra<j(in in das hier besehrielx'tu' Gebiet fallen, insbcisondere der k. k. S taatse iHeiibahngesellschaft und der S iidnorddeutsch en V e r- bind ungsbaim, welclu! letztcre ihni lucbf bios Hire Profile zur Disposition stellten, sondern zuni Hcihute der Vernu^ssungsreisen a-uc.li frciie Fahrf auf iliren Strecken gevviUirfen. liesoudere UeitriLge endlieli iM-bielt der Verfasser aneh noch von den Herren (lUideii-Lieuienant Jobann llriickner in Dresden, li'orstnieisf.er P) u ii d in J5»)hni. Kainnil/ inid I'rof. Ilac kel in liCipa,, wie anf S. 145 u. s. w. aiisge- fiihrt ist.

Prag, Ende yepteniber fHGi).

(!arl K()ris<ka,

Vorstand dor topo^rapliisclioii Alithcilurig der Laiuli'sdiirc'lifiirscliiinfi' voii Hiilimoii.

INHALT.

Das stein,

§• 1.

§• 2.

§. 3.

§■ 4.

§. 5.

§■ r,.

§. 7.

§. 8. §. 9. §• 10.

§•11.

ERSTE] A-BTHEILUNa.

Terrain und dip II iilien verhaltniss o dos Mittelgcli irges dann dos Sand- - u. Scliicfergnbirges im niirdl. Bohmen. (Scctionsblatt U der Landosdurchforscliung.)

Seito.

. 1

. 7

. 11

. 13

. .^4

. 51

Einleitung

Allgemeiuo IJdbcrsicht

Das Loitmeritzcr Mittelgebirge . . Siidwcstl. Fliigel dcs Mittelgobirges Nordostl.

Nordwestl.

Das Duxer und das Teplitz-Karbitzer

Decken ^^

Der nordSstl. Fliigel des Erzgebirges 61 Das nordbohmische Sandsteingebirge G6 Der wostliclie Fliigel dos nordb. Sand-

steingebirges 09

Die Centralgruppo des nordb. Sand- steingebirges ^'^

§■ 1-3

§• 13

§•

Seite. I)cr iistlicho Fliigel des nordb. Sand-

steingcbirges H7

Die siidl. Aiislilufer des Ijausitzer

(lebirgos 91

Das Jeschkengebirge 98

IT). Das Isersandstcinplateau zwischen Ausdia, Wcisswasser und Liebcnau . 107

Auslaufer des Zbta- 12G

10. Die nordOstl Waldos

17. Allgem. Schliissbetracbtnngen (oro- graphisch, bydrograpliisoh, strategisch und taktisch) 129

Ansicbten und Skizzcn zur crstcn Abtboilnng.

1- Das Klbetbal am Scbreckenstein im Farbendruck. Titelbild. S^eitc.

2- Dw giossf^ nnd dor kleine JBiisig '•" S«t'' ""^

3- Die Milesdiauer Oruppo vom Toplitzor Schlossborg im Holzscbnitt 10

*■ Dor J5iliner Stein odor Boren vom llorrenhubel 20

S' Sattel zwischen Erz- und Mittelgeb. bei Konigswald 52

"• Dor Tetscbner Scbneeberg mit soinen Auslaufern 68

■?• Der llosonborg von don Iliilien liei Scbommcl '^'^

^- D(!r l<'elsenkosscl von Dittersbacb vom 'I'onsberg 78

^- Das Jeschkengebirge von don ReicIionl)orgor Hiihen 100

10- Das Plateau von Weisswasser von Brejlow ,i 1"

11- Durchbruoh der Iser boi Kicinskal von Lab " " ' "'

^'■i- Die Hiindor des Iscrthales bei Miinchengratz 1-1

'^- Das riateau des JUp odor Georgsbergos r 12^

'4. Uoneral-Ansicht des Leitmoritzer Mittelgebirges in Steindruck .... litbogr. Scliliisstaiel

Dilngen- und Querproiilo durch das hier beschriebene Terrain ....

Langonprofile der wiehtigston Thiilcr n n >'

ZWETTl-] ABTIIF.Tr.I JNO.

Ersto Scrio gnmossouor irohcnpun kto in niilimfti (Hoctionsblatt II dor Landpsdurrlil'.

Seite. Einlcitung 14;j

1. IJmgeljiing von Ilainspacli iind Scldu- ckonan 140

2. Tlmgebiing v. Nixdorf iind Znidlor . . I'lO

3. llmgel). V. Etimlmrg u. Alt-Georgswaldc Itrl

4. Umgebung v. I'logolsdorf ii. Friedland . 155

5. TJmgcbnng v. llcrrenskrntscheu . . . .157

6.

7.

10.

n.

12.

ns.

14.

15. Ifi. 17.

18.

19. 20. 21.

22. 2.S. 24. 25. 20.

27. 28. 29. 30. 31.

■,Py. MU'u

Ditterabacli u. Kreibitz . 1,58 Schonlinde u. Georgcnthal 101 , /ittau (Sachscn) . . . . k;;! , Grottau ii. Koicbenaii . . l(!4 I, Kiiisicdcl u. llagponau . KiO

, Fcterswald 108

, 'i'etscbnor-Schnceberg . .108

Tctsc.hen 170

, Bolim.-Kamnitz"'. ''.''.'. . 172

, Hayda u. Zwickau . . . 174

, Gabel i7(;

, Kratzaii t78

I RcicliDnberg i8o

Niklasberg u. /innwald . IH.'J Graupcn u. Karbitz . . .184 B.-Kahn ii. Ncstorsitz . . 180 Reiclien u. Bcnsen . . 188 Sandau n. Politz .... 190 B.-Ijpipa u. Ucichstadt . 191

Wartonborg ii)4

Osfihitz u. Jeschkenbcrg . 195

Langenbruck u. Liobcnau 197

Dux u. Teplitz iJOO

Schiinau u. Tiirmitz . . . 203 Aussig u. Proboscbt . . 205 (Jeltschberg ii. Wt^rnstadt 208

32, IJmgobiii

33.

34.

35.

36.

37. 38. 3i). 40. 41. 42. 43.

44.

40. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 63. 54.

50. 57. 58. 59. 00. 01. 02. 03.

Soito. V. Ausclia II. Grabor .... 210

Ibibstein 211

Nioiiies 11. ITiihnnrwasspr 213 Gabbinz n. B.-Aiclia . . 214 Tiirnau u. I;astiboi'ic . .21()

Bibn 21!)

Mileschau 221

Lobositz u. Leitmeritz . 223 Unscliowaii u. Lieboscibitz 225 IFrobitscb n. Tuhan . . . 227 Dauba n. Jlii'scbbcrg . . 228 Scblossbosig u. Wciss-

wasser 231

Miincbfingriitz 234

Muzsky u. Vyskei- . . . 230

nochpetseli u. Licbbausnii 238

Trobriitz 240

Ghotcsov H. Doxan . . . 242

E,audnitz u. Gastorf . . . 243

Wogstiidtl H. Medonest . 244

Widim u. Miieno .... 240

Kl. Bosig u. Skalsko . . 248

Kosmanos u. Backofen . 249

li'iirstenbruck u. Sobotka 25 1

Postelbcrg u. Lauu . . . 2B3 Slav6tin u. Bcruc .... 255 Ijibocliovic u. Budyn . . 250 Georgsberg oder fti'p . . 257 Befkovic u. Mfilnlk . . . 359 Nebu^ol u. ftopin . . . .201 , Vtclno u. liczno .... 203 Jungbunzhui n. Dobravic 264 Bfezuo u. Iiokytan . . 200

HOHENKARTE

mit 25 Motor Sohi oh ton b iiho i m Maasss t.'ibo .Tfi?."? h- 200.000. CSectionsblatt II dor r.iuidcsdurchforschung.)

DAS TERRAIN

DTE HOHENVERHALTNISSE

DES

Mittolgobirges , des Sandstein- und des

Sohiefergebirges

TM NORDLTCHPJN Bf^HMEN.

Sectionsblatt II der LaTi desdurchf orschung.

All

'lr'.'<\ /I'lM AHJIM v/i:i HOII I

/'Hi iillil ^iil,')J^inil»r, 6'H)

^•miM: iimi'jo

!f(ll ll I •Ultll'JIII

§. 1 Eiiileitinif^.

^ ^ I>i<' Auff>iil)(', (lovon Ltisniig iiiii' das ComUA fiir die iiii.tuiwisseuscJiiiftliclie "'iioi-sclnuig von IJoliiiu'ii iibortragcii lia.l,, bcsti^lit dariii , diireh eine. moylichst . s.se Zahl swcclcmdfisig verthcilter Jldhemm'sstmgen und Ni.vellrments eine richtige nntnisH der J lohenverMUnisse des Landes m erhaltcn ; und cs liat diese Aufgabe Th'a '"' *'"*' 1'™^^^**^^^'' Bedeutung, insofornc von dor Ilolumlage des Bodens zuni (leir ^ "-'"^ Wcrtli, seine Bonitiit in land- und forstwirthscluiftlic^licr Hmsiclit, vou ^^^•11 SteigungsverhiUtniss der Fliisse und Bilche die lur industrielleUnterneliniungeu (//."I'""'*' Wasserkraft, von dem Anstoigen der Tliiller und , von der relaliveu Iliijie

' ""t'l die 1,'ichtiing der ('omniunicationslinien abliiingt.

y, , ^^''*''' ««wio jede griissere Sunmie beobacliteter und sicliergestellter That-

x! !/'" *"'*^''' ^^^'KCiiHC-liafteii eines Natnrobjectes zu weit(U'en iirspriiiiglieii niclit ge-

li(Hr>'''' ^^liliissen inid i'oigei'inigeii Hibren kanii m\d muss, so ist aiicli iiu vor-

Te*^." ''^ "^'''^'^''' '"'' f^''**""*-' '^'^'i' 'l^'i' imf t'iiiwu verliaKnissniiissig weiiigausgedelniten

mil'''" ^''"'"'^'I'f''" Messungeu ein viel /u anregendes Material, als dass man. sieli

uiit' '*'.'' "^"'''^' "il'l*"" solltc, dasselbe, abgeselien von seinera praktisclien Wertlie,

•'iiitmi bdheren, allgemeineren Gesicbtspuiikte zu ordnen und aufzufassen.

^ 'hd dieser allgemeinere StandpunU ist hier jener der dusseren Form der

^noOcrfl,dc}ie odcr des Terrains, im wissensehaftlichen Sinne (lies(!S Wortc^s

. '^I'liiien. Ho sonderbar es vielleicht Maneliem klingen mag, so ist es liocii uicbt

gewiss, dass wir im Verhaltiiisse zu anib'reu luittirliclien (leliildeii z. 1!. (k.'n

Mill 1 1'

S(.] '' "'"i <l(^ii Pflanzen, die verscbiedenen Koi'meu der HodeiioberliiiclH' uocli iimner

Ij... ^^'•'log kemuiu; und dass dies iusbcsondere mit unserem Vaterlaude

Wu- I-'" *"''' ''"" '"^'' •'"■^'^'1 werdc ich noch welter uuten spreclien. Zwar bc^sitzim

,lj '' ™''^iiolit;lHm Aufnahiaen unseres geograpliiscben Corps, allein trotzdem

^^^■^ ^ ben zu den besten Leistungeu ibrer Zeit gehoren, so leide.n sie doch an dem

llo] ,'"^*'^"^^^'''^'li'^''» Mangel dieser Arbeiten, uilnilicb dass die Ausdehnuiig in die

uiMi ■'""' ^^"' ^^'■■^ ^'™^ ""'^''-' li<\"''''"'*' I'unkte beiliiufig erkannt werden kaim, (kiss

'lbs '1 '''■'***'' "'*^'^'*^^ ''" ^^"1'"'^'- '"*■') '''"*'" i'iflit'ii^<'» Ucberblick eiiu'S griissereii Ten-ain- i''icf "' *^^*^^' "'^tl 'l*'''^ I'lil' ilt'i' reiativeii llobenlage seiner (Jlieder wecliselmb'n Clia- ' '^^"'^ -lerselben zu erkmgen.

cli.v , ' '^*''iiil<l iiii diesem Uebei ist vorziigiicb in dem

uizalil ul

eicnmassii.

Mangel einer bini'ei- vertbeilter lldbenniessuugeu zu sudien, welcben man

i,rifH(:(illtt', iiulein luaii bei ;(uvisso' Scliliissc, iibci' (li<' koiiiitc. So oiitstfuid 'ilii'

allerditigs in ii('iu>ster Zcit bercits orkmint luit, uiid luicli bei den jet/if;'en topo- grapliisdien /Viifnahnieii hat ailei'orts, mid iuicli b(M iins zu verbesseni siicbt. Alb-in diese Einsicht riibrt erst von gesteni lier, nnd es kiinnen von derKelben daJier audi ]\m die jetzt ausgefiilirtcn Arbeit.en (iewinn /ietien.

Man suclite diesen Manjiel dadurcli zu beseitigen oder wenigcM- fiihibar zu iiiaclieii, (lass man versdiiedene Ilypothesen iiber die Bildimg der iliiss(n-en Formeii (hT Mrdoberflache, wie sidi uus diostdbe jetzt darstelit, Annainne einer soldien IIyj)0tbese innner audi indired. lloiienverliiiitiiisse der einzelnen Terraingiieder niaclieii Absplilungstheorie, die Uelierflutliungstheorie, die iiebungstheorie , die Kiiisturz- theorie u. s. w. Oliiie /weilei batten dieselben alle eine gewisse Bereditigung, insoferne die Yerfasser (legendeu vor Augeii lialtim, wo die voransgesetzte rdbluugs- weise vorherrsdumd vorhandeii war. Alieiii indeiii sie ibie AuKiddcii aui' die liil' dung der Obertiiiehe der ganzciii Krde iibertrugeii , versdiloKsen si(^ ilir Aiige vov den uiizabiigen KiiUen, wo die Natur deiiselbeu widcrspracJi, oder veriinih'rten dK' Naturforinen in ihrer Weise, was sie (une Verbesserung oder (lorreetion naiiiiton, und tauschten so sich selbst, sowie alle Jene , weldie sieh uin diesen (Jegeiista,iiii interessirten , was urn so leiditer gelingeii imisste, als die eiiizige wirklidie Coii- trole, die Kenntniss der relativ<ui liobeiiverbaitiiisse, uberall t'ast giiiizlidi telilte.

So haben wii- nun heutzutage eiii walu'es Cliaos in der 'rerraJnldire vol' uns, aus weldien uns nur eine streng geonuitrisehe AiiH'assung der Frage lierauS- fubren kann; denn nidit dantni baiidelt es sieb fiir nns, wie das Terrain gebildet wurde, was eine zum grossen Theile nur von den (ic'oiogcn zu lieantwortende Frage isti sondern darum, wie dan Terrain uherhaupt besrluiffen ist, welche Formen ah he- stimmende, als (Jharaeterformm, welche als Nehen- als abgeleitetc Formen su be- irarlden sind, welche Ueberf/dnt/e und Besiehungen zwischen denselbcn '/rlrklich rorkommen, oder doch vorJcommen konnen. DiMin ibiss AUes dies nidit etwas blO!^ /Adalliges ist, sondern audi \\wx bestiimnt(s lUldungsgesetze , wie iiberall in dd' Natur lierrsdien, bezweifelt kauin .leinand, der mit empfiinglidiem Blicke fur Fornieii und tirossenverhiiltnisse verscbiedene Lilnder bereist und kennen gelernt bat.

Freilicb wolil ist die enipfolilene Metbode eine rauheVolle und nurlangsaiH zuin Ziele fubrende, und es wird innuerbiii noeb Vielen beciueiner ersdieiuen, ii'" Schreibtisdie yoii Anderen gemadite Terrainaufnahnien su corrif/iren , anstatt Monate, ja .labrdang von Kupiie zu Kujiiie zu steigen , und 'I'ausende von Meti' sungen zu inacben und zu beredinen, die NaJiir nber uneorrigirt zu iasseii. Aliei" in den anderen Naturwissenschaften lint man diesen Weg der P.eobaditung , d'"' Messmig liingst eingesdilagen , und er liat a,ueli dem /ieie imiiier niilier n"'

niiher getubrt.

{'.oilmen ist, wie nidit leicbt ein andeirs i.and in I-^nropa , ein in V-r/Mr anf seiii 'I'erraiii so abg(!Schlossenes Ganzes, und zeigt andererseits , wie wir m'^ audi sdion aiis den in den folgenden liliittern besdiriebenen Terraingebieten ulit'i" zeugen werdeii, in seiiieni Innereii eine so mannigfacbe und reidie (iliederung seinef Formen, dass eine in (b'r olien angedeuteteii iiiditung ausgefubrte Detailaufnaln'"' ein gewisH lieaditeuswertiies Material zu einer besseren liegrinnhmg einer ratioiiellt^^" TerT'ainlebre lieferii diii'fte, luid dies ist die rein theoretische, die nn s sense ha fth^l^'

^'''irntung der iiiir von dor Liuidosdurchforschiiiip,- iibertragoiK^ii Arboitoii, auf welclio

'iiiziiweison uiid ziiriickznkoiniuon iiiir nocli spiitor Oologoidioit gohoton wordon wivd.

Alloiu dor luiinittolbaro Zwcok diosev Arboit bloilil; docb , wio oiiigaiigs

*'"ioi'k(,, ti/r Vvrwerihuiia des prakUsrhen Montcnics den^elhen, als wolclio icli iiii

All. .ft

'. "f^'*'iiionioii (lio riolitigoro Erkoniitiiiss d(M' Torrainvoiiiiiltiiisso dos Laiidos , und '"' Ansniit/.uiig im liitorosso und /iini VVoldo soinor licviVlkorung bozoicbnon niiicbte. '"' 111 diosoi' Ilicbtung otwas Niitzlicbos zu loislcn, diiiilo woit wonigov scbwiovig •"''"' ills ii: jcnoi'; (h'lin so vorgoscliriil,on nnscr Land in niaiiolior aiidoror liozio- "'iiK 1st, oiiic, riddjgo Vorstollinig von An- ()l)ortliicbon-(!osialtung dossolbon bo- "'woii Under und zum grosson Narbllioilo dos Lan(U>s, ja (k^s ganzou Staatos inu' «<'lir Woidgo.

'IVotz seiner bedeutond(Mi Industrie ist Bitlmion nodi inniu^r ein vorlierrsclieiid

"■Hi'H'.olcH TMnd. Von seiner gesaimnten ISodeiiHiiclie von i)()2'i) (isterr. Quadrat-

Meileii werden ;!,S<) Q.-M(!i]en (also nalie ;")() I'i'ozent) zu Ackeru , 1)7 Q.-M. (12-;')

yoz.) zu Wiesen, CI Q.-Meiien (S I'zt.) zu Weiden und y.-il Q.-Meilen (also nalie

zk) ids Waid verwendet. hi alien 8eeln')beii finden wir die ])roductive Doden-

"■'"' vei'tlieilt, von deni 400^-500' iiber deui Meere befindlieluMi fetten Weizen-

""'''11 des hrcMtcMi Klbthales bis zu der kiimmerliclieu llafer- und Kartoffel-Vege-

.''"*" ilor i\blijlnge des lUesengebirges und des Bolinierwai(h's, welclie man nocli

'" '^''oludien bis ;!()(K}' und dariUx'r autiilTl. Kiienso tinden wir in Bobnien den

>-'''fAon die Weelisel der Seeliiibe weniger eni])fin(ilicbeii Wald in alien lldhen bis

uber 4()(K)' v(M-treten.

Nun w(!iss aber jeder Land- luid I'orstwirtli, d;iss untei- iibrigeus gleieben

iiisliiiiden in JKikerer Lage fiir die Vogetation ini Allgenieinen ungiinstigere Ver-

I'lli'iiisse berr;;elu>,n, was beka.nntlicb lia,ui)tsiieldieb davou berriihrt, dass sowohl die

'"'/''- al.n auch die Bodcnwdrme nmsomehr almehme.n, in eiwr ;je uro^seren Bcehohc

''^>'"n sirh hefindet.

Nacli den Reredmnngen des Metoorologen C. i'Yitscb betriigt die Abnalnne

' iiiittleren -labres-Teniperatur ini nnttleron I'xiinnen fiir eine Krbebung von 10

"'|<'ii- Klafter O'Of)!) (irad l.'eauni. Dies giebt fiir eine Krbebung von U)() Meter

'"' *<i'. 1!., soniit fiir den in lirilinien zwiselien deni tii'fsten runl<te bei Ilerrns-

^^''tselien und der Sdnieelvoppe statttindenden Ibiiu'nuntersdded von 1 :")()() Meter

'^^ ''•'iiiperairirdiU'erenz von 4'') (ir. I>,. Ninunt man naeb KritseJi fiii- die nntt-

"' ''aJu'esteni])era,tiU' von Prag + Tiili (Ir. I!,, ltd eincM- Seeluibe von I US Meteni

—- Cyi; \,y, k'uss, so ist man im Stande nacli dei' Formel : T'lUJ + b X O-OO.'Jdie

"''l''i'o .lalirestemperatur fiir jeden dvv ini nadifolgenden Verzeidmisse augege-

. '^^•i Hobepunkte zu berediiion, wenn anstatt li der HolKMiimtersdiied gegen Prag

Metern gesetzt wii'd. Jedoeli ist zu bemerken, dass nieht die Sedu'die allein.

' '''orii iiiieli die [''ornien des Terrains, die Contiguration des Hodens auf die luitt-

. '*' •'abrestemiieratur von nidit unbedentendeni Mintlusne ist, so (kiss dieselbe auf

' ] "'"'ii i'lergen oder in gegen die kalten Winde ungesdiiitzter Lage etwas nie-

,'^''''i liingegcMi auf ausgedeimten Plateaus, oder in gesdiiitzten Lagen etwas griisser

^*''" wird, als dies die obige Kornid angibk

Audi (l(!r mittlere jdMliclie NiedcrschJdfi biingt znni 'I'lieiie von der Ki'lie- "ig' des liodens iiber die MeeresHiidie ab, indem Jener mit dieser zu- und ab-

1*

I.

iiimmt, auf Gnuid ivelcher BetracMungen sich der praMiache Werth der nachfol- genden Arlmt fur die Land- und Forstwirthfichafl heurtheilen Idsst.

Das nilchst wichtig(' Moment ist das industrieUe und commerzicUe iiiiscreH Landes. Bohmon produzirt jiilirlicli iialu! an 50 Millioiuni Centner Stein- und Braunkohlen, also die Iliilfte (lessen, was die gesamrate austro-iingarische Mona,rclue erzeugt. Der grosste Theil davon bleibt im l^ande und dient den vielen industrielloii TJnterneliniungen /ui- Mi'/eugung der Dampfkraft, zuglcicli cineii Maasstab abgebend, aid welcli' liober Stul'c sicli die Industrie in T'rdnnen befindet. Nur um jene Koblen- massen aus den lunf Koblendistricten des liandes in (ii(! Industrie-liezirke zu i»ringen, ist ein ausgedehntes CommunicationssystcMii wiinscbenswertb und nothwendig. Win erst, wenn )nan die grossartige Bewegnng der anderen Hob- sowi(! der Indnstrie- producte b(!ruekHic,li(-igt, von denen di(! bolnniscben der Qiialitiit nacb (bni ersten Rang nider alien Lilndern der Monarcbie einnebmen , eiiuge wie z. 1!. die Kier- production ein Drittbeil, andere wie die /uekerfabrication sogar di(! iiiillt(^ dei' gesamniten Krzeugung, Ungarn mitgerecbnet, betragen.

An guten Strasscn fehlt es zwar in liobmen nielit, d(^ini es besdzl; nieln' als 2500 Meilen solcher Kunststrassen in guteni, l';i,l!rba,reni /nsta,n(b'. , allein die- selben sind sebr ungleicb irn T^ande vtu'tlieilt, und es uidxuiiegt keineni Zweifel, dass, wie dies aucli Ibrtwiibreud gescbiebt, in bisber iu dieser liicJitnng veniiicb- lassigten (Jegenden nocli selir viei<" Strassenziigc; werden in's Ijclx'.n gerid'en \verd«'n. Nocb niebr gilt dies von den Eisenliabiuin, in deren ursi)riingiicbei- voi' 2 Deeen- nien eri'olgten Anlage man so unverzeilibehe liaiidclspolitisclie und strategiscbe Febler nicht nur gegen liidimini somlern gegen den (Jesanimtst,a.a,t begangen bat.

Krst in neuester Z(ut beginnt man, obwobl leidcr init i\i'y hei nns gcwiilui- liclien Scbweriillligkeit, diese alt(m Siinden einigermassen zn corrigiren , nnd die Bahnen in do^n von der Natur nnd den commerzieilen Interessen vorgesebriebenen Ricb- tung(^n zu banen. Aber wir sind bier erst am Anfiuige der Dinge, dein} in diesc'i' Heziebung iuit Uribnu'n cine grosse /iduuift, da es ini Mitteipunkte einer grossen /aid europiliscber ibuiptverkelirslinien liegt, die dnreb den I'.an von l<lisenl)alni(^n an sicb zu Ziehen in seiner Maebt liegt. Verbindeu wir die I'lmkte 1. liremen, iiei|)zig, Pest, Bukarest, 2. Hamburg nml Wien, 3. Kopenbagen , Berlin, (li'az, iMunie, 4. Stettin, Triest, 5. VVarscbau, Breslau, Regeusburg, Genf und Lyon, (i. Krakau, Frankfurt, Paris, durch gerade Linien, so gehen dieselben siile dnrcli i'rag odei' nahe bei Brag vorbei, und man erbiilt so seelis ILuiptverkebrslinien , welche in's Leben zu rufen, imd dem Lande zu siebei'u, mir cine Krage der Zeit ist. Sondf- sind wir mit dem Ausbau unserer (!ommunicationslinien iaiig(! nocb ni<dit I'ertig, und es wird sicb daber nocli ein(! binge Reibe von Jabren da,rnm baiuleln, zwiscbeii verscbiedeiu'u Punkten im Lande die dem Terrabi angemessensteu , daJiei- a.ncli billigstcm und zweekmiissigsten lauien zu i'l'mitteln. In dieser Be.vicliiriig nlx'T hietet e/.ve Schichtenharfe, und die Kenntniss der Hohenlage der 'J'hd/er, namentlieh aher der Hattelpunkte die hesten, ja die einzigen Anhedlfipunklc dtr Beurfheilung der hesten Jtichtung dort, wo melirts Fiille mTiglicb sind. So wie aus der beilie- genden Tafel, welcbe die B;ingeu})rofile der wiebtigeren Tbiiler des ndrdlicbeu iioli- niens gibt, es moglieb wii'd, sicb sogleicb das (ietalle derselbeu an jedem beliebigen Punkte in Prozenten zu bestinnuen, so wird man mit llilfe (b'r SebiclitiMdvarte in

I.

''' aiialoRCT Woisp, dies fur jcde beli(!l)if;'c Riclitimt;- thuii kiiimcii, mid os wiirdo,

_ '1 diesc Arhoil, ftii- i;iiiiz liidmicii vollcndcl, wiirc, riidit iiioliv so leiclit iiuiK'lich Spill (\ ' 1 (uiss uritor liudifcfcii ino.i^iicdicii Ric'litiiiifi'cii die in Icchnisclicr uik) comrnor-

I •' '>i'.zi('lnmL>' t;(',r;ulo wciiiKer voiilicilhiiftcii iiud wciiifAcr (icwiiiii briiigciidcn

1^ '' '"i niid 7,11 hlosen Borscspccul;di()iioii ausgebcutet werden; I's wiirdc dann

" V K'lcn unhcgrciHicli orsclioiiicn, wio die fiir don Handel, fiiv die strategiKclic

." ' ""•' t'ii' die gesainndcn politischen Vcrhiiltnisse wichtigste lliclitung zwiscben

^ /Wei griissten Stiidten der Monarcbie (Wien Prag), auf welcber gar keine

< liicJien TeiTainseliwiofigkeiten sic): b(^tinden, mid dercn Aiisbau seit, Jalireii ini

^ iRoiulHteii InteresHO des Staates liugt, bis auf imsere Tage aus deni Stadiuin

^ ' '^'ikunftsbabii iiicbt lieraustrctcn konntc, mid die Vertretcr derselbeii endlicb

'^' -"offiumg auf eine i'liigeibaJm sicb befriedigeu lassen iniissen. Nur

''*'Huibei K,,i jiiyj. beiiicrkt, (Uiss das (Jefilllc der TbiUer audi eiii Moment i'iir die

^ "oilmig der noeli verfugharun Wasserkraft abgibt, mid (hibcr aucb in dieser

■i»!liung lIolienniessuiigcMi, wcnii zwcckmassig vertbeilt, cinen praktischen Nutzen

f-*'Wii,lir(>n.

^■'andc

''icr ist scliliesslicli der Ort, wo aucb iiocb y,uf die grosse Bedeutung, grographische Lage, nimentUch aber seine Terrainbeschaffenheit dem !/'''fil, bingewiesen werckni soil. lU'ide diesc Factoren siiid etwas (Icgebenes, iid('rlic,bes, sic rniisseu genomnien werden, wie sic sind , iiiit all' ibren Yor- ^iichtheilcn, welcbe aber dcsbalb aucb genau crkannt , ricbtig aufgefasst ^^'''■<I(''i soil,.,,.

. '~^ind diesc beideii Moinente fiir jedes Ijaiid von ciniger Wicbtigkcit , so

^'^ es uinsoiiiebr fur Hiilinien, wie es dcssen politische und Cnlfurgeschicbte

r' ""'Weist. Ms scbeint beinabe, (hiss man in friiberen Zeiten und iiocli vor

" 'J'breii diestilben besser (M'kannI;, und ricbtiger gcwiirdiget babe, als dies jetzf

^''scbiebt.

I .. '•''1111 betrarbten wir einmal seine Ijage im Herzen Mittel-Europa's, so

'Cu wir wobl sagen, (biss Biibmen dieses grosse und wicbtige Tyiinder-Gebiet ^''I'liioge

«''licn.

sagen, dass ISonmen dieses

«einer giinstigen Tcn^ain-Verbiiltnissc wie eine na.tiirlicbe l<Y'ste belierr-

^ "<li'r (biss es wenigstens den wicbtigston Stiitzpunkt fiir eine solche Herr-

(I,. .'"v ^''^'^'^''^"^'" l<<iiintc. Die Qucllen der MoUlau und I'llbe, jcne der Spree und

^^ , ^«isse, jene der Marcb, der Nab und des Maui cntspringen unmittelbar an

^^^ ' "I ''iiiulgebirgen, welcbe jede Aimiilierung grosserer llecresmassen sehr er-

,(,, *'*'"' ''^g<'gen einer in I5()linien concentrirten Arnuic das Deboucbiren nach all

h^cnaniiteu liJcbtungen olme besomlere Scbwierigkeitcn gestatten, so dass von ""liiiieii

aus ebensowolil die Norddeiitscbe Tiefebcne, wie die mittlei'e Donau, und Ij. ^"Hii voUkomnien dominirl

, "iig des imaginilren bobmiscb-miiliriscben (lebirges, hat Hdbnieu vielfacbe. ,''"'•'"'<' Verbindmu

'■iiti,

lirt werth'u kaiin. Nur nacb Ost und Siidost, in der

lobmiscb-miiliriscben (lebirges, hat Hdbnieu vielfacbe

<en mit den aiigriinzenden Ijandern, und cs inag diesc Conligu-

^^,- "'*''il' i>liiie KiuHuss auf seine bleibende Vereinigung mit densclben gewesen I ' "'•wolil (vs nacb seiiiem ]''lusssystein zuni nordlicben Mitteleuropa geliort. Das <hi,'.|*' '''iii»l<'« bingegen tinden wir von einem Netz vortreft'licber Positioncn

lii(>. '^"'^''"i >vclclie eine nacblialtige Yertlieidigung gestatten und von denen icb "'1' l)oispielsweise die Terrainauscbwelluugcn am nordwestlicheu Abbangc des

6 I-

Mittelgebirges gegentiber dun schwit'rigeii Detileun des Erzgebirges, darm dieLiiiie der Eger, die; oiittlere Iser- und die obcrc Klblinic tK^men will, fn der That hildet Bohmen 'in noch hohcrem Maase dm ^cAfe.vr'/^'W IKttr'fcMroj^a, als (li(',s von Sieben- burgen in Hezug aiif die P.alkanliiiidcf gilt. Es ist betrubcnd, daws dic^ Zcitcr(>ig- nisse zu r,ctracbtungen driingcn, dio ibi-(!n (iruiul uicht in don F-cstrcbungcu der linnianiUU, nnd der WisHiuisebaft, soridern in den, durcli die Leidenscliaften gegen- eiuiaudei- in i'.ewegung gesetzten rolien (iewalten Juiben. Allcin es wiire unvei- zeihlicb, wenn diesen gegeniibcr eiii Volk oder ein Staai, seinen Kei'f '" <'"'i> ^'^"'1 verbergen und niebt vielmebr jene b'actocen k(!nnen uiul heniitzen lernen woUte, welche ihra die Natur selbst zu seiner Verilieidignng in so reiclieni Maassc a.n- bietet, wie dies bier der Eall ist, mid weicbe nicbt nni' von uns nicJit n,nsgennt/,t, sondern durcli ein kluges Coniinimic^ationssystem und a,iulerc Maassregeln unserei- Nacbbarn wesentlicli abgescliwacht worden siud.

Zwar liorten wir in einer fiir uns unglii('l<licben jiingst vertlosseiien Epocbe von sogenannten Facbautoritaten wiecUjrbolt den Anss))riu']i , dass I'.ohnien keiiie grosse sti'ategiscbe ]5edeutiuig babe, und dass (!S aucb in taktiscluir I'.eziebung keine Vortheiic gewiibrc;, k(!inc giinstigen Positionen dai-bi(^te. Ailein weuii^sclKni ein soldier Aussprucb sieb vhmn so reicb und niannigfacli gegii(!derten Terrain gegenuber, wie es J'xilunen zeigt, scilir scliwer begriinden liisst , so wird derselbe durch die Gescbicbte aiicb praktiscb widiirlcgt, wir bra,uclien bios die Na,inen Koli'n, Prag, Lobositz, Kubn, Soor zu neiuuvn, dor Na,in(^n unsei'er Tage niebt zu gedenkeu. Aus dcni Kriegsbandwerk dos Mittelalters ist die Kriegskunst, und aus diescr die Kriegswissenscbaft nnserer Zeit entstanden , deren tlieoretiseber Tlieil .ledein verstiindlich ist, der die rrinzipien ibrer (Irundlagen, niiinlicb die (ieometrie, (li(! M(!('banilc nnd die Terrainlebre kenut, denn Febler gegeu diese (irundlageii lileiben nur da,nn ungestraft, w(!nn sie einem ganz unfiiiiigen Feinde gegeiuib(!rbegangen werden. Feme sei von niir die Aninassung in den folgenden ISlilttern irgend welebe Bemerknng(!n iiber die praktisebe Kriiigiubrung niacben zu wollen; wobl ab(U' nuige es inir gestattcst sein, und die Vollstandigkeit der T(MTainbeschreibuug erfordert dies, in jedem wichtigeren Terrainabschnitt a,uf jene besonderen Uiustilnde aut- inerksam zu inaclien, wrlche auf die JkivegmKj und Aufstdlunn von .EiiijUas .siud, und zwar allerdings nur voin tbeoretiscben Standpunktc. Denn nicbt aJlein darin bestcibt die leider uocb nicbt iiberall als Grundsatz anerkanntenioglichste Scbonnng der verlugbaren lebendigen Kraft, dass dcni einzelnen Manne durcb ein coniplizirtcs Kegbiinent gebibrt wird, wie cr binter eincin Bauinc; oder in einem (iraben Deckung sucbeu solkC sondern nocb mebr darin, dass die Fulirer selbst durch gescbickte Be- niitzung des' Terrains ganzo Colonnen deni F(!inde bis :^uin entscheidenden Aiigenblicko unsichtbar zu macben versteluMi, wass nur bei einer genauen Kenntniss des Cliara- cters der Bodenobertiiicbe, uanientlicb der rclativen iioheuv(u-liilltniss(! erreicbt werden kann. Und so gbuibe icb, dass eine genauere Kenntniss der Terrainverbiiltnisse der IJevolkerung eines Landes, deren gesaminter webrfahiger Theil nunin(>br a,iicb welirpHicbtig ist, fiir dw. Zukunft nicbt ganz oline Nutzen sein diirfte. Mogiicb, ja waJii'scbeinlicb sogar, dass cnne viel besserc; Terrainbeschrcibung von Bobinen, als icb sie zu ge[)en ini Stand.; bin, bereits existirt , dann aber ist sie jedentalls

I. 7

ii'Kcinlwo so gut aufbcwahrt, class sie l)ishoi' ein Cieheinmiss blieb soRar fur Die- jsnigci^ /ii deren speziellem Gebrauche sie vielleicht verfasst wurde.

Dor wohlwollende I,(«er iriiige entschuldigen, dass ich in den voranstehenden '^fitniclit.iingcTi von deni Niitzen, welcbcn Ilobcnniessungen und einc daranf basirtc Terraiidu'iiiii-niss in verschiedcner Hezic'luuig gc.wiiliren , etwas weitiiiutiger spracli. ^'ur den liachniaiin waien diese Benierkungen iibertliissig. Aberbeidem Umstande, als diese Arbeiteii nnr dni'eli die Unterstiitznng des oH'entlielien Landesfondes, und PiHzelner Oofporationeu ermiigliclit wurden, hielt ich es Mr eine Ptlicht, auch das gi'ossere gebildete Publicum auf die wissenschaftliche , sowie auf die praktische f^Pdeutnng derselben in geineinverstandliclier Weise aufinerksarn zu niachen , nnd •JiKlnrch die deni Untcrnehnien bisher gewiihrte Unterstiitznng zu reclitfertigen. '■'ollte ich dies erreicht, uiid sollte ich (lurch die na,chfolgen(len, gewiss niit noch "laiicher Liicke und mancliei' Unvollstilndigkeit behafteten rUiitterineinc Landsleute wenigstens zu eiuein gcinaueren Studiuni der Terrainvei-haltnisse unseres Vater- landes, dessen sich dieselbeu in den ietzten Jaliren von Seite unserer wissbegie- '■igen Nachbarn in so hoheni Grade evfreuen, angeregt luiben , so wiirde mir flies ('in hinieiclionder Lolui fiir die Miilie und Zeit, scin, wclche ich dieser Arbeit "ewidiuet Inibe, und nocli weiterhin zu widnien gedenkc.

§• 2.

AUgemcinc Ucbcrsicht.

Hie nachfolgenden Blatter bestelicin aus zwei Abtheilungen. Die erste lii'det den heschreibenden Tlieil, und enihillt eine gedriingte Darstellung der For- '''ip-n cles auf der beiiiegenden Karte betindlichen Terrains. Die zweite, welcbc der ^'■sten als Grundlage dient, bestelit aus eineni Verzeichniss der auf dem genannten ''f'hiete beziiglicli ihrer Scehohe gemessencn Punkte.

Kane richtige Einsiclit in die Forinen des Podens des ganzen Landes ist '""■ 'ii(iglicli, wemi die uotliige Anzahl von Hohendiinensionen vorhanden ist. Una '''''«e, zu b(!schail'en, und gleichiniissig uber das Land zu vertheilen, nuisste schritt- weise vorgegangen und das ganze Land in Districte oder Sectionen gctheilt werdeu, ^^'^ dies bereits in dem ersten von dem Goniite fur die Landesdurchforsclnmg ^'•I'offentiicliten Jaliresbericiite mitgetlieilt wurde. Darnacli wurde Polnnen in zebu Sectionen eingetlieilt, die iU'arbeituug der ei'sten dieser Sectionen, bezeiclmet mit 'IP'i' Nmnmer '2, liegt vollendet in der Schicliten-Karte bei, und es ka,nn (hiher "'I'lcli die l!eschreil)ung des Terrains sich nur an das vorhandene Materiale balten, "'Id uniss sich innerhalb der Granzen desselben bewegen. Dies ist nun selbst- ^'■I'Htaiidlich ein Nachtheil, da die Arbeit inneriuilb des Pahniens kiinstliclier Vier- ecke fortsclireitet, wiilirend sich die Natur bei ihren Bildungeu an diese Eintheilung nicht bindet.

Glucklicherweise failt jedoch in fast jede der 10 Sectionen eine od(n- mehrere '^f'l' characteristischen Grnndformen des Landes entweder ganz, oder zum grossen i'lieile, so dass es moglich sein wird, jede der 10 Kartcn mit der Schilderung •^"^•'s abgeschlossenen Theiles des Landes zu begleiten, und dabei jene Theile des

Terrains, welchc nach ilireiii nattirlidiun Ziisaiiiincnluinge zu dciii niicJisteii Hlatte gehoren, auch dem Tcxte desselben voi'zubchalten.

Frcsilicli werdcn wir daduf(;li Icoin ahgcfuiidctes Bild des garizon Tvandos erluilteri; miturlichzusamiiiciiljangciuk'/JluMltulcHselben wcrden nidit iiiiTn(u- /uKMiiimoii- hjingend behandelt werdon konium. Alleiii dies ist audi nicht der Zweck dor voi- liegenden Arbeit. Vicihiielir soil diesc; imr das Materialc, (li(! IJausteine, gleichsaui ein Archiv der natiirlidicii Jicschrcibung ISohmens ))i](len, aus weldiem spiitor nadi seinciu Abschlussc es urisdiwcr sdn wird, ein riditiges iiiid klarc^s Oesaniiut- bild zusarrinienzustellen.

Und so TTioge os inir nun glddi gcstattet sein, eincn kurzeii Ueberblid< des Gcbietes zu gcbcn, (lessen Hduuidlung (birch die in deii ersten beidon Jaliren JS64 und 1865 der Landesdurc^liforsehung ausgefiiiirixMi Arbcitcn iiiiigHcb wird, und dessen Granzeii in (h'r beiliegenden Karto en(-bii,l(cn sind, wodd idi wohl niit Recht bei deni Lesc^r die allgenicine, TSckarnilsdiaft niit, (b'n llaiiptgebirgen des Landes voraussctzen kann.

Dieses ganze, sowohi durdi (b;n pitloresken I'.au sdncr (iebirgc, die rcidic Gliederung und die landschaftliclien Rdze seines Tcri-ains, wie audi (bu'cb die geologischc Strudur seines Bodens lincbintercssant.c (;d)iet, (b'S iiDrdlidicn IJ(iliinens Crstred<t sicb, wenn man die unniiUolbar a,ngrJinzon(i(-n Lainlsti'idie liinzuifdinet, iibcr eiu(>, Miidie von etwa l.'!4 osterr. Q.-Meilen. Miii IJlick aid' dieses Gebiet zeigt uus

1. ein im Sudwestcn zwisch(m r^aun und liilin Ix'ginncndes, nud in einein sanften Eogen nadi Nordost bis iibcr I'.cnscn nrul San(ia,ii liinaiis sicii forlziciumdcs Gebirgc, wdduis ntir in s(!incni (Icntrnm cincn engcn r)nrcid)rncb /cigt, und dessen Gipfel sidi (hjrdi ihrc kegdixirniigcn Kuppen wdt am llorizonte al)zeichnen. Es ist das Uhmlsche Mittclgebirfie, von den Gcoiogen audi das Leitmeritzcr Mittel- gehirgc zum Untersdiiede vom Duppauer gena,nnt. Von diesem zunidst aus Ha,sa,lt und I'iionolitb bestclienden imposanten Gebirgszug, (lcss(!ii zusanimenbilngcn(U! iliicken cine Meercsholie von nabczu IGOO Fuss, und (iess(Mi liiidiste Gipfel 'MM.) bis 2600' Seehohe besitzen, wollcn wir zuerst sprcdieii; dcnii cr gibt (kmi ganzcn G(!bicte seincn Gbaracter, und seibst dort, wo seine eigenthtimliduui Foi'iiicn uicbt unmitt(dbar siditbar sind, erkcmnt man sciiudi KinHiiss in den allentbiilbcn wabrndiml)arcn St()nuigcii, (tlu>ils ilcbnngini, tlieils SenkungCMi und nisb)ca,tion(>n) der ursprunglichen Lagenmg der angraiizenden Tcn-aintJiciic. Aucli s(ni(lct derselbe seine Vorposten, is()lirt(! kegclfonnige Bergc, straJiieiitoi'mig nacli a,lb;ii llichtungcn, aus, und diesclben durditircidicn (ibeiiso die (jineis(! dc's Krzgebirges, wie die (Jranite des Lausitzer Riickens, und sitzen im Osten and Siideu allenthalben auf den Saiid- steiniilatcaiis auf, deren lio(;hstc I'latten sic vor der ganzlicben Abspulung gcrettet innl festgclialten habcm. Dieses Gebirge biingt nur an sciucin nordlicbcn Endc mit dcii bolimisclicn Griiiizgcbirgcn cinigcrmassen zusammcn, ()i)W()li] man vom orograpbisehen Standpunkte audi liier (bissdbc (Inrcb einc 'ricfenlinie, niindidi jenc des Polzcnthalcs zwiscb(>n 15(!nsen und L(ii])a, a,bgriinzcn konnt(!, a,uf alien andcrcn Scitcn wird das Mittdgdiirge tlieils von br(!iten Tlial(!rn wie auf der Nordost- und der Siidseitc, tlieils von nicdrigcm I'lateanbuid wie auf der Ostseite um-

I.

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'^•■"losscii. Krst liiiitcr dic-soiii tiicdvigcii ToiTain ragon auf dor Nordwpst,-, Nord- "ntl Nordostseito dio iiordlxiliiinsclien Griiiizgebirge enipof.

2. Von dicsoii is(,, wciin wir iiii Westai beginiien, ziierst das norddslUche '^nde des Erzgebirne^ zu bciiKM-keii, wclclies zwiHclioii Klostcrgrab iind Konigswald "toil aus deiii Thale emporstcigt, ciiicu laiiggczogoiicu, tiadicn etwa 2,500' liohcn, »ach Nordwest, gcgcu Sachsen sehr sanft abfallenden, zuiiieist aus krystallinischen bchictoni bcstcluMKb'ii Tliickcn bildct, iiiid bei Tyssa umiiittelbcr luit dein nord- "ohniiHclicu Sandsteiiigcbirgc iu Vcrbiiidung steht. Zwischcn dicscm mid deiii Mittclgebirge befiridet sich eine 1 bis IV^ Mcilcn breite TJialfurdic, wcgcu ilircr ''i'iuud<()hlenlag(!r das TepUtg-Karbiiser Bcckcn gciiannt.

•■>. Aiif dor Nordscitc ist es ziivordcrst das Bandfiteinfjehirgv, iin Westeu ||ii« aJIcrcii, im (istliclieii TJioile aus jiuigcfcn Sandsteiiicii uud Pliincni der Kreide- loniiation gt^bildct, woldios durch seine iu luehreren Stufen aufsteigenden, lang- g^zogeuen Wilnde, durdi seine engen, vielfarb gebrodieneu Thaler, seine nialerischen i^elsengruppirungeu deiu Terfaiu eineu ganz besoiuleren Character vcrlciht, wddier f»ereits an deu Tyssaer Wilndcn und dem holien Schneeberg bei Tetschen sich be- "lerkbar niadil., ()J)wold dieser Thci] von niandien (Jeographen noch zu dem Erz- gebirgc geziihit wii'd. Von liier aus in eineni grossen Bogen, die siichsisdi-bohmische ^chweiz bildend, dann die i.ausche, den Oywin uud den Hochwald dnsdiliessend, '^'"f'lit sidi da,s Saiidsteiugebirge l)is ;ui den Fuss des Jeschkengebirges, dessen ^iKlwestlidie Auslaufer dasseibc, innuer inedriger werdend, in nidircrcn Tarallel- Hiicken bildet.

4. Dieses hohe Sandstcingebirge lehnt sidi ini Norden an das Lmmizer ^>'nn.Ugehirge, im Nordosten aber an das in einem sdnnalen bis ;-«)00' sidi erhe- "''"(len It,ii(;ken des von Nordwest uadi Siidost streiclieudeu Thouschiel'orgebirges 'les Jcsch/cen an.

5. Im Siidosten des gaiizen Oebirges finden wir einen 1000 bis 1200' '<''Hni etwa 1 bis 2 Meilen breiten plateaufdrmigm Riicken zwischcn Liebenau •^nd Mseno, welcher voiu Jeschkengebirge parallel zuin Mittel und Erzgebirge sich abzw{>if.t, uieist aus Sajidsteinen der mittleren Stufe der Krei deformation gebildet ^sf', bei Mseno aber unter einern rechten Wiukel sich nach Nordost wcudet und "'■i Bleiswedel niit dem Mittclgebirge zusammenliiingt. Von dieser Bodenanschwelluiig *'"'(5rseits, von dem Mittel- und dem uordlichen Sandstcingebirge andererseits wird '^iiit! ausgeddinte beckeufiniiiige Vertiefiuig, das Beclcen von I/ir.ichherq-Leipa, eiu- geschlossen.

(i. Die ebeu licnicrkte langgestrekte I'lateaubildung wird im Stidwesteu 5"»'di das tiefe uud brisite Mlbtlial, im ()st(in durdi das Iserthal unterbrodien, setzt ■)f'<locli iuif dem entgegengesetztcn Thalabliaiig der Elbe fort, uud bildet liier in "''ei zu eiuander parallelen, nach Siidwest streichenden Streifeu die siidostlichen •^J'falle (h's Mittelg(>birges gegcn die Egcj-, ferner die plateauforniigcu Rtickeu des

''>nn- Waldas^ (indlich das Plateau des liip oder (ileorgsberges.

7. Audi (istlich von der Iser erhcbt sich das Terrain bald wieder und "'ildet im nordlichen Theile die aus den jiingeren Schichten der Kreideformation ''•'Htehenden, durdi fast senkredite Eelswande abgegrauzten Plateaus von Gross-

'•-'tt^, Vyskef und ilahJcy, im siidliclien Theile jedoch den riachgewolbteu lUicken

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I.

von Chloiriek, Koitniima und Sobotka. Nodi fiUlt aiif die Karte das obc-rc Neisse- und Wittig-Thal, sowi(! der nordwestliche Flilgel des Isergebirges zwischen Reidieii- berg mid Friedland. Allein dios Terrain go.hort sdion nio.lir zii dem (Icbictc des Riesengebirges iind will ieli (hissclbc daber audi passeiider bei diesen behaiideln.

Die eb(!iig<'naniiten i'lrbebiingen iitid Vertieriingen des Hodens prjigen deni garizcn (lebiete, von w(!ldien gesprodien \v(irdcn soil, seineneigerdJiiiiididieii Character auf, und dieselbeu soilen daJier a,udi , etwa in dersclben Ordnung, wie sie eben aufgezablt wurden, liesprodieri wcrden; und zwa,r in der Weise, dass jedesmal vorerst die ({ruudforni, der Hauptriicken, seiu Relief, sein /usannnenlifnig iiiit, ilcn anderen Ilauptfornien bescbriebcn, bierauf seine irmen; flliedening, die Richtimg, Verhindung jedes Cilicdes, die Hohen- und die Ticifenlinicn (Quer-Riicken mid Quer- tlijiler) auseinandorgesetzt werden soil. In agricoler Bezi(!liung wird dahei die mittlere Erlu'.bmig des Hodens uber das Mecr mid die RSsdiungswinkel desselben, in tedinisdier Reziehung werden die Wa,ssersdieidelinieii und die Silttel von beson- derem Inicrcssc sein.

I5ei der Anfziihlung der vcrscbiedenen cbaracteristiscben Ilauptfornien habe idi audi die Oesteine, aus weldien sie gebildet sind, genannt. Dies veran- lasst inidi, riodi eiiiige Worte nber das VerhdUniss m sagen, in wrlchem, ich mir die Tcrrainlehre zur Geologie denkc. Insoierne die orStere bios die iiusser'en Fonnen der Bodenoberfliichc, die letztere hingegen den inneren Ran, die Zusamnien- KCtzung desselben zum (iegenstande ihrer Forsduing madit, sind beidc selbstiiudige Zweigc! der Frdktinde; ~ - insofern jedodi die letzteren Moniento auf die ausscren Fonnen von Eintluss sind, und dabcu' audi umgckebrt aus diesen in nianeben Fallen auf jenc, gesehlossen werden kann, bilngen beide Wisscinszweige niit ein- ander zusaniinen, und ersch(uut daher aueii eine gcgenseitige Beriicksicbti- gung geboten.

Wir betreten bier ein sebr strittigcs Feld, und idi muss befiirditen, dass nieine Ansiditen iiber diesc Fragc weder den vollen P.eifall der reinen Terrain- lelirer, nodi jenen der Geologen erringen werden. Uin so nielir muss idi dieselbeu kurz darlegen.

Die Terrainformenlelire als soldie kann sidi mit der troekenen iieschreittung der wirklidi aufgenornmeneH Fonnen nidit begniigen, wenn dies audi ilire erste Aufgabe ist, sie muss vielmehr die; Abhiingigkeit der (iliederung bis zmn Terrain- deniente liinab von gewissen (ir-undfonnen aufsucben und feststellen, denn uur dann wird die Aufgabe der 'I'errainlebre (n-rei(;ht sein, wenn nuui aus dem Vorhanden- sein gewisser Merkniale, odcsr Eigensdiaften siditbarer l-ormen a,uf die unbekannten Oder nidit siditbaren mit diesen jedodi zusamnuMdiiingenden wird scJdiessen kiinnen. Dies fubrt ims aber nothwendig auf die Bildungsursadien der Fonnen sellist zuriiek, welclie zum Tlieile geologisdier Natur (das Wort Geologie bier im engsten Sinne als Stratigraphie verstanden) sind. Diesc; liildungsursadien kdnnen wir abtbeilen in pi-imiire fAblagerung, Ilebung oder Seid<ung in einer b(!Stiminteu Riebtung) und secnindiire (Verwitterung, Abspiilung, Udierflutbung). Die Wirkung der secuudiiren Ursadien aber bangt nicht von der I<'onua,tion, von dem Alter der Oesteine ab, daber es eine ganz fiberfbissigc; Sacbe ist, wenn in vielen Lebrbiidieni der Terrain- Ichre aus der Geologie nidits weiter als eine Tabelle ndt der Anfzahlung der ver-

I. 11

schiedenen Forniationen aufgenominon wircl ; dcnn es sind gaiiz andcre Theilc der Geologie fur den Torrnirifovscher weit widitiger. Jeno Wirlouig hiiiigt vielinchr ab v(tii dor AggrcgalionsFomi, von der Structur imd von dcri LagerungsvcrhiUtnissen, uiul iljcsc 'riicilc dor Geologic sind es dahcr, welclie fiir die Terrainlelire von besoiidereni interiiSHC sind. Die Verwitterung, nanientlich aber die viele Tausende von ,laliren unabliiHsig nnd nach V)est.inuuten nieclianischen Gesetzen wirlunide Abspulnngliilngen in ilireni Erfolge vorzugsweise von dent petrographischen Character uiid der Lagerung des J5odens ab, und es diirfeii dalnn- diesc letzteren Moniente nicht, wie es von viclen Terrainlelircrn leider gescliielit, igfiorirt werden.

Andererseits aber diirfen die Geologen nicht verlangen, dass die Terrain- bcKclii'cibiing sicli iinnn;r und iiberall ihren Forinationsgriinzen anschliesse; denn wenn a-ucli (Miizelne I'\)rniationsglieder, wenn sie grosse Terraingebietc ausscldiesslich 0(l(M' docli vorluMTScliend betkickcn, liilufig characteristiscbe Formcn zeigcn, so lunnnit es docli audi vor, dass in manclion Fiillen, besonders dort, wo Storungen oder Obergiiiige a,uftreten, die-S(! Forinen sicli so verwischen, oder in so kleiuen Dinien- siouen ani'treten, (hiss sie fast nur niehr deni enipfindliclien Auge des fieologen siclitl)a,i' sind, a,uf die (-haractcrisirung des Terrains aber nur wenig Einttuss mehr haiien. Audi gelu'ii lulnhg scharf niarkirte Fornuni durcli die iinuntcrbrochene Wir- kung (h'r secundiiren Ursadien, naincntlidi aber der .Absi)iilung nnd Udierflutiuuig iiuiiu'r niehr und mehr verloren, und zeigen Analogien niit naclibarlichen Forma- tionsgliedern, die urspriinglich zwar sidierlicli nidit vorlia-ivden waren, die aber jefzt deiii (id)irgs-Terrain ein scheinbar sehr gieidiforiniges Aussdien geben, ob- gleicb (hM- Uid-ergrnnd aus (iestein verchicdenen Alters besteht.

Es ergibt sidi sorait, dass, da in jede Formation die Aggregationsform, die Structur und die Lagei-ungsverhiiltnisse der Gesteine sehr verschieden sein konnen, aiidi, nach Maassgabe derseiben die VVirkung der secundiiren Ursadien Verwitterung, Abspiihnig, U(!berHuthung eine sdir versdiiedenc sein wird, und dass somit der besthnrate Terraindiaracter, unter weldiem ran Fornuitions giied irgendwo airif ritt, imnier nur enien localen Worth hat, wddier jedodi (nne uni so griissere J5e(kuitung erlangen Icann, als er sidi oft iiber grosse Gebiete von mehreren hundert Quadrat- meilen ausfU'lmt. In jenem 'J'heile von Bohnu'.n, der bier besdirieben wird, ist dies wiiklich der Fall. Das Dasalt- und Piionolith-Gebirge zdgt ganz anderc l*'orinen als die plateauformigen abgcn-undeten Guds- und Granitrticken, und beide sdieiden sidi sciiarf v(ni (Umi. (Jiaracteristischen Gebilden dei- Sandsteine der Kveideforination, sowie von jemni des Thonschiefer-Gebirges. Es ist (hiher hier iui grossen Ganzen die Scdieidung der llauptforinen des Terrains nach ihrein Gesteinscharacter ebenso natiirlich als geboten.

§. 3. Das Leitmeritzer Mittelgcbirge.

Das biibmisdie Mittelgobirge, oder wie es die Geologe n nennen, das Edtme- '■'tzei' Mittelgobirge ist, wie bereits oben bemerkt, eine bedeutende Bodenanschwcllung, weK'.he sicb aus der (legend von Laun und Briix bis in die Gogend von Dobrn.- •<a,imiitz und Hayda in einer Liinge von etwa 9 iisterr. Meilen in der Riditung von ,S'1K nach NO erstreckt, und eine Breite an lusiden Enden von etwa l'/.^, i n

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I.

der Mitte 3'/2 Meilen besitzt. Als die, bcidcn aussersten EndpuTikte dvv Liitigeii- ansdchriuiiK' moclite ich irri SudwcKteu die drei Gi'ii))j)en dcs Mill;iy(ir, b'iuiiuiyor mid Hobli'kberges, iiii Nordostcri abci' den Kainnitzcr SeJdoHsberg' and (k'li Klcisberg bei Hayda bezeichneii. Als natiirliche Begratiziing des Mittelgcibirges l<()nnen wir folgendc TiefeidiTueii beti'aeliten : Im Noi'den das Eulaucr Thai diuiii die vdii West nacb Ost ziehonde BodeneinsenlKiing von Oldisch iibcr B.-Kanmitz bis i^'allveiKui, ini Weston das Karbitz-Tei)litzer Bcckcn und den B)ie1iit1nss, ini Siukin von La,nn an die Mger, ini Osten die Eger, den Atter-, Munl<er- und Bieberbacb, dium die Miiiseiil<iuig von Neuscldoss uber Leipa i)is ITayda,. Diese, das Mitte]g(!})irge rings inngeht^nde Ticd'en- iinie ist nnr an der Siidostseitx! bei Bleiswedel dufcli (iinen sicli an das Mitl-el- gebirgt! aiisciilic'ssenden |)lateaufonnigen Riicl<cn, deni Schlusse des Sa,iulsteinplateans von Msomo nnd Weisswasser unterbroclien, wiilu'eml auf der Nordwest-Seite die Verbindung nut dein Erzgebirgc durdi einen breiten, sattelfornng eingetieften Riicken zwiselien Klein-Kalm und Saara vennittelt wird, ini Nordosten jedoch hangt das Mittelgebirge bei Blottendorf nut deni Sandsteingebirge tnittelst eiiies beinahe 2fXX)' hoben Iliickens nnndttelbar znsanirrHin, TTUKnludb dieser Oriinzen beckickt dasselbe eine Flaclu! von etwa 19—20 (,)ua(lratiu(Mleii.

()l)wold der Kern des ganzen (iebirges Basalt ist, so ist docli die i'liysio- gnonue dessellien nieht iiberall diesclbe, und man kann dalier audi (hisselbc; jena.eb diesem verscbiedenen ilussercn Cbaracter in drei ffrossc Gruppeu aldlidlaii, deren (iranzen ziendicii gut (hircli zwei Tiefcnlinien, niindieli die Spaltcs (b's Mlbtlia-les zwiscben Lobositz und I'etscbon, mui die; Tbaliinie des Bieia,-Muss(!S bei Aussig, angegeben werden. Diese drei (jli'ni)pen sind demnacii die siidwestliebe mit deni Centralpunkte des Milesebaucr, die nordostlidie mit mebreren (]entral|)uukten. wie dem Tambusdi, (b'm (ieltseh, dem Zinekenstein , und endlicli die m)rdwestliebe (inippe mit dem Olirner odcr Lerdienberg als Knotenpunkt. Das ( 1 cmeinschaft- liche dieser drei (Iruppen sind die grossen , isolirten kegei- und domforniigen Ku[)pen, meist aus Blionolitb und Klingstein bestehend, welcbe auf die I'iickenfor- mige Basaltmasse aufgesetzt sind. Ban Unterscheidendc aber ist, class in diir siid- westlichen (iruppe dieser liasaltriicken lang gezogen und verbilitnissmiissig ziembeb schmal ist, wiibrend in [Wax Ix'iden anderen (iruppen die l?a,saltmasse hreite lioiie Pbiteau's bildet, so jedocli, (biss di(!selbe in der norddstiidien. (iruppe ma,nnigia,di dureli Tiefenbuien zerscbnitten und gegliedert ersdiebit, wiiiirend die nordwestiidu! Gruppe ein ziemlich einfaches, ecmipactes (Janzes darstelH;. Von der obigen (i(\sanmit- flache von 20 Q.-Meilen entfall(!n a,uf d(!n siiflwestlidum 'i'iieil 8, auf (bm noi'dostlidien 9'5 und auf den nordwestlidien Tindl 2-5 (^.-Meilen. Die Ibuiptridd,ung (k!r Iliieken- linie bei alien drei Grupjien streiciit von BW nacb NO, daJusr sind die dieseni Gebirge eigentbiinilicben (^^uerthiller senkrecbt daraid', d. li. im Aiigemeinen von NW nadi SO oder umgekebrt gericbtet. Auf der am Scidusse dieses Aid'satzes entlialteneu Tai'cl von verscdiiedenen Pi'otilen tiniUit sieh audi eine von mir vom Ri'pberge gezeiebnete Skizze des Mittelberges vom liobid< bis zum (ieltsddierg gebend, welelie ein ziemlicb richtiges Bild der Bodenerbebung geben , und audi schon iiinreidiend deutlieh den verscbiedenen Cbaracter der ersten ^nd zweiten Gruppe zeigen diirfte. Es inoge nun die iieschreibung dieser (h'ei llaiiptzvi'eige des Mittelgebirges folgen.

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§. 4. Stidwestlieher Fliigel des Mitlelg^ebirges.

(MiloRchaiior r«nii)po.)

Mit Rccht kcinnen wiv diis ganzo siidwestliche Oobio't des Mitte]gel>iro-es iiach dicsciii imposanteu Berglcegel deii MilescJuuicr lUicken otler die Mil(>schauer '"i'ii])i)(', i"i wcitci'cn Siiiiui ueimen, denii dersolbc bildct den naturlicluni Ceiitral- iiiid l\n()(,eiii)UMkt dieses gauzeii Gcibirgstlieiles. Man iibersiebt (b'liselbeu am besten 'II iieiner ga,nzen I'Vontal-Ansdelniung auf dev Siidostseite voni Ufpbergc, anfder Nord- westscitc voni Teplitzer Scldossberge odou' aucli voni Milckentliuruie oberhalb '"I'aupcn.

Jlelief und Ausdchnum/. Ms Gentralstoclc des Oanzen bemerkt man einen iiii eiii/cbien Stellen wie am Ziegenriicken, am Hrezina Jagerliaus, nnd bei Padlo- ^'■liiii fast pbit(!auformigen IKicken, der sicli von Liebhausen bis Padloschin mit •'iiiei' inittleren Seebiilie von 1200' IGOO' und einer relativen Hohe iiber die be- f^'i'iinzeiub'ii Tliallinien von 800 llOO' in einer Lilnge von etwa ii Meilen, und einer '^I'eitc von '/^ bis 1 Meile in der Richtung von Siidost nacb Nordost eiliebt. Aus <'ies('ni h'iickeii ivigen meist kegelformige, al)er aueli oben sta,rk abgerundete Berg- '■'iippen theils einzebi tluiils in (irupp(ii vereiiiigt em|)()r. Diese liergkegel treten aber "iK'h ausserlialb (U's llaiiptruckens a.m Kusse desseiben seln' zaJdi-eieli auf, wo sie sicb 'db'rdiiit^s nicbt zii so grosser Seeliiibe erliebeii, weielu! bei jenen des Ihiuptruckens ^000 Ddoo'^ l)('i diesen je(b)cb meist nicbt iiber 1500' betriigt. An einzebu'n SteMcn steiien diese H<:rgkuppen dicliter beisammen, wodurcli nicbt niir das ganze '''I'l'ain da,seb)st iKiiier erscJKunt, soiidern ancli, da, zwisclien je zwei solcluni be- "it''bba,rteii (iriipix'n die Uiickenlinie sicii senkt, eine natiirlicbe (iliederung des ganzcn (iebirgszuges sicli aiisspriciit. Diesennnicli lassen sicli am llauptriicken fol- 8'f'iide (Iruppen als l)eson(iere (iiicih'r untersclu'i(k'n : die Milescbauer (Jruppe mit dem lieigc gb'iclien Na;inens, (b'ui Kb'tsclieii- mid (b'm (irossen-Franzberge, das ''i'eziiia-i'lateaii mit (b'li l)(M(bMi Kbitzbergeii, die b'adelsteingruppe mit deni Wostrej ^"'d (b'm Ziegenriicken, nnd narli Nor(b>sten zu (bis Padbiscliinei' I'laleau mit (k'm ''labor iiorgc. liings inn (b'n lianptiiicken linden wir eine Reiiie von Nel)(mgruppen, welclio obne ViM'bindimg nntev sicli oder nut dem liauptriickeu unnuttelbar aus dem (Ion i.'hss des (iebirges bikUmden Tieflande emporragen und zwar

'^"'' doi' Sud\v('s(,seite: die (ifuppe des H(d)]ik, des Rannayer imd Milayev Rerges,

niirdiicli von Ijaun; '"il dor Nordwestseite: (be (Irnppe der I'diiner P)erge (IJoren, Slatnik und Schaufer),

der Wa,cbhokk'r-l!ei-g und (k'r Scblossberg l)ei Tepbtz , die

Rabnoy nnd Jedovin-druppe bei Tiirmitz ; "ui (Pm' Siidostseite: (He (irnppe (bis liolxjsch, des Suttom und die llasenburg,

letztere als iinsserster vovgeschobener Posten.

Dei' vorwiegend gi'iisste Tbeil (Noser Rergniassen ist aus sell r festem Basalt ^'-oddet, weiclier an vielen Stellen die sciibne (Uesem (iesteine eigentluimliclie

14

I.

saulenformige Structur zcigt, iiur die. iKihoroii kof-o.lfonnifien Kuppen, wicder Milc- scliauer, Kletsclicn, Fnuiz-P.ci'K, liorcn u. s. w. hcstclicn iuis KliiiKStcin (I'lioiiolitli). UdmgeiTK tiiulet man ziciiilich hcdouteiHlc MaKSCii tcrtiiircr (ichildc , iiaiuciitlicii tevtiilren Sandstein liocli Dhcii in den mnldenfonnigen Y('rti('fung(;n des Ikisaltes*-). Ber Fuss des ganzen Tcrraingc.bietes, aus wcilchem die Ra,sa,ltnia,ss('ii \mU\v Kc.lir steilcni Winkol olnie Uebergang enipoi'Ktoigen, wird anf der siidostlichcu nnd west- ]'idm\ Seitc durcli ein selu' sanft ansteigondc^s w('ll(!nf()rniig('S Terrain von .; bis If Mellen liroito, das in scJunaJcn, nicdrigcn von Nordwest naeli Siidost streicluuiden Qnerrii(;ken sicli znni Egertlial iicrahscMdd,, anf dor nordwcstlichcn 8eite abor (lurch eine kanni { Meile brcitc, etwas liiiliere Slul'(> gel)ildct, welc^lie ebcnfalis in schmalen, aber kurzen Qucnfic.ken von (Mitg('g(!ng(>s('ly,tcr iJiclitung zicndicJi Sfcil in das Hiclathal abtiillen. Anf dcv Sudoslscitc bcstebt der lioden a,ns sandigen Mergeln (I'laner, und zwar euieni oberen (iliede der Kreidefonuation), iiber weicheii sich jedoch an den fleliilngen des Rosticer luid Solaaier I'.aelies, aid' dein i'laicau zwiscben Cbotebof nnd Vrbican, sowie in der Nie(b'rnng zwisdien lirozan und Lo- bositz dibiviab! Gebibk", in grosser Auadelmung ausbi-eiten. Die (iriinze des ga.nzen Terraingebiet(!s bildet liier der Egerfluss, weleber in eineni etwa, '/'4 Mx'ile breiten Flussthalo in vielfachen Windnngen sieb fortschliingebul, von Tostelberg bis Doxmii eine Ricbtnng von W8W nacli ONO, von liier a,bei' bis zu seiner Miindimg in die Elbe bei Leitnieritz eine Jiichtung nacb Nord einscliliigt, so dass die a,llge- meine Ilanptrichtung des Egerthales von Postelberg bis zu seiner Miindung in die Elbe dem Mittel- nnd dem Erzgebirg(i parallel geht, soinit eiii Ihuipt- oder Liingenthal genannt werden mnss. Seine Seehohe am Beginne bei Leitnu'ritz betriigt etwa 450', und bei Lann etwa n.'iO' sein, Gefiille ist soniit , wenii man von den Windnngen des Elussbettes absiebt 1 : 1200 bis l.-'.oo der 'riialliinge. Das linke Thalgebilnge, welches den sudosUichn Fuss des Mittelgebirges bildet, erhel)t sich fast liberall in einer iiiedrigen, etwa .'iO-W)' hohen Stnfe meist ziemlich steil ans dem eigentlichen Thalweg, inid zieht sich nach Nordwest albiiiliig bis zur Keeholie von 850' bis !)00' gegen die von Eohositz nach Lieblnuisen fiibi'ende Chanssee, hinter w(ilclier der llanptriicken des Mittelgebirges ninuit1('ll)a,i' empor- steigt, hat somit eine durchsclmittliche Hreit(! von 1^ Meile, und ein inittleres (ie- falle gegen das nanpttlial von etwa 1 : (X). Der Boden best(!ht, wie bereits bemerkt, aus jiingeren riilnergebilden (meist in diJnnen Platten horizontal gescliichteter Mergelkalk) an einzelnen Stellen , wie bei Dlazkowic mit granatenfiihrenden Dilu- vien bedeckt. Sprilnge und noch inehr Ealtnngen im 'I'errain, wc^lche bei dem Emporsteigen desBasaltcs senkrecht auf die llebungsrichtung des letztcM'cn entstanden, hab(!n liier wie an so vielen anderen Orten zuerst den Niederschlagswilssern gewisse gemeinschaftliche Abtiussriclitungen gegeben, welche sich bei der veriiilit- nissmilssigen Festigkeit des liodens zu nu'ist HarJien niuldenlouiigeu Thiilern a,ns- tiel'ten, di(^ nnr a,n ihren Miinduugen in das Egerthal enger wei'den und steilere Uferwiinde erhalten, wo audi eiiu; iiltere I'liinerbildung zu Tage tritt. Das Terrain

*) Din aiisfii1irlii-li'' iiikI tfciiniicrc ScJiildnnini': (lev ifCdlduisrlicii Vci'liiiltnissc enthiiJh die II. (geologischc Alifliciliiiif) ilos Arch vcs dor Ijiiiiili'sdnrrlifoi-schiiiig.

I.

15

f^'li<'(l(>ii, sidi soiiiit liicv am siidostlichen Fiisso dos Gcbirgos in cine Keilie paral- 1('1(M-, sclir flaciicr mid nicdriji'er von NW nacli SO p:ov\d\tQtBv Riickcn, zwisclien d<'n('ii Ticronlinicn von dcrsolbon IJcscliaJfcnlicit nnd liichtnni;- sicli betindon, welclic jt'docli ail zwoi Stellcii (Modclbacli bei Oppobui nnd Solaiicrl)acli bei Cemiv) <'in'c,h cine doi' Mittelgebirgsriclitung parallejo l<'a,li(' anf (Mno knrze Strecke miter t'ineni vecliten Winkel abgelenkt wevdon. Nnv der letzte (istlielie dieser Rtieken >!wiKclu'ii Dfozan mid fjoboHitz erhebt sick anf der Ostseite in steileni Abbangc; in t'iiiei- Haiift gc'bogenen T.inie 200—280' iilier das Alluvinm des Kib-Mgertbales, inid ei-reieiit scbon ini llakn-Berge bei Keblic die Seejiiilie von 7()8', von wo aus ''•'' V(Miilngernng dieser steilen ISoscJinngsfiiielH' ancli naeli riiekwiirts auf der reebten ^•'ilc der Mger ini angrii.nzendcn Terraiiigebiete iilier C-livalin, I'odinsk nnd Ilracho- l'i«k sieh veif(dg(ni iiiiil als elu'iiia.lige Ufevanswaseluing der Kll)e denlJieli erkennen liissf,. Anf dieseni eben geseliildeiicn 'I'erriiin iiamenilieli in der NiiJie seines siid- •>sUiehen lUiub^s ragcn tlieils niedrigere tladi abgerniideic, tiuMlK Inilu're nielir konische

''^ii|)l)en einpor ills Ansliiui'er des eigentlidieii Oehirges, "odi die b'ede seiii wird.

von (leren

wichtigeren

Aid' der Wcsisritfi wird der Fuss des Mittelgebirges von einer welligeji I'-'beue zwisdieii GOO bis 800' Seeluibe begiiinzt, deren (Uieibnimg ebenfalls ans nieist senkredit anf die Miitelgebirgs-lhuiptricbtung streiclienden tiacben lUieken besteht, ^v<'lcbe ans Sand- nnd 'riionscJiicbten, dcv Hramd^ohleiifornialion angeliorend, zusam- "iwigoset/t, siiid.

Der nordwrsUiche Fus.'s dieses Tbeiles des Mittidgebirges zeigt anihn-e

^''I'liJillnisse. Ans der breiten am lYisse des Kr^gebirges nnd jiarallel zu de.msellien

"'I'lzieiieiKbii 'ilialfnrdie erbebt sidi in einer liinic^ von Tiirmitz ilber Teplitz,

'linidoif |,jt. Sobrnsan, dann vmi Scliwaiz iiber lljest; bis liriix 100 bis 150' fiber

''"'« tiefere Land des Tbah^s eine 'l'(M'ra-SS(\ welclie ziemlidi raseli nadi Siidost

Segen den llanpfriickiMi des Mittelgehirges ansteigt, alleiii nodi die sie denselben

'''■'■('ichi, luif, dnrdi die eiwa, UK) 240' tief eingesdinitleiie, wiedei- ])a,rallel zmn

'*'''zgebirge und znm Ilanptriidcen streichende, enge Tlialfnrdie des Hiela-Flusses

"idciiirodieii wird, jenscits weldier si(i jedodi alsbald an den Jlauptriicken sidi

aiisdiliesst, Diese Vorstufe, weldie tlieils ans diluvialen, tlieils aus tertiiiren Gebilden,

t''<'ils aber audi sdion ans dem Material des eigentlidieii (iebirges, ans P)asalt

'"'^lolit, z(Mgt zwar el)(viifalls eine Gliedernng, wolclie iin Allgeineiuc^n von NW

"'"''i I'^O ()d(M' unigekelirt von SO nacb NW streidit, je iiadideiii die (Mieder sieli

•''d (|(.|- |in]^(,|, ,),|,.|. I'cdiien Seite der ISiela. betiiiden, albmi die dieselben trennenden

iiallinien derselbeii liicbtmig siiid viel enger nnd tiefer in das Terrain eingeselmitten.

'('des dieser (Jlieder sellist aber ist wieder untergetlieilt in kleine kiirzere

'''•'der zweiter Ordiiinig senkredit anf di(! eigeiie Riditnng, dalier parallel znr

J"'iil»lg:ebirgsridi|iiiig, wie wir dies namentlieb iin Tejditzor nnd ini llabrowan-

'''"' denliieh walirnelimen kiinnen. Andi befinden sidi ani' diesein Terrain bereits

jyohen genamiten Nebengnippen des (iebirges wie die IJiliner, Teplitzer nnd

"'■iiiitzer (irnppe. Wegen der geringeren lireite dieser Stnfevon dnrchsdiiiittlidi

"^''' 7j bis I Meile ist aneli die dnrdisdniittlidie Hosebnng eine geringere nnd

"'Oiigi, iinr e.twa I : 45 bis 1 : 50, weldie r>osdiinig jedodi iinr tlieoretiscli giltig

Kletachen-Berg.

Borislau. Pilkau. Sc.hallan. Mileschauer-Bers.

Gr. iranz-Berg. Kostenblatt.

X.U.R

Die Milescliauer Gruppe vom Teplitzer Schlossberg gesehen.

«3

1.7

i^t, (la ill Wirkliclikcit durc-h die UiitcrbrccliuiiL!,' dor Hoscluin^sliiiie durcli diis liiela- Tlial dicselbe an den iiicistcn Stelleii wolil doi)i)olt so fivoss iingciioiiniieu werden imiss.

Aul' dcr oRtUchen Scite ist dcr Ziisaiunienliang dieses Zweiges des Mittel- fieliii-ooj^ mil ,|,,]|| iioi-diistliclu'ii luii' durcli die kauiii 500 Klafter iireite, tiefe ^]»a,lte dc's Klhtiiales unlerbrocheii, uiid kaiiu dalier liier von eiiieui Fiisse des (iebii-f^cs keiiie itcde seiii.

P.efraciiten wir mm den centralen, l)eveits oben bezeiclmeten Hanptruch'n, '^volcluT sieb iiber das elx'ii besebriebene Terrain erbel)t, nillier. In der Seehobe \'<»n sno' |)is !H)0' wird das Terrain rinj^s licgen das Gelnrge bedeiitend steiler, iiud eriiebt sich plotzlicli nnter einem Winkel von 15 bis 25 Graden, also mit <'iiK'in Steigungsverbiiltniss von 1, : .'!, zu einer Seeluibe von 1200 1500', wo die '^^'('ift'niig abninnut, nnd das Terrain in den etwa 2 Meilen langen plateaiil'cinnigen Jlauptriickeu iibergebt, (b-ssen Breite niebreremale zwiscben 400 1)is IJOOO Klafter Woclisclt. Auf der Siub)stseite bilden die Nel)eni2;nippen des Loboscb Suttom nnd I'^ostia.l, dann des Wersclietiii, der Diakova nnd der lUssnter lierge (;ine A'ovstid'e ''•'« liauptriickens, da sicli lii(M' das Terrain von S50' bis 1200' erbebt, dann abcr luicji (b'ln TLuiptriieken (NVV.) zu auf einc grossc Strecke entwedei' in gleicber I'olu> bleibt, oder sicli sogar wieder etwas senkt, wie dies beini Loboscb mid Suttom ''^'1' Fall ist. You dieser Stufe erst erhcbt sicli in der Linie von Bosclmey iiber Mil(>schan bis Starray die zweite Stufo oder der eigontliclie llanptriicken znr See- li(')li(> von 1500—1(500'. Auf dcr. Nordwestseite, deren hiteressaiitesten Tlieil man 'Uif dor beiliegendcn Skizze den- Milescliauor (Irui)pe iiberblickt, findet dies Verlialtuiss iiicht statt; vielmelir erbebt sicb bier der ITauptriicken obne merklichen Absatz unniittelbar zn der zulezt bczeicluK^ten Seeluibe.

Nunniebr kiimien wir znr niiberen Betraclitung der bereits oben angefiihrten ^^I'ggi'uppen libergeben, welclie auf diesen Riicken aufgesetzt sind, und nin welche 'K'nini sicb natiirlicberweise audi der Hiicken in die Breite ausdebnt, wiibrend zwisclien denselben sicb die Einsen kuiigen, die Battel- oder Uebergangspnnkte ^t'findcii.

Die bervorrag(>n(lste von alien ist die scluine Craira/r/rMji^fi defi Milcfirliaupr '>'^-<"f Donncr.iherr/Pfi. Dic^selbe bedeckt ein Terrain von eiiHM- balben Quadratmeile desHeii Mitt(dpmikt der gcMiaimte Berg ist, und welclies man sicb durch eine iiber '''p Orte Praskowitz, Boscbulka, Milescban, Palitscli, Lukow, Kostenblatt, Borislau '"id Scliiema gefiibrte liinie begriinzt denken kami. Ans dein Tliale des Milescbauer iWlicK beini Kircbdorfe Mib>scbau nnd ebenso anf der entgegengesotzten Seite von ''•''■ nociifliirbe zwisclien Borislau und Kostenblatt, erbebt sicb aus einer Seeluibe ^'""1 »'t\va, 1100' ill steilem Abbang ein basaitiscber Bergriicken zn 1500' bis KKK)' "^•'•'liiibe. Ans der Mitte dieser Ikisaltmasse steigt eiu allseitig isolirter liergkegel, •1US Pbonolith besteliend, bis zur Seebiibe von 2(545' (835 Meter) mit einer an den '^teileren Stelbm bis zu 30 Grad gebendeu Boscbuugsflacbe empor, der Grosse Wilesclianer oder Donnersberg genannt, welclier eine Zierde des ganzen Mittelgebirges "'"It't, und von d(>m ans eine der berrlicbsten Ilundsichten in Bohmen dem cntziickten ^''g« des BesuclH-rs sicli erittfnet. Mebrere Wege fiibreii binauf, der betpieinste und 8'iwobnlicb beiiiitzte vom Dorfe Pilkan. Der eigentlicbe Bergkegel bat eine vertikale '**'h' von niebr als 900' uber dem Riicken, ist oben abgerundet, und daber dom-

2

18

1.

fonriis, gos'en Nord iiiul gep,(Mi Ost v(>i'fliiclit or siinftor, am stoilsteii gegcii Slid und SiidoKt. Diescr ausKczoidnictc' I'linkt war hci aH(>ii VoiTnossiniffoii liolnncns eiiicr (lor fcsteii ilaiiptpiinkto, und hcHiidct. sicli aid' seiner l(u])iie eiii iilteres, und ein neiieres Signalzeiclu'ii. Der obere Kteilc 'I'lieil des Kegels ist nut I'lioiKditli- Tvummern und init S])aiiielieni, luedrigeni ISauniwuclis bedeekl-,, welclier hdatere erst hinabzu dichter und kriiftiger wird. Nacli Osten zu senkt, sieli der llaupt- riicken zieiidich flacli gegen den Sattcl ^Paschkopole" und /war bis zur HeelK'ilie von nur 14SS' (470 Meter), worauf jedodi (ia,s Tcvrrain sogleicli wieder ansteigt, urn sicli zu deni 222i>' (701 M.) liolien ebentaJls phonolithisclien Kletftchen-Berg^ dessen Form die eines na,(',ii oben spitzen, nacli seiner liasis zii (iaclieren Kegels ist, d(>r mit eiiiigen kolossaleii Felsblocken gi^kriint ist. Yon da, zielit sicb das Terrain am liiicken ndt liiOO' Heeliidie gegen die I<';ll)(!, wo es sanft ansteigend zwei Kuppen „cfe Kubadka^' (1,704') l)ililei, von wo ans dasseibe pliilzlieii in zwei AbsJitzen, einem oberen steileren mit etwa 20 Grad liiiscbung bis znr Seehiiiie von

1000', und von da ab einen fiaelieren mit etwa 10 (irad JSIeigung

ins zuMi

Elbe-

Niveau bei Praskowitz (420') sicli lierabsenkt. Der siidwestliche Tlieii (beser (irnppe ist vom Mileseliauer-Berg durch d<m Sattel von Tsclientschitz (1700') getrcMuit und bildet am Hauptriicken ein kleines Plateau, aus welcliem sieli ein domfiirmiger isolirter I5erg, der grossc Franz-Iierg zu 20i)4' (()r)2 M.) Seehdbe erliel)t. Von dieser ganzen Berggnippe laufen nacli Noi'dost und nacli Siidost mebrei'e kurze parallele Querriickcni bis zu 1200' Seeliiibe liera,b aus, welclie an ibren Enden biiufig klein(! Kuppen tragen, und dann steil in's Tlial binabfallen, wie der Kiililer, der Pilger und der Pilkauer Berg auf der Nordwest-, der KamaiCka-Berg auf der Siidostseite.

Die zweitc firuppe ist das Br ema- Plateau. Dassclbe schliesst sicb slid- westlich an die Milescbauer Gruppe an, von welcher es durch den Sattel von Kosten- blatt (1800' Seehohe) getrennt ist, und bildet ein brcites polyganales mit dicbtein Walde bestocktes, gegen seine Mitte vertieftes basaltiscbes Plateau von 1900 2000' Seehohe und etwa 0'2(; M(dlen Fliiche, auf welchem sicb das ]>i^'(>zina-.Iiigerbaus be- tindet, und dessen TJilnder sicb nacballen Seiten etwas erbeben und mit pbonolitiscben Bergkuppen gekriint sind, von deneu icli anf der Westseite dem Sukoslav mit der Ruine Kosten nut l<SO()', den grossen Klotzberg mit 2r>22' (7.')1 M.) nnd d(m Stepaner-lierg mit JiJ(;2' ((320 M.), und auf der Ostseite den kl(>inen Klotzberg rait 2118' (()70 M.) Seehohe anfiihre. Von der nilchsten nacli SSW. aiiscliliessenden (h'upiie des Ilauptrilckens ist die Bii'ezina durch die wicbtige Einsattebing von Lukow mit IG^IV (532 M.) Seehohe getrennt.

Die dritte Gruppe ist jene des Eadehtrin, welclie sicb als (mii in s(>iiH'r Grundform zwar viereckiges, jedocli anf den Seiten durch zahlreich auslaufende Querriicken vielgegliedertes Plateau von 1580'— 1700' Secduibe zeigt, (his jedoch nicbt wie das vorigc; nacli Inmui zu eine VertieFiing, sondern im Gegentbeil in scdnem nordlichen Tbeile eine massig(! basaltische liergkiippe den Itiulelstein (2.">80') enthalt, von welcher aus zwei unter sicb, und dem llaujitnicken fa,st ])a,rallele (also von NO. iiaoh SW. streichende Bergkainme zieben, der lu'irdliclie odcn- Ziegen- rucJcen., dess<m aufeinander folgende abgerundete Kuppen etwa, 1700' 1800' See- hohe erreicben, wiibrend der siidlicb davoii betiinllicbe kanlige K'iicken in der schonen Felsspitze des Wostrej-licrge.s mit 22C)2' (715 M.) Seehohe eudiget. Als ein Zwischen-

1.

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tili<^(l zwisclion dor Radolstciiigi'uppc und dor Uh'ziiiii Idiniu'ii zwci luivze lUn'gvuckeu l>('triicli1(>t wordon, boidc^ iUkm' yoOO' hocli, von doiiou dor oino in(>liroro von Wost iiiudi Ost goricditoto solir flaclio ISortda'gvl ,,/». den BerfirM' goiiaiiiit /oigt, dor aiidoro roditwiiiklig daraii aiisoliliosHond, und von Siid nacli Nord f^'oriclitot in ''iiio flaidi a,l)Kvrnndoton Kuppo ^dcr Talinn'' (2()()0') ansliiuft. Untor don (iliodorn diesor Gnii)po ist am boniorkonswortlioston dvv von dor I'alina von West naoli Ost s^troicliond(> l)a,sa,ltis('lio abgorundoto Iliiokon von ralitscb, welclior sicli ostwiirts l)iK g(>f>'('n Wcdonnn /iolit, oino mittl(>ro Rooliidio von 1400— 1450' bositzt, nnd mil ^woi 150—200' sicli libor donsoll)on orli(d)oinlon Fx-rgkogoln dom TIoni(]dtzh('rg "lid d(>r VMwe Wof^trrj gokrihit ist; fornor (k'r voni liadolstein soll)st naeb OSO sfi'oicluMHlc broito liorgifiolcoii dos Langon-liorgos (2027'), woiolior niit doni Tiacli W(>st, Si'id und Ost sclirolf abi'alloudon niit don Uoborrostoii oiuor altou "ill's Rokriintoii Ilrad(dv-l!org odor iI(m- „I)iak()wa" niit 17(54' (558 M.) Rooliiilu' •'iidigot. Anf d<>r Siidsoito sirul anf doui sicli bior wonigor steil borabsonkondon Hiickon uudiro tkoils kogolforniig(>, tlioils doniforniigo isolirto Borgo, fast durcligolu'inls 15a,saltkuppon aufgosot/t, wolcko dio si(di liior bocli ]iina,uf l)is znni Ziogonrilokon zit'liondcn tortiiirou liildungou zwischen Merouitz, Roth-Aujczd und Eissut rturch- brocluMi, wio dor Loskajor odor /irbitzberg (1752'), der Ilradisko (1704'), dor I'iskol)org (1()74'), dor Wranok (151S'), nnd dor Kreuzborg (1410') boi Taobluiuson. Woiter gogon Siidwost und Wost gobiiron audi liiolior dio Gruppon dos Dlouiiy (1548') nnd dos l)ol)Scli-l>orgos (1038') weldio durdi don Sattol von Tlofonz (1100') ziun Thoilo vom TTauptrudcoii gotronnt sind, dami dio Kuppo von Twrdina (15;KV) 'x'i M(n-litz und do.r Sinker-Berg (1308') boi Rasitz.

Wondon wir uns nun naob Nordeu, so koramen wir zur vierten odor lot/ton •ii'uppe (l(>s Ilauptrfidcons, uiinilidi dem PadloscMner-riatcau, womi man niobt <lieRes sdion untor die Nobongruppon zillileu will, was zwar wegen dor tiefen Torrain- ^(""kung, w(ddio zwisclion diesor (iruyipo und j oner dos Milesdmier bestebt, niimlidi jeiior von Dubitz iiarb Radziii, die nur otwa 1100' Seebolio bat, anzunebnion sdir Vfiilockeiul soil! diirfto, jodo(di nidit orograpbisdi gereditfertiget wiiro, da dor nur durdi die ongo Elbe-Spalto zwisdien Salesel und Sdirockenstein untorbrodiono '^ii«a,nuii('iiba,ng niit dem nordcistlidu^n Tlauptzugo dos Mittolgd)irges allzu augen- ^<'lieiiilidi ist. In doin Droiocko, wtdcbos von der Klbo-Spalto, dor IJicda-Fiircbe ^011 Staditz bis Aussig, uiid dor Tiofeiiliuio dos Staditz-lIabrowa,ner-Tba,los gobildot ^^ii'd, Hoinit von einor Basis, deron luittlore Sediohe wonigor als 500' botrilgt, '''■'it'bt sicb nur im Sudwcsten sanl't, woil bior niit dem llauptriicken zusamnion- ^'iiiigend, von alien iibrigen Seiteu stoil, von joiior dor Elbe scbroff ansteigeiid oino '"i^iiltische Bergmasse 700' iibor diese Basis, also zur Scudiobe von 1200' und *'ildot euv Plateau von etwas mclir als einer Q.-Meilo Ausddmnng, welches an seiner Olxn'tliidie oiiiigo^ tlioils von Nord nach Siidwost, tbeils von Nord nadi Siidost gobendc Kaltungon und Erhcbungen zeigt, die sicb in dor iKirdlidion Hiiirti> (i(>rt LHatoaus zwiscdien don Orten Ellbogen und Padlosdiin zu oiuor tbudiou '*geruudo,ten Kuppo, dem Glahcr-Berfi mit KilO' (509 M.) Seoliobo voroiuigon. Anf (l(.|- nordostlidien Soite dos (!lal)er-B(>rges bolindot sicli jener stdiroffo Absturz ^'"K'Hi die Elbe bei Wanow, welclior sowolil wogen dor bcudist interessantoii radialen Absonderung der Basaltsaulen am Wrkoc; odor /iegenriicken gegeniibor dem

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SclircckciisteiiifelKcn , sowic wegen der iiun-kwiirdigcii Wcchsellagenuig dcK Hiisal- tcR und des Ivrcidesiuid- stcincs den Geologeii wold bckiuiul, isl. Die diesciu liiiche beigegeheiie AiihIcIiI, der Gegeiid voiu Sclireckeu- stein zeigtden cistlichen Theil des cben bescliriebeueii Pla- teaua.

Rings uni den ganzen Hauptriickcn trcten aiis dm\ den. Fuss desselbcn, hilden- d(ui Terrain nnd in vei'sc'liie- dener Entfernung von jeneni bald einzebn; Bergkegel, bald gauze (ii-u])pen derselben eini)or, welcbe man iibrigens audi nocli in sehr grosser Entfernung vom Mittelge- liirge ini ndrdlichen l{()]nn(>n allentlialben antritft, obwobl wir uus fiir jetzt nur auf die deni eigentliclien Mittelge- l)irge angehorendcn und dicbter beisannnenstelienden J5odenerhebungen dieser Art beschriinken woUen. Begin- nen wir wicidei- auf der stid- westlichen Seite, so k(')nn(;n wir bier folgende l<;rliebuu- gen als besonders bemerkens- wertbo Nd)engruppen be- zeiebnen.

Uninittelbar vom Elbe- nivean zwisclien liObositz und Kl.-Cernosek erluibt sicli aus eincr im Grundrisse naJiezu elliptisclien ]!odenanscliwel- lung in steilem Al)bange der Ijo/joscJi, l)estelieiul aus ei- nem ]<urzen dem Hauptriicken parallelen kantigen Riieken, dessen siidwestliches Ende

21

<'"i scliiiiior, abgerundeter Eergkegel von 1802' (BfiO m.) Seelu'.lu', abschliesst. Die •''onii (Ics Lohosdi, wclclio in der beigegcbenen Total-Ansiclit des Mittelgebirges '•'iclit aufgcfuiuKMi wcrdcn kaim, hi cine fiiv vielc l?cfgc des Mittclgchirgcs iiussevst ''liaraktci-istischc Korin ; die kegcltonuigc odcv doniiomiigc liildiing diaracterisiit ""'isl, don Klingstciii odor Phonolitli, die, kiir/cii kantigon liiickeii uiid die kloinen ''l!d,oa,us iiicist den liasalt. Hcido I!il(liiiig(!ii mid FoniuMi verciuigt schcn wir dciitlicli "" liOboscldiergo. Eiiiu andcro solclie (iruppe bildot dor Suttomer Berg (1590'), ^^'Ichoi' auf oiiicm nut don ralitsdier zusamuicnlulngondoii i)la,t('a,uf6rmigen Riidten von 1100-1200' Scehohc aulgcsotzt ist, auf dcsscn siidlidieni Kndc sidi dor thiinn- Kdd'onte stdlabstiir/ondo Kol^fdl (1548'), am ostlidioii liiiigcgeu der Woivein Berg 0410') befindot. Weitor wostlich linden wir den Wrsctin Berg (1350), mul siidost- 'i<^li davon a,in iinssersten Handc! des l''usses des ganzen Gebirges auf einer beinahe l<i'fMsf()rniigon r.odiMiansdnvellimg von !)()()' Seelicdu^ die kiilni emporstrcbenden "ii'«altKJiulou dor lluficiibnrg (L'SOH') be! Kiapy.

Am siidwestlidien Ende des Ilauptruckeus gibt es eine Monge vonkleinen "'"•' grossereu thdls kegcdfOrndgen, tlicils kantig riickenforniigon liergen , weldic euiwoder isolirt, wic der Koh'jw (1122'), der llannayer-Berg (nalie an l.'iOO') und (Icr Wol,epschits;-Berg (10(38'), oder in Gruppen vereinigt, ^vie die Hoblik-Gruppe ('•'>'■>()') und ,|ic Miilayer Gruppe (ebenfalls 159()'), oder endlidi in linearer Roihc K<'»)rdnot, w'w, die (iallnitzer 15ergeln (mit etwa 1000') Seduihe vorkonnnen.

Am westlicln'n Hande des JIauptriickens erliel)en sidi bei I'.iliu mdirere ^edeutondo r.a,saltmassen, ans welehen eine odor meln-ere tlicils domfonnige theils tladi gornndete riionolithknppeii lu'rvorrageu. Die imposanteste von alien ist un- "^'■''ifig dor dureli seine sdiarfen ed<igen Kormen, sowie dnreli seine lIcHie anffal- lfii(l(>, //or,,w, Oder Biliner-Stein. Siidlidi von den lotzten lliiusern von Dilin am ''*''"liten Ufer des JUelatlusses steigt dor lioden "aus der TlialsoJde von (JOO' SeeluHie ziendidi rasdi zur Ibdu! von 1000', und von liier aus nt)di steiler znr Soeliolie ^"" i2(H)', wo sidi ein sclmialcr felsiger Riidten bildet , an dessen siid-

wostlichcrn Ende sidi die thnnnformige, gegcn den IMdatluss steil absturzende, ^'^'Ifaeh zerrissene plionolitisdie Eelsmasse des Boren, oben in eine scharf a-nsge- zackte Eelsplatte endigend, zu \m?>' (534 M.) Scdujho erliebt, wdclie der ganzen *"<^Ken([ zvvisdion dem Vav- und Mittclgebirge weithin als WaJirzdchen dient. Durdi *^'*' kloini- Sdducbt des Liebsdiitzer Hackes von dieser getronnt iindet man siid- ^Vf^'Mtlicb da,von eiue (iruppe von Basalt- und I'honolitbbergen, weldio wir nadi dem ''•'cliston die ScMadnig-G-ruppemit 1()38' (518 m.) Soeiiiilu^ nonncMi, und dieser gegeniiber <"^iit (lor li,ik,>„ seito des Biela-Tliales die grosse unfiii'inlidie ]\la,ss(! des Sclmufer- X'rgeti uiit 13(;!)' (432 M.) Seeliobe. In cincin gegen Westen gokehrteu llalbkreis ^'•"''*^^ man bis gegen Briix sieli zidumd inehrerc niedrigere Kuppen aus dem wellcn-

'*'''"i«'en Terrain hervorragen, weldu; als die ilussersten Ansliinfer d(>s Mittelgebirges 'liU'ii dioser Riditniig zu betracliten siiul, deren letzter der lUisselbcrg bei Briix "'1^' I2!)0' Seeliiilio nidit iiberselien werden kann.

Endlidi als nordwestlidie Nebongruppen liaben wir nodi zu bezeidmen die

*^'"'eii 15o(l(>na,nsdiwellungen l)d Teplitz, and zwar siidlicdi davon die Hadu'. Ilohe (les WaehhoUlcrbcrges (1202'), und ostlidi davon die aus eiiiom breiten , nur etwa '*•*•' hohon Basaltriickeu liervorrageiule phonolitisclie Eelsmasse des Teplitzer ScUoss-

22

li

hcrgcs mit 1264' Seehohe. Von dicsein BerKc zicht sicli dcr Kciiaiiiitc iiiedri^'o, Basaltrilcken beinahe cine Meilo wcit jiacli Ostcii , in seiner Mitte zwei niedrij^'e Knpix'ii, niinilicli den Wesehrn-Uerg (l,(Ji;'.') nnd (l(!ii l<eij,('lt()riuij2;eii 'I cdowin-Jhrg (1()!S7') niit der niitliin gliiii/enden ivaiielle entiiaJtond, wiilirend das osUiclie Miuh^ desselben sicli /n der von. aJleu Seiien steil eiiiporslrebeiuleii, obeii Hacii f^'ewiilhteii J'dhney Kuppe (1.2()()') ei'liebt, welciie Jiur (birch (He liier engc SpalLe des liieia- Tluiles von I'adloschiner I'latean getrennt ist.

-Die Ticfenlinien liegen entw(Mb!r auf der siidweslbciien oder a,iir (h'r noni- westlielien Seitc des Ilanptvilckens oib'r g(\iia,uer seiiiec Wassefselieide, daher es notiiwcndigwird, vorlier (Hose fur das gauze (,!ouiiiiiinica,tioussysteni wiclitige i/awiJ/!- wasserscheide in iliren Hohenverhaltnissen, ilirer Ausdehiiiing und Riclitung kennen zii lenien. Naclifolgend siud die wichtigsten llidieii und Tiefenpunktc dcrsellx'n in ihver Aufeinanderfolge von Siidwest nach Nordost ang('gebeii und zwai- ini Fussniasse:

SecliOhe In Knlfoi'uniif;- v,,

W.-F. iKlcliBlnn I'lmK, llicliliiiif,' in Meilen.

1. Von Potschcrad siidlidi flaclicr Iliickeii . . . . H22 . . ()-27 SW- NO

2. Wollej)se)iit/-lierg, siidostliclier Abfall .... <)48 . . ()-i2 W— O

3. K(!]d\v(>gvon Webei'scluumaeli llo(:ii|)etscli(Satlel|»,) SiVI- ()-;'>8 S\V NO

4. Millaycr I5erg |.r,;)(i . (,)-it S -N

5. Feldweg von Wodolit/ nacJi Wollepscliii/ (Sa,U,ei|>.) 107 1 ()•()!) S N (). Bicloscliitzcr Iliickon, ostlidic Seite 1202 . . ()-2<S W O

7. Strasse von Lann uacli Scdiitz (Sattelj).) ... ills 0-17 SVV NO

8. Dlouhy-Berg ir)l8 . . 0 Hi S— N

!). Strasse von Jaebliausen naeii Sedlitz (Satieip.) . . . 12;;7 044 S--N

10. ICuppe oberm Jkger 140,-) . . 0-05 WO

U. Strasse von Ivosel uacii Miresclu)\vitz (SaUvlp.) . . 1187 0 IS VV- O

12. Meiouitz, lliluser am Rucken 1272 . . 0-20 VV- ()

i;5. Ilradisko-Herg bei Meronitz 170(i . . ODf) S— N

14. Feldweg von llissnt nacii Meronitz (Sattelp.) . . . I 12;! o;;;iSS\V— NNO

15. VVostrej-r>erg 22.')(; . . 0-l7 SW— NO

l(j. Radelstein-Bcrg y,",S2 . . 0-22 \V--0

17, Feldweg von IJiota naeli laikow (Sattelp.j , . . 1710 0-20 SW--NO

18. Tallina-Berg ^;oi;o . . _ o-oii S N

1!). Feldweg von Mileselia.u uacli l;ul<ow oder liuko-

wcr Pass (Satt(!lp.) ICS,", ()-ls S N

20. Bfeziua-PIateau 21(11 . . . 0-14 SO-NVV

21. Or. Klotz-Perg 2)522 . . . 0-2;; SW NO

2 ;. Sti'asse von Mi](!scliau na,eli Kostenbiatt (Saltelp.) . . isoo (I'lO S— N

:;.). (Jr. Franz-J5erg 2220. . . OM.'S W-0

24. Feldw(!gvonMileKcbaunaeiri'sc,lH^utsdiitz(Sattelp.j . . 1770 OvM \V— ()

25. Milesduiucr-Perg 2(;-l2 . . . 0-28 SW -NO

2(). Strasse von W(!k!nuii nacJi Itorishui odei- I'asdi-

kopole-Pass (Sattdp.) 1488 0-12 W— O

27. Kletsdien-Cerg 2227. . . o;!t SW- NO

1.

23

SeeliUhe EiitfcniuiiH' z.

In W.-V. iiftclistpn I'lmkt

in Molleii. Riclitniif^

-^«. K('l(lw(>K von I'laskdwil/ iiacli Schiciiui (^Sattclp.)

-^'•'. Slriissc von l)nl)it/, narli l!ad/.(-in (Salicl|).) . .

•50. Kiippc SO von Siu'licy

•M. Fcldwcg von Stohcu nacli Suclicy (SatU'lp.) . .

•52. Olabor-I'x'rs i"" I'adloscliiiicr riatea,u

•5'>. l'\'r(linan(lsluilH', bci /Viissit;-

1075

loi;;

1.4^2

i;504

iino

(348

0-28 0-1 7

Ovi:5

0-21

o-(;2

S— N

S -N

S— N S— -N

.'\iis diosin' Ta])('ll(>, siclit man dcutlicli das AnKtc-igcn dor Sattol auf der Siidwcst, und ilir I'aJlon aufdei' NordostHoitc. .\ucli ist dor nianif;faclie Woclisel in der Uu'litmii.- (lor llanptwassorsclioido a,iiffallond, wodurcli diesclbo cine so vielfach gekiiuunite und i^obrocbono^ i-ini(- wini, da.ss iiiro \virl<liclic Lilng'c (;-28 Meilen betriif>t.

You den liioi an i^cfidir ton 14 Suttcl.piuiJclf.n kiinnen nur dor von liliota- Lukow, Mileschan-IiUlvow, Mileschau-Kosionblalt, Miicsebau-Tsclientscliitz, und Wolotnin-P.oriski,u als wirkliclie Siittel botracbtot werdon insofern(>, als bier der Haupti'iieken von seinnalon, durcii die spiitere Abspulunt;- erbroitelen Kinsonknnji'cn uiiterbrociicn ist, die eine (U'utJidie Forlset,zung (b'.r auf bciden Seiten des Uaupt- riickeus a,ui^trctcu(Uni QuertbiiJoi- IvilibMi. Sie l)oHndeu sieb alio in der Soolidlie von ITjOO bis 1800 Fuss, balten cine iireito von ;!00 (rascldco])olc-l'ass) bis (iOO Klaftcr (ladvower-l'ass), und eine Liintj,-e am Hilclien, welclic seiner an diesen Stellen natiirlicb eugsten I'.reile entspvicbt und zwiscben ;!50 ('rscbentsdiitzer-Pass) bis ^00 Klarter (Milescliau-Kostenbia-tt) wechsclt. Das nnniitteH)ar vor deni Sattcl 'I'lf beidon Seiten belindliclu! (Icdalle der C-onununicatiouslinie ist auf der noi-d- westlicben Seite geringer, als auf dor siidostlicben, indess ist dasselbe ancli bier fib' Kussgiinger und Wag(Mi keineswegs besonders bescliwerlicb. Die Wicbtigkeit dieser SatteJpunkte in strategisciicr und taktisciier ]5e/iebung ist eine bedeutende, und soil spiiter nocli davon gesprochen werdon. Die iibrigen Saftolpunkte entstanden diidurcli, dass anf der ])la.teauf()rnugen r.odenanscbwelluug, auf welcber der llaupt- I'iieken sieb boHndet, isolirte ISergk(\ge], oder lierggruppen sicli emporhebeu, wio "•■iiiUMitlicb auf der rtiidostseit(>, und die zwiscben d(>nselbeu bctindlicheu ticferen l''liicben nun als uncigentlicbe Siittel erscbeineu. Untcr deusolbcn siud besoudcrs jf^iie, von Laun-Sedlitz uud Ivosel-Mircscbovvitz, sowie die selbc verbiudeude Liuic, iiii <leren Ycrliiugcrung f.auu und Diliu liegt, wlcbtig. Sic befindcn sicb allc in der ^ecbobc von 800 bis 1200 Fuss.

Wir kommen uun zur lUiscbrcibung der TiefenUnien oder Thaler dcs gmzen "I'erraingcbictos, das wir vor uns babeu. Insofcrnc die llanpttaxe des Mittclgebirges "n Allgcnieinen von Siidwt^st nacb Nordost gericbtct ist, miissen wir jcne Tliallinien, ^<'b'be dicscr liicbtnng nafiezn para.lhd buifcn a,h llaiipt oder Langentbiiler, jenc, '^'"Icbe auf dcnselbcni scnkreclit stehcn, also die von Nordwest nacb Siidost als Q'ler Oder 'Ncbcntbalcr betraclitcn. Der ersteu lUcbtung folgen ziuu grossen Tbcile das Egcr und das Biela-Tiial, der zweiteu alle die eigentlichcn kloinen Mittelgebirgs- thaler. Ks gibt aber ausser diesen bciden Ilauptrichtungen der Gcbirgsbildung

24

I.

Tabelle iiber die Tlialwege um unci in dem siidwestlicken Fliigel des Mittelgebirges.

Von ... .

Scehohe der

IliiliciirtilTi.

11. Ilistariz

(irrailc

Iticliinn;;

Thalweg ties

genannt. Orte

von . .

von ...

von . .

lies

bis ... .

bis . .

in Metcrn

Ills . . . in luloiiicli'i'.

Iiis . .

TiiaiivfSM.

in W.-F.

ill IHclerii

1. Elbe-Thales . .

Lobositz

4.'!S

1 38-4

Salcsl

420

134-7

3-7

10-5

1:2838

S-N

Aussig

420

132 8

1-9

8-4

1:4421

H—N

r. Lobos. bis Aussig .

5-6

18-9

1:.3375

S-N

2. Kgcr-Tliales

Laun, Hriicko

.522

1(;5()

Kfesejna

4«0

151-7

1 3-3

17-6

1 : 1 323

VV'-O

Libochovic .

46'.)

148-0

3-7

5-2

1:1405

\VS\V--(IMI

Budyii . . ;

462

146-0

2-(»

5-8

1 :2900

n n

Doxan

456

144 1

19

7-0

1 :3(i84

8— N

Miind. bei rioitmcritz .

441

M0-.-(

3-8

8-5

1 :2237

17 »

V. Laun bis z. JVIundg.

2 1-7

44-1

1:1781

S\V-i\0

S. Biela-Thales . .

Brux ....

606

210-5

Obernitz

648

204;'8

.-5-7

4-3

1: 752

W--()

Biliii . . ;

606

191-5

12-3

9-1

1: 740

ssw - m\

irostoniitz

582

1 84 -0

7-5

5-4

1: 720

SW— NO

wciboui . ;

510

161-2

22-8

100

1: 438

VVSIV— IIIVO

Stadifz . . \

480

151-7

9-5

7-0

1. 737

" n

Tiirmitz . [ [

432

136-5

1 5-2

5-1

1: 3.'m

H— N

Aussig . . [

424

134-0

2-5

4-2

1:1680

SW— KO

V. Briix bis Aussig '.

76-5

45- 1

1: 589

SW- NO

4. Mileschauer-I li.

T;ukower Pass .

1 683

532-0

Miloschau .

1080

341-4

19(|-(!

3-2

1: 17

W— 0

Welemin

Kl. (Jcniosclc ^ .

1)60 426

303-4 134-7

.-(8-0 168-7

2-(;

7-1

1 : 68 1: 42

71 11

V lAikow. bis Ccniosck

397-3

12-9

1 : 32

WO

5. Trebiiitzcr-Tli. .

Oberh. Nedwcditscli .

1202

380-0

l>ei Lippaj ((iabelung)

960

303-4

76-6

3-1

I .- 4 1

MW— so

Te|)ljij

7i)2

250-3

53-1

3-0

1: 57

Treljiiitz

672

212 4

37-9

2-8

1: 74

i

Cbodolitz (VVies(^ii M.)

552

174-5

37-9

3-8

1: 100 WNW- (ISO II

lioI)ositz

433

137-0

37-5

1 1 -5

1: :M)7

S N

V. Kedw. bis Jjobositz

243-0

24-2

t: 100 1: 15

NW-SO

6. Scdietz- und

bei Plciselieji

1434

453-3

152-5

2-3

Klapy-Th. . .

'rrebni'zer Chaussec .

962

300 8

105.8

8-1

I: 76

IHapy ...

61 G

195-0

45-0

7-8

1: 773

«

Radovcstcc

476

15()-()

V. Ploschcn bis Padov.

303-3

18-2

1: 56

n 11

25

Thalweg dos

Von

bis

Seehohe der gciranntcu llrt«

inW.-F. inMelern

IliiheiKlllli. von . . bis . in Metern

II. Dislaiii!

von . . .

bis . . .

iu Kiloiiictrr,

MMf. von . . bis . .

itichtun^

in Thalyveges.

Tnblic, -Kosti- <er Tlial . .

«U(:by-Tliiil .

Iji<'bbanscn-W(' borscbiui-Tliii].

10.

Moronitz - Iju- sdiitzcf-'riiiil.

"• I'lilsow-Debrr scliken-Tlial. .

''■^- «<:hallani;r-'l'l

'•*-"ahrowanrr-'rii.

^anliadi-'I'lial

Oborlialb Skalitz . .

Tnblic.

liOnl<ofany . . . .

Kostii!

von Slvalite bis K'ostJc

Unterm Wostrc.j . . SchoUkowitz (Strassc)

nficany

Kostic

von Wosti-(!.j bis liostic

llntrrni Ilradisko . . Lioblianscn . . . .

llradt'k

Woberschau .... Lonoschitz . . . . v. Ilradisko b. Lencscli

Unt. liadclstein . . Miilile obnr MeroniU

Mci-(Hiit?;

Ijnschite

Obcrnite

v.Badelsteinb. Obernitz

Ifntovni 'rjillina-Hn'f!; Obci'balb Ktqianov Radowesitz . . .

Hilin

V. Tallina bis Bilin

Untorli. 'rst'Ucntscliitz bei Slarosedl . . .

Hertin(;

V. TschcDtsch. b. Hert.

Hadzoin

Ilabrowan . . . .

Stadilz

V. Radzein bis Staditz

Sc.lionan .... Wistcrscliaii . . Wollbolli .... V. Sclionan bis Wcllbothl

1524 790 (i48 510

142;)

1114

690

510

1423 934

77.S 032 504

1898

14f.5

1158

770

(i84

1740 1290 886 612

1205 728 488

870 720 480

690 018 492

481-7 250-0 204-8 101-2

450-0 352-0 218 1 161-2

450-0 295-0 246-0 200-0 178-3

ooo-o

403 0 .-iOO-O 245 0

204-8

550-0 407-7 280-0 193-4

400-0 230-0 154-3

275-0 227-0 451-7

218-1 195-3 156-5

231-7

45-2 430

320-5

98-0

133-9

50-9

288-8

155-0 49-0 46-0 21-7

271-7

137() 97-0

121-0 40-2

395-2

142-3

127-7

80-0

356-6

170-0 75-7

245-7

47-4 75-9

123-3

22-8 39 8

62-0

4-9 4-4

14-5

2-8 4-8

13-4

2-4 9-2 3-0 4-5

19-1

2-0 2-5

5-2 5-0

14-7

2-0 3-6 4-7

10-3

2-5 21

4-0

1-2 3-1

4-3

3-5 2-4

5-9

1: 21 1: 97 1:119

1- 47

29

30

102

46

(i

190

65

207

70

1; 15 1: 26 1: 43 1:124

1: 37

1: 14 1: 28 1: 54

1: 29

1: 16

1: 28

1: 19

1: 25 1: 41

1: 35

1:154 1: 00

1: 94

IV\VV-^SSO NW— so

NW-SO

N-S NW-SO NIVW— SSO

NW—SO

NO— SW

NW-SO

NO-SW

(isil— WNW 0— w

0-W

0— w

SO-NW

OSO— WNW

S-N SSO-SNW

S-N

SO-NW SO-NW

NW—SO

n "

NW—SO

26

I.

nicht nur hier, soiulerti in gaiiz Bolimon iiocli cine dritte, wclclic niiliczn riiit der Richtung des Meridians also von Nord na,cli Siid lilnft, und dicscr Hiclitung goliort auf der einen ostiiciicn Seitc die l)egniti/ciide Spalte d(is Klbciliales, auf der anderen (dn Tlieil des Biela- imd Serpinatliales an. Ks liegt in der Entsteluuigsursaclie der Tlialfurclien der letzteren Riclitnng , dass in der Niihc derselben die liinein- miindenden Tiefenlinien von der nordwestliclien oder siidostliclien iUciitnnjj, eine Al)lenl<ung senkreclit atif jene, niimiidi in die westxistliclie oder ostweslliciie Riclitung erfaliren, wie dies bei deni 15ieia-, Milese]iau(-r-, Model- iind zuni Theilc beini Eger-Thale der Fail ist, welehes letztere iibrigens an seiner Miinduiig sogar die Riclitimg der Kli)efnrehe (NS.) anniuit.

In der vorstchenden Tahellc hahc. ick die wichtigstcn Thalivrge susamnien- (jcHtcllt, welche den sMwestliclien Kliigel des Mittelgebirgc^s llieils inngel)en, theils dnrchl<reu/en, nut deren llilfe es luoglicii sein wird, eine Vergleicliung naiiientiieli der wichtigen Ncigungsverliilltnisse anzustellen. Icli verstelie <lal)ei unter Tlialwcy jene Linie, welche (hii'ch die Tlichtnng der natiirlichen liodcnobertliiche des Thal- grundes, und niclil, des Muss- oder Raclibcttes, welches Ibrtwiihrenden Veranderungen unterworfen ist, gegeben wird. Die in der Tal)elle enthaltenen Colunmon bediirfen wold kauni einer weiteren ErklJirung *), und ieh IxMiierke nur, dass die Hubrik (iefalle, wie gcwohnlich, die Angabe enthiilt, auf wie vieieEinheiten der hori/.ontaien Kntferuung die Hiilie uni cine; Einheit zuniinnit, dass daher, weiui wir die in der Kubrik li Distanz ('.ntluUteue Entfernungszaid niit d bezeiciuien, dieses d gieicJi ist der Cotangente des Boschungswinkels des Thalweges, der soniit, aus den trigononietrischen Tafeln mit Ililfe dieser Zahl direct, genomnien werden kaun, Das Met(!nnaass fiir den Ilohenunterschied und die Distanz habe ieh hier beniitzt, da es eine viel klarere Eiusicht in die Natur der IJiischuugsverhiiltnisse gewiilirt, als unscr bisheriges Maass, sowie audi, da jenen, welche allenfalls diese Tabelbni zu techniscluni Zwecken beniitzen wollten, ohnedies dasscslbc geliiutig ist.

Nun mogeu die ivicldigstcn Tvfeydinicn folgen. Dieselben sind die das (lebii-ge von seiner Fortsetzung nach Nordosten abschneidende l^Mbespalte von Eobositz bis Aussig, und die beiden dassell)e am siidostlichen und am nordw(!stlichen l<'usse einsauniendcu beiden Haupttiiiiler der Eger und der Biela, die Eger luir vou liaun bis zu ihrer Mundung genonuru'.n. Diese zwei Thallinien characteri siren sich auch schou durch ihr sehr gcringes Oefiille als Liingen- oder Haupttiiiiler. Da, jedocJi von alien drei genannten nur das Biela-Thal ganz auf unser Gebiet fiiUt, von den and(!ren aber nur kleine Stiicke derselben, so kann von eiuer Vergl(!ichnng unter- einander audi noch keinc Rede sein. Dalur aber luiben wir 1 1 {,(uer- oder Neben-

* Tlier, sowie audi vorlior und naclilicr liabe ieh raieh bei Angabe der Scehiihen und dci- Distanzcn sowobl des Wieuer-t'uss und Meileninasscs, sowie des franzosischen Mclenriasscs hcdicnt, aus (Iriiny^^n, welc-hc in der zweiten Abtlicilung dieser Schrift, uocli niUicr gcrcclitfertiget werden soUen. Yorlilufig mogc behufs der Verglcichung nur angetubrt werden, dass iiberall folgende Verhaltnisszahlcn angenommeu wurdon : 1 Wion. Klafter r— 6 \V. Kuss =:: l-8i)(i5 Meter, 1 Oest. Postmeilo = 4000 W. Klafter 7-Ji8(i Kilometr, 1 Meter = 0-.f>27;i Wicn. Klafter = 3-16;i8 W. Fuss, 1 Kilometer = 0'.i;!2 (oder naliczu '/) dst. rostmeiion-

27

thaler mit Ausna,hme eines einzigen in ihrem ganzen Verlaufe vor uiis. Davon >»efiii(l(Mi sicli scclis niiiiilicli das Milcscluiwr, 'IVcliiiitzcr, THblic-Klapyev, Tfiblic- Kosticcf, Sucliy- uiid (ias I JebliauMcn-Woboi'pclwuu'f-l'lial auf der siidostlicben Seite, t»nf andere, luiiidicli das Serpiiia, Lukow-Dcberscbkcn, Scluilbuu'r, TlabT'owaner imd (Ills Saubacli-Tha.l auf dcr iiofdwcstlidicii SciU- (h'S Ilau|)triickoiis iind seiner Wassei'sdieide. Nur zwei lier oben geiKuniten QiierUialer das Serpinailial a,in westlic-hen, uiid das Milescbaiicr-Tlial am bstliclien Kaide (k;s nauplriickciis habon eine vor- lierrschende liiclitung von Wi-st riacli Ost, die iibrigen luniii aber sind a.Ue niehr weTiigcr von Nordwest nacb Siidost gcriclitet. Jene 'I'liiiier, welchc von NW. iiadi ^S'() 0(b>r WNW na,cli 0,SV) gcrichtet sind, liab.>n ein g(!ringeres "litUeres (ieliine, als jene, welclie nnigekehrt von SO. nach NW. 0(b>r von OSO iiach WNW. streiclien. Bei den ersteren variirt dasselbe innerhalb der <imizen 1 : lOS bis I : .">2, bei den letzteren aber zwischen 1 : 48 bis 1 : 10. "i(! Kiit,wiekebing des Tlialweges, d. b. das Verliiiltiiiss der kiirzesten Entferming 'i«'« Anfangs- und Endpunktes des Tliales zii seiner wirklicben Litnge, ist nur bei >^wei Tiiiilern, niiHiiieb bei deni Trebnitzer nnd bei deni laebliansen-Webersebaner '•edeiitend, welclie beide ilirc Ilichtung melirfach andern, indeni sie bei dein ersteren 1 : 2-55, bei deni letzteren I : 1-47 betragt, bei alien anderen ist die Kaitwickelimg oine selir gcuinge, imd bewegt sicli innerbalb der Verliiiltnisszalilen 1 : t'^S (Triblic- Kostieer), nnd 1 : 1-12 (Sncbytlial), daber audi fiir die Kntwickehing der Ooninuini- <^atioiisliiiien l<ein grosser Spielraum vorbanden ist.

Ks sollen nun die einzeluen Tiefenlinien naber charactevisirt, dabei jedodi 'lie Kibe nnd Kgeriinie eiiiem spiitereu §. aufbewabrt werckMi, da man bier (k)ch 111"' ein allzu kleines Stiick derselben besdirdl)eii konnte.

Das Milcschauer-Thal beginnt nnini(teil)ar iistlidi liinter i\nn Taikower I'iws in einer Seelioiie^ von etwa, 1600', wo sicb (b-r Sattel mit niebt. selir steilem '^'iluuig in eine nadi Ost geriebtete mukleni'iu'mige Verti(>fung mit Anfangs steilem^ ''<^> Palitsdi aber scbon Ha,dierem Gehilnge und mit eineni (iefalie vou etwa 1 : 8 '"'i-absenkt. Niirdlidi vou (k>n waidbedeckten steilen Abfallen des Htrzina- Plateau's "fid siullieb von jenen des 'rallina-1'.erges eingesaumt, tlieilt sieli (k'r Feldweg, der milauglidi (k!r"l{a,dilinie folgt oberiialb dem Dorfe Palitsch in einen am niirdlichen Aachen Abliange luidi Mileseha,u und in eineu am siidlidien steileren Ablunigc ^■lieiJs (kireli ,las Dorf Palitsdi iiber deu I'alitsdier-Hticken Nedwieditsdi, tlieils liings (k'ssellien Ablianges urn deu Ilonigzitzberg fiihrcndeu Fddweg, wabrend •''<' Tlulfurdie in einer Brdte von 1.5 bis 25 Klafter und mit eiuem (iefalie ^'»ii otwa, I : ;•,() uadi Osten nadi deni Dorfe Leiusitz bei Milesebau zidit. ^mx '''^'i' ans in einer Seebohc von 1080' erbreitet sidi das Thai zu 80 bis UK) Klafter, nonilic'h vou den santt geueigten Abbiingen des Mileschauer-Berges, slidlich von .i*''i<'n des VVostrej eingesddossen mif, eineni (l(-falk' von 1 : (58 bis unterhalb ^<il<'iiiiu. IJei Miiesdiau und Wdemin ist die lireite des Tliales mehruuils (lurch Diiuuiu! gesdilossen, um (k'u Hadi zur IMldung von Mvilil- und Fisdi-Teichen zu ^'wiutzen, von der(>ii eiiu'in zum anderen sidi das Wa.sser anf snnipiigem Wiesen- Si'undi! in vielfarlier Kruinnmng welter bewegt. Zwei Ibuiiitstrassen, jene von ^^"hositz nadi Kostenblatt aui Damme der Wicseugrunduiiilile bei Milesduin, und ■i''"*^ von Lobositz uach Teplitz ini Dorfe Welemin iibersclireiten dasTiial in dicscin

28

I.

Abschnitte. Unterlialb Welemin in einer Seeliohe von ctwa !)4()' iindert das Thai seincn Character. In einer engen, selten iibcr ^0 hilutig aber wenigcr als 10 Klafter Breite [)etragenden, niehrere Kfiinimuni^en zeipienden Spiilte, /ieiit die 'riiall'urche fortwiilirend mil der allgemeincn Kiclitiing von West iiacli Ost, und nordlicli von den 120 lt)()' liohen stcilen Abhiingen des Klctschen und Knhaeka-Herges, siidlicli von den ebcnso steilen nodi liijlieren Abfallen des I/oboscli eingesiiiuut, niit einiMu (lefjiilc von 1 : 40 bis zn clem Dorfe Kl. CenioseU {i'.W Secli.), wo diescilbe am Elbethalc endet, wahrcnd der Ikich durch die von ihni selbst gcgen den Elbetiuss abgese/ten Scluittmassen etwas nach Nonkni abgelenkt wird, und mit geringeni Geialle in die Elbe miindet. Dieses Thai hat /wei wiclitigc; Seitenthaler, das eine obere beginnt am Sattel von Tschcntschitz in etwa 1700' Iliihe, nnd zicht von NW. nach SO. in einer engen Ilinnenform und mit eincsm Gefalle von 1 : l(i bis 1 : IS nach Milcschan herab. Das andere beginnt a,m l*aseIik()i)ok;-l'a,ss in 1480' Seehohe, und zieht sich mit iV^ir— ^'^'Oliclier liiclitung, md eincm (iefiille von 1 : 21 bis Welemin, wo es in das Mileschauer-Thal miindet. Die Kntwickelung des ganzen Thales stelit in dem Verhiiltniss wie 1 : MT) ist also sehr gering. Ini HasaKbock'ii an seinem oberen Endc heginnend, lilnft die Thalfnrche von Palitsch bis unterhalb Welemin im alteren Mergelterrain der Kreidcformation, und tritt, wo der h^tzte unterc Absclniitt begintit, in otit'enen (ineisfels ein.

Das Trebnitzer- odor Modeihach-Thal begimit oberJialb Nedwieditsch in einer Schlucht, die sich zwischcn dem Tallina-Derge und dem Paiitsciier-Uiicken fast bis zum Lukower-Passc mit einem Gefalle von I : 1 5 liinaufzieht in einer See- hohe von etwa 1200— l.'KK)', streicht danu mit der llichtung NW—SO von Nedwieditsch an in einer offenen zwar sehr s(;hma,ien, aber auf bciden Seiten von sanft gencigten Abhangen cingeschlosscnen liinnc mit einem (iefalh^ von I : 4,'} bis zu den untereu /iegelofen, wo von Norden lier das Kotza,ner, von Siidwesten das Li|)pa,yer-Thal einmiindet (bei DGO' Seeii ), und zieiit hierauf, bei Watislaw durch cine enge Schluclit si(;li hindurchwindend, bei 'I'eplay aber wieder in offenes Terrain tretend, und einc IJreite von 100 ])is li^O Klafter ainiehnuiiul, an dem Kostal-Eelsen voriiber bis Trebnitz ((572' Seeh.). Das Gefillle ist unterhalb der Ziegelofen etwa 1 : BO oberhalb Trebnitz aber nur 1 : 80. Von Ncidwieditsch bis Trebnitz zieht deni Thale entlang eine gute Strasse, welche bei leztcn-cm ()rt(; in die Chaussee miindet. Von Trebnitz aus tliesst iWx Hach des Tliales, dei' liier den Namen Modelbach erliiilt in einer Fnrchc!, welche nur am recliten Ufer von einem sanften Abhange begleitet ist, dagegcn am linken Ufer eine kaum merkliche Bodcnanschwellung zeigt, vorerst noch in ders(!ll)en Tfauptriciitung (NW- SO) bis unterhalb der Wieseniniihlc zwischcn Ghodolic und Oppolau (.'").''j2' Seeli.) mit einem Gefalle von 1 : 100, biegt hier unter einem fast rechten Winkel nadi NO, welchcr dem Hauptriicken parallelen lUchtnng er, durcli die Auslilufer des Hahnberges gezwungen, bis in die niiciiste Nilhe von Lobositz treu bleibt, wo derselbe seinen eigenen Schuttanhiiufungen ausweicliend abennals na(;h SO und)iegt, und (uidlich vom Dorfe Lukawetz in entgegengesezter Uichtuiig nach Lobositz zuriickHicssend, bei dem lezteren Orte in die; Elbe miindet (-1.').'!' Seeh.). Das Gefalle auf der lezten Strecke von der VViesenmiiliie an betriigt 1 : .'JOO. Die Kntwi<'kelung der Bachlinie auf diesor verhiilt sich wie 1 : 2'1 1, wiihrend die Eutwickelung des ganzen

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ueschriobenen Tlialwcgcs, welcher cine zuriickkcliriMKle Polyi^oiialliiiio hcsdireibt noch grosser ist, iiiiiiilicli 1 : 2-55 betriigt Die Tlialfiirelie betindet sich bios in <lem oberstcn Abschnitt in r-asalttemiin, dor giiisstc Tlieil derselben ist ini riiiner- inergel ausgcwasdien, der unterste ini eigeneu Alluvium.

Das Sedletzer und Klapyer-Thal. Es sind dies zwei Tlialfurclien, welcbe luit iV^TT— (SOlicher liiclitung in unbedeutender Faitfernung vou und ])arallel zu einander 'O'tstreichen, durcb die Bodenanschwelluug der llasenburg bei Klapy aber gezwungen I'l zwei grossen Bogen auseinander gehen, um sich bald darauf in cine einzige liefenlinie zu vereiuen. Die liingei'e und bedeutendere ist jcne von Klapy, nach- •'<-iii sie den Solauer-Bach aufgenoinmen, die andcie jeiu; von Sedlec. Die erstere "'<^Kinnt ob(>rlialb Ploschen in einer engeu Scblucbt in \A?A' Seeh. untenn Langen 'J'^'i't;"', streiclit ("Ofiille voii 1 : "'it' cinem (iefiille von 1

"•'''■1> Jiadovcstec, (47()' Seeh.) an der Eger. Die Thallinie wire i^eldwege gekreuzt, liings derselben gibt esjedoch koine benierkc

)is zur 'IVehnitzcr (liiaussoe {'■MI' Seeh.) nach SO init einein

15, v(ni hier ini breiteu, sehr fiaehen Thale iiber Klapy (61G' Seeh.)

7(i, und weiter init deni nuttleren Ciefiille von 1 : 17;!

d durch sehr vieh enswerthe Comnmni (^a-tionslinie. Die Kntwickelung des Klapyer-Tliales ist 1 : 1-21

Bus Tfiblic-Kostker-Thal. Der l\'uck(!n des liadelstein und Wostrej iin Nord-

^esten dann die beiden davon auslaulenden Kiicken, und zwar der Lange-I5erg

'"1 Nordost(in und die hinge Ilusch ini Siidwesten schliessen die muldenformige

*^'-i'tiel'uug von Drcfce und Skalitz (1524' Seeh.) ein, in welcher inehrere von den

K*'nannteM Htickcn, naiuentlich aber voin liadelstein herabkonunende Schluchten sich

'^*"i'einen, uin dann in einer rinuenformigen anfangs von steilen waldigen spiiter von

nacjien Al)hiingen eingeschlosseueu Thalfurche niit deiu Gefalle von 1 : 15 bis 1 : 30

I'uter doiu Nainen Kusower-Jiach bis Tiiblic (7i)0' Seeh.) sich herabzuziehen.

, ,!.^ ^islierige SSOliche Richtung verilndernd, wendet sich diese Tiefenlinie untm'lialb

'■•hlic nach Osteu, geht in einein etwa 40—50 Klafter breiten von sehr flachem

"<'liange eingesiiumten Thale liber Solan nach Loukofan mit einem Gefalle von

!^7, auf welcheni Wege dieselbe deni ob(!ren Ende des SolaiKirbachthales bis

'■^I'l 150 Klafter Entfernung nalie komnit, so dass auf den moisten Karten hier

^■'iii' (iabeluiig der beiden Pachlinieii eiugezeiclmet ist. Von Loukofan (()48' Seeh.)

<'iiaert sich aheiinals die Uichtung, iiidem sie cine beinahe uordsiidliche wird ;

<uich der Charactin' des Tliales wird ein anderer, indem dasselbe unterhalb Gr. Vunic

^^" '**** his 120' holien stiMlen Alihiingen (nngeschlossen erscheint. Mit einem

"I'ttlcn-en ({(Halle von 1 : 11!) zielit sicji die Thalfurciie bis Kostic, wo selbe in

'"<''• Sceii. von 510' in die i^Iger mundet. Die Entwickelung dieses Thales ist

i'21 wie bei deni vorheigelienden. Audi die geologischen Verhiiltnisse der

I'Hlen zuletzt geschilderteu Thalrichtungen sind sehr iihnlich, indem die Tlialfurclien

*wi hn Basalt beginnen, weiter aber fast durdigeheuds in den obersten Schichten

^1^^ ''hinermergels sich eingegraben haben, an dem Durchschnitte mit der Trebnitzer

^ ''Uissee jcdocii ,|,i,.(.]| graiiatciifiihrendes Diluvium (die Granateugruben) ziehen.

^ei Gross-Yunic iniiudet

\\'*'ldu's in

''^■i Schelk,

<' lurche last parallel laufend, audi einen derselben sehr ahnlidien Character zeigt.

in (hissell)e Tlial das Sueliy-Jiaeh- ('rrockener Bach) Thai, einer engeu Schlucht iintei' dein Wostrej-Berg in 142.'5' Seeh. entspringt, vowitz die 'IVebnitzer Ghaussee kreuzt, und init der ebenbeschriebenen

30

I.

Das Thai von Liebhausen-Hrddek besitzt in don oberen drei Viertlicilc soincs Lautes einc .lem Hauptxiickcn paralleled IliclitiuiK, wcudet hci Wobcrscliiui iintcM' einein rechten Winkol, iiud niiiiidet als Quorthal bci l.cnoscliil,/ in die K.ucr. I)a,s- selbc beginiit am Sattcl /wiscluni dcni Ilradisko iind Liska-lierg (in 142;')' Scoli.) zieht in einer fortwiilirciid von sdir flac.licni (Icliilnge eingescblosKoiuMi lliinic, anfangs mit deni (iefiiUc von 1 : 1(1 bis IVicbbauscn (IDH' S.) von da, in nmldon- tormigef Veitiefung nut dcni nuttl. (Jclalle von 1 : IDO bis llradck (77S' S.), wo sich der ('luifacter d<^s Thalos iiiidort, indenn das (iotalle sich bis 1 : tii") vcigrrisscrt und der Bach sich in den I'liiner cine tiefe, enge, von CO SO' hohen l<\'lswiinden eingeschlossene Riune eingegraben hat. Diesen ()haracf,er bebiilt das 'I'lial l)is Weber- schaii ((;;{2' S.), von wo aus das Thalgehiinge wieder tla.cher wird, nnd das (lefiille sich im Mittel bis Leneschitz anf 1:207 stellL l)iega,iize Fnrche wird nnr in deni uiiteren Viertheil als Oonnnnnicationslinie benilzt. Die Kntwickelung des ganzen Thales betriigt 1 : 1-47, was von der grossen Wendnng bci Weborschan herriilirt. Das Ih'ela-Tha/, soweit d;isselbe nns(u- Terrain beriilirt, ist als (Mn Liingen- thal zu betrachten, da es deni llauptriicken parallel niimlich von ,S' If— A^O streichf,, wenii auch an vielen Stellen die Hauptrichtung duirb (,)nersp;dt,<'n anf knrze Strecl<en unterbrochen wird. Der Biela-Fluss konnnt als kleincr liacli vom Krzgebii'ge bei riatten aus einer Seehohe von niehr als 2000' herab, tritt bei Oorkau i'My H.) m die Niederung zwischen dem Krz- und dem Mittelgebirge, nnd bei Seestadtl in das Beckeu der sogenannten Seewiese. Bei Brilx verlilsst, er dasselbe und tritt unterhalb deni genannten Orte bei Obernitz in unsei- Terrain und in die ebon zu beschreibende Thalfurche. Die letztere iiudert (ifter ihren ('.haraet(M-. Kinzelne Strecken namentlich jene, welche in der Hauptrichtung liegen, haben eine oft 100 bis 200 Klafter breite, ebene JSasis wie die Strecken von Obernitz bis Selbiitzi von Biliu bis llostoniitz, von Welboth bis Staditz, dieso haben audi ein gerhigeves Gefiille , das dann 1 : 700 bis I : 11)0 betragt, wiibrend liiiigegeii das Thai an anderen Stellen, nanieutlich, wo es die Ihuiiitrichtnng verlilsst nnd entweder die Richtung nach NW\ Oder nacli jV eiuschliigt, selir enge, und rinnenfiVmig wird, und ein bcdeutend grosseres Gefiille besitzt, als vorhin, niinilich 1 : :'>00 bis 1 : W), so auf den Strecken von llostoniitz bis Welboth, dann Staditz bis Tiirinitz. Das Thalgehiinge ist uberall durcli zienilich steile Abhiiuge gebildet, jedoch sind die- selben in den erstiai Fiilleii weuiger hoch, gewohnlich nicht viel tiber 80 bis 100', als ill den letzten, wo sit; liiiufig 200 bis .'iOO' iiberschreiten. Niir wenige Thiiler unseres Terrains zeigen auf so kurzen Strecken einen so raschen Wechsel in der Thalbreite und iui Gefiille, wie das Biela-Tlial in seineni unteren Verlaiife, welcher bei anderen Tluilern ein zienilich gleichforniiger, namentlich beziiglich des GeliiUes zu sein pHegt. Liings des ganzen Thalgruudes belinden sich bra.nchbare, mitunter auch sehr gute C^oinniunicationslinien, ausserdem wird derselbe aiicb von der llabro- wan-Illinayer , Lobositz-Teplitzer, Kostenblatt-Krzemuscher, nnd Lann-I'.iliner Strasse durchschnitten. Die Entwickelung des Thales von Brux bis A iissig betriigt 1 : MO. Das Gefiille luid die Seehohe dieses Thales sind in der ohigen Tabelle iibersiclitlich zusainmengestellt. Die Thalfurche durchzieht von Obernitz bis Sellnitz tertiiiren Sandbodeu, von Sellnitz bis Bilin Gneis, von da bis Hostomitz abermals tertiiire Gebilde, worauf sie in das Basaltterrain eintritt, welches sie erst bei VVellboth

31

wiedor verliisst, mn abormals iin tertiiu'(Mi Terrain, mid schliesslich von Kosteri ail im Alluvium fort/usct/ou. Allc^ nachfolsendcn 'riiiilev iniinden in das l!iola-Tlial.

Das Serjjina-Thal ist cine 400 bis ftOO Klai'tei- broitc otwa IV4 Meilo laiigc Niedcrung , wclclie von flachen Abbiiugtsn eingeschlosscn von i'otsdierad (G!K)' Secli.) bis ()l)enutz ((M8') init eincm (Jciallc von 1 : 1000 in der Riditung ^011 Hiid uacli Nord streidit, und die westlicbe Ciriinze des Leitmeritzer Mittel- gebirji-cs bildct. Krsl. kiirz vor der Miinduug in die Biela bei JJolmi. Slatnik tn'teii die Abbiiuge iiiilicr, nud verengi, sicb (la,s Tbal.

Das Mrromtz-Luschiteer Tiial beginnt in der Reldncbt zwiscben dem Radel- ^"'iii und dem Ziegenriicken in isys' Seeb. ziebt dem Mauptrucken ])ai'allel von M()-.g],y j,| ,,j|,^.,. |j|,^' eingeschnittenen Gebirgsschlucht bis Meronitz, und zwar '''i^ '»iy oberen Miihle (1405') mit einem (!(4all(! von 1 : 15, von da bis Meronitz (uial 1158') mit einem (Jefalle von 1 : 2i). llier wetidet die Thalfnrche unter ''inem recbten Winkel nacb NW, wird also ein Quertlial, wird an der Tksis etwas, '^i'<^iter, gejit mit einem (iefJiUe von 1 : 4.'! nacb laiscbitz (77()'), wo sie in das ' *'n>inatbal miindcit, welcbes von der 15a('blini(! ([uer (birebsebnitten wird. Die l^'iitwickehmg dieses TbaJes ist 1 : 1-21. Das Tbal wird von der l.aun-Biliner- ' rrasse unterbalb Meronitz durcbscbnitteu, unterbalb welcbem dasselbe durcli die "Piilfiibrendeu Tufte von Lnscbitz ziebt; sonst befiudet sicb die Tbalfnrcbe tlieils "" liasalt, tluuls im tertiiiren IJoden. Das Liebscliitzer uud das Ilrobscbitzer-Tbal '^"Kl minder wi(;btig, und wir wenden uns dalier gleieh zum

Tjuhow-Beherschken-Thal welches als einc Fortsctzung der Milescliauer Tbal- iiiclic, auf der anderen Seite des iranptriickens betraclitet werden kaun. Dasselbe be- ^'"Ht sudwestlidi unterm TalHiia-lierg (1740') iu einer sebr engen Waldschlndit, ein- f^t'Siiumt von den steilen Abialleu des Iladelsteines uud des Dfezina-Plateaus. Der Cha- nicter des Thales, (Mue tiefe liinne, mit der liiclitung von 80 nadi NW bleibt bis Hadowesitz (,S«t;') dersdbe, nur wird das (leiiille, welcbes anfangs 1 : 10 bis 1 : 14 be- I'^gt, etwas geringer und fiillt bis 1 : .'50 oAn- 1 : 40. Von Radowesitz an nimmt das

'al die Ricbtuug von 0 nacb W an, bleibt zwar nodi innner sebr enge und von ;^^'''''''" lliingen eiugeschlossen, jedocb treten die hoben Derge zuriick, und die ^ "'te (!(.!• Tlialfurcbe betriigt nicbt mehr als 100—120' unter dem begleitenden .|^"* "• l^d Bilin niiindet das Tbal in jenes der Biela, das mittlere Gefillle von ^'^ilowesitz bis dabin betriigt 1 : 54, die Entwickelung der ganzen Tiefenlinie

' 14. (knnmnnicationsiinieii sind am (Irunde des Tbales wegen seiner geringen ^ *'■'"' keine, wold al)er begleiten dasselbe auf beiden Abbiingen Keldwege bis 1^*'^''" Lukow binauf. Das Thai beftndet sidi in seiiu'm oberen Tlieile im I'liouolitb

^ J^^asaltteiiain, im mittleren im riilner, und im untereu Tlieile bei 13ilin im ■""•''««d.iete.

Das Thai von Schallan-Hertine, sowic^ audi jenes von Ilnhrowan-Btadits jj . ^'''""^ l^urz. Bddc baben als Quertliiiler die nordwestlidu' Uiditung, beide tiJ!'^ ""•^ kleine Kntwickelnng, beide bdinden sicb im Hasaltgebiete, sind in , mil ,»,,„.(, 'I'lijii,.},,,,,,,, eiugeschnitten und liaben ein grosses Getalle, wie aus

.1 "1-)^ 1 Willi IIUUll ClllgCBUUUltLt'

vL " ^^'''" '1'"<''1 «'isiditli(di ist. Soldier Thaler gibt es auf der nordwestlichen

rere von ganz gleichem Character, wie z. B.

Seit^ «'fsu'litlidi ist. Sol

^ ^'i'& llauptriickens uoch mehre

32

I.

das von Stirbitz, das von Wcbersclian n. s. w. Die Entwiclvdung der Tlialfiurlie ist nieist eine sehr geriuge and ubersteigt nicht, das Vcrhiiltniss 1 : M5.

Nocli haben wir jenc- Thiilcr zu erwflhnen, wclcbc von den ausscriialb des Hauptriickoiis auf (k>r nordwestliduin Seito desselbcn befindlichon Nebongiiippcn eingeschlossen sind. Das wiclitigsti; (bavon ist das Wisterschaner- oder Sauhach- thal wcbdics liocli obcn am Er/g('birg(> unlcrlialb /innwald in cinov So(>h()bo von 2400' beginnt, bei KicbwabI in das Tcplitzcr licclicn ('iiiiritt und dassclbc bci Sclionau 090' wieder veriilsst, uin von NW nacli SO in cincr Tiialtnrcbc, die von den Abbiingcn des Teplitzer Scblossbergos nnd dos Wa.dibol(l('rl(efg('S cingcscblossoii, und etwa 200' tief in das unigebcndo Terniin v(!fscn]vt ist, niit cincni (iciallc von 1:100 im Mittcl oberbalb Welbotb in das IJielathal zn niiindcn. Das Tlial ist von Teplitz bis Neubof iin (h'unde etwa 80—100 Klafter l)r<'it, v(M('ngt sicii jo(b)ch gegen seine Miindung zu einer engen Ilinne, weshalb die dein 'riiaie entlang zie- hende Teplitz-Lobositzcsr Cbaussee nur im oberen Theile den linken Tbalgrund, ini untern jedodi den rechten Thakibhang beniitzt.

In Bezug auf die Vegetation ist das TcnTaiii liis zur Scbidite von ;J00 Meter Seehobe fast dnrdigebends ftucbtbares Ackerland, mit Ansnabnie (b'.s Wiesen- grundes in den iibrigens selten breiten Tbalern. Von .'500 Metevn anfwarts beginnt in kleineien Flildien bereits der Waldgrund, mit 400 Metern dominirt (b'rselbe bereits und iiber 500 Meter ist mit wenig Ausnabmen nur mdir Wald nnd Weide anzutreffen.

Es wird den Leser zum SehUisse dieses AbRcbnitt(-s vielleicbt nodi interes- siren, die Terrainflachen, tvelche sich in den versehiedenen Senhohen hcfmdcn, ihrer Ausdehnnng nach mt kennen. Ich habe zu diesem Behufe dieselben aus der bei- liegenden Scbichtenkarte bereehnet*), und lasse sofort die erlialtencn llesnltate folgen. Jedocb bemerke idi liiel)ei, (biss die Ausdebnung des siidwestlicben /wei- ges des Mittclgebirges bier grosser erschcint, als idi oben angegei»en, weil ieb es zu diesem Zwecke vorgezogcn habe, den ganzen Absdinitt duTrb natilrlicbe Grenzen einzusehliessen, und somit auf der Siidostseitc ein Tbeil mit einl)(>zogen wurde, nilmbch das nordlidie (leliinde der Eger, (b'r strenge genommen nidit mebr znm Mittelgebirge gehtirt. Die Grenzlinien, durdi web'lie idi niir bier den Terrain- abscbnitt eingeschlosseii denke, siud : die Eger von Postellierg bis zu ibrer Miimbiiig, die Elbe von Leitineritz bis Aussig, die Biela von da liis 'riirinitz, daiiii dvr Modhuier-Bacb bis Modlaii, von dort der Weg, weldun' nni (h'li Teplitzer-Sdiloss- berg nacb Sdiouau fiibrt, (Uw Weg vom 'i'eplitz(n--Sddosse iiber llnmb)rf nach dem Biesenbache, der Uiesenliadi bis zu seiner Mundung in die Biela, diese bis Kuttersdiitz, danu der Ujest(!r-Bach bis zum Kartenrand, endlich dieser Ictztere selbst. Ich erhielt folgende Kesultate:

*) Die Hiicheninhaltc dor Schichten wurdeii von mir mit eincm ^utcii Amslor'sclii'n Planiraeter (lurch Umfahrcu der Scliichtenlini(^ iiacli der hckaimten Methode scmosscii, iiiid aiit die Auadchnung des Papieres die miiglichate Kiicksicht genommen.

ij

33

, riectaren *) dst. Joch

'■ 'lesinuiiites Tt'iniin iiiiHnhalb dev obcii bczcichiieteii (ircuze S(;i()4 odcr 14!l,iK)() ^- Terrain ober der Schichteiilinio von 200 Meter oder (i;3;i W.-t

4.

5. 6.

7.

uiul

;5oo

400 ilOO (500

700

.949 1265 1583 1897 2214

07,449 29,09G 10,75.'5

;3,7;58

1,035

57

I7,3(K)

50,600

18,7(K)

6,500

1,800

100

Danuis folgt fur die Ausdehuuug des Terrains in den ein/ehien Scliiciiteu

zwar :

in Proz. des ganzen Tcrraiji- Hectarcn iist. Joch abschnittes

633 liegen 18,745 oder 32,600 odei

^- '^wisclien

2.

3.

4. "

G.

7.

iiber

Meter

W.-

Fuss

100-

-200

Oder

316-

- 633

200-

-300

633-

- 949

3(X)-

-400

949-

-1265

400-

-500

1265-

-1583

500-

-600

1583-

-1897

()(K)-

-700

1897-

-2214

700

-

2214-

38,353

18,343

7,015

2,703

978

66,700

31,900

12,2(KI

4,7(K)

1,700

100

21-8"/o

44-5

21-3

8M

31

11 01

'errains

Man sielit aus diesen /alib'n, dass iialiezu die Ilallle des ganzeu

l^'l^ tlt'i- Se.liicJKe von 2(K)— 3(X) Meter liegt, und soniit eine mittlere Seeholie von

-•><> Meter odei' 791 Fuss l)esit/t. Da, die Wasserseliei(b' nielit das liier besebriebene

ij'ain halbirt, sondeni nielii- aiif d(u- nordwestliciien SeKe liegt, so belindet sicli

'^ ^^ der gnissei'e Theil der angeftihrteu Terrainausschnitte der einzelnen Schiehten

^■"' auf der siidostlicben als auf der nordwestliciien Seite. Das Yerhiiltniss wie

diirlte in dieser iieziehnng I'iir die uuteren Scbicbten bis zu 400 Meter, und

Jtuies

^'*' 3 : 2 fiir dic^ liobei-en Sehichten das nahezu riditige sein.

'^<'>/'<' (hf

Wir sind mm init llill'e dieses Materiales auch ini Stande, die mittlere * yanzen Terrains aiizugeben fiii' den Kail nilnilieli, wenn man sicli die 1)1 1- .'''^^*' '''"'' '5'>'l''ii''i'lH'bung, (time Anderung iiirer Diclitigkeit voilkoninieu Ij^ * normig, also mit verticaleu Seitenwiinden uM<i liorizontaler Olterfliiche, iiber

ve''tr"^'" '^'^"'" *'''^ ''''"'' ^••'l''""l'''< ''" Terrainal)selmittes von 14-99 Quadrat-Meilen p "lit deiiken wiirde. JSiacli den von niir an eineni aiidereii Orte Iteicits liegriiudeteu entl I " ''''''" ""^"i wenn man die in der ersten oben erniitteiten Zalilenreihe ^^ 'alteneu KladKin zu (;runde legt, zuerst den Kubikiulialt der iiber der Scbichte Kuh-f^' '^'''^^'' '^^'^'''"''^' I'l'I'iKllicben Bodenmasse ■'^•*). Dieselbe betriigt V=0'35338 ik-Meilen. Diese Muk^^p anf .Up riiinuiHiirli,. von 14-99 Q.-Meilen gleidmiilssig

Diese Masse auf die Grundlliiclie ) Di(^ hier geltendeii VerlialtniHazahlea sind 1 (islerr. Q.-Meilo

Kioo Q Klafter, 1 iist. Joch = ()r>75 Hectaren, I Hectar

:. 10.000 opst. Joch., 1 10.000 Q-Meter = 1738

'>"«*■ Joch

-^Aeiten ^ memeui Buohe „Stndien iiber die Methodiui und die lieniitzung hypsometrischer ^ntwickeit ''"*^* ^*^''**^" ''"^'^ "''' *"* ^'''*'" -*'' '""' '*' '"'' *"' '•''''*''" l^'''-'"""ie'fi""'^tliiK»'n F'h'iih'I" niel V ' """^ ''*' '^'''"'''■'**' '''''"'•■ ''''''■ '''*'8' ''"^8 ''«^'' Knl'ikmhalt \' erhalten winde nach der For-

ermitfelt^n V i ^ ^^'' "'" '^*'' "'" '*''' ^ ' ' *'-' *"'"*'' *" *-" '»' '''*' "' '''''' ""Sfen oben ^(^tfir bede '* "''^'''''' enthaltenen Flachen 14-99, 11 -7;!, 50(i, . . . in Q.-Meilen, und h -- 100 " ''"■ ''■ wird cinfach gefunden, indem V : fj :ii: z sein muss.

3

34

I.

vertheilt erhoht dieselbe urn 7 = 0-02358 Meileu = i)4-a2 Klaftcr = 17Hi) M('t,(-r = 566 W. Fusse. Da wir die unterste Schichte zu 100 Meter Seeliiilu' iuiKcnoiniiieii haben, so wiirde somit, wenn man die ^anze Hergmasse des siidwcstJiclu'ii l''liigeis des Mittelgehirges iiuf das ebeii heseliriebene Tei'i'aiu gl(^icliiiiiissig vertheileu konnte, dasselbe eine Seehohe vou 278-y Meter oder 882 W. I'uss besitzeu.

§. 5. Nordostlicher Pliij^el des Mittclj^ebirges.

Diesem Theile des Mittelgebirges koimen wir iiiclit, wie dcin vorliiii beschrie- benen, eiiien von eintun bei'vorragenden Gipfel gcuioniincnen genieinscbaJtliclien Nanien geben. Viebnelir l)csteiit derselbe aus nielireren Hergmassen, welclie entweder nur durch niedrlge Mcl<en niit einan(b'r verbunden odc^r (liircli 'I'iei'enlinien von einander getrennt sind. Kiiie Tlaupttreiuningsliiiie l)ildet das I'olzcn-Tlial, welches deu ganzen Zug zwischen 'retsclien iind 1!. Lcipa qnei' dni'cbsclineidet, wodurch derselbe in einen grosseren siidwestlicli von dieser Linie und in ciiicii kleincren nordostlich von derselben liegenden getluult wird.

Der grdssere siidwestliehe Tlieil zeigt drei Ihuipterliebinigeii , welclie anf einer geineinschaftlic^hen 12(K)' Seeh. besitzenden polygonaleii Hasis aiiiVnben. Die siidwestlichste derselben besteht in eineni breiten von NNVV nacli SSO niiiulicl: von Kramel gegeniiber von Anssig nach Scbiittenitz bei l.eitnieritz streichenden plateau- formigen Kiicken (18(K)' Seeh.) dessen hochster Punkt der Tannbusch-}5erg zwischen Pohorz und Nemtschen ist ; weiter iistlicii linden wir als Mittelpnnkt einer l)(>(leu- tenden iiodenanschwellnng einen kurzen scliarrka,ntigen Kiicken dm (iellschherg bei Liebeschitz (2214') mit derselben Kiclitnng, welche sicli zwar sehr rasch zn 1400' herabsenkt, dessen Fortsetznng jedocli spiltei' in eineni iiher Tauberwilz bis gegen Gross-Priesen fortlaiifendeii, iind am Mnlzenstein endigenden schinalen Kiicken von 1500 bis 1800' Seehohe dentlich wieder erkennbar ist. Diese Iteiden Krlie- bungen bildeu etwa die llalfte des siidwestlichen Theiles, die gauze andere Hillfte gegen Nordost ist ein breites Plateau von 1500 KiOO' Secaiiihe, welches wir das Plateau von Mnnker nnd lleichen nennen kdnnen, und dessen hijchster Punkt der Zinkenstein bei Biebersdorf ist. Eiiien Auslilufer dieses Plateaus nach Osten bildet der Kolben- nnd Koselberg bei Drumm.

Der kleinere norditstlich voni vorigen fortsetzende Tlieil ist von jeneni dui'ch das Polzenthal, dessen Seehohe hier zwisclien 450 bis 700' schwankt, getrennt, und zerfilllt selbst wieder in mehrere GruppcMi, deivn wichtigste das I'lateaii v<hi Cm- tersdorf, der Kiicken von Pocken, und der Kiicken von Klottendorf, siiniintlicli init einer Seehohe von 1500 1800' und vorherrscheiul mit c'uwm Streicheii von SSW nach NN(». Der letzte Uiicken schliest sich unnaittelbar an das nordbidiniische Sandst(ungebirge an.

Dieses (U-birge hat eine dem vorigen scdu' atialogc^ f/eologisrJir Zusammen- setzufiy. Die grossen Plateaus, und die lioheii breiten Kiicken bestehen aus Basalt, und zwar die tiefer((n nieist elxuu'ii Ijagen, so wie <lie 'riiiller aus Strondiasalt, Basalttuff und Basaltcongloinerat, die hiilieren, na,nieiitli<'li riickeiildrniigen Partien, sowie einzelne Kuppen aus gang- und stockfornug den 'rail durchbiechenden lesteu Basalt. Die doniiormigeu und kegelforinigen Bergkuppen anf denselben gehiireu

I.

36?:

"iPist (loin Phoiiolitli ;ui. Jedocli befinden sicli mitten in den Hiwiiltniasscn nnd in bPdeutendcn Ilolicn iuicli Ocbildc dcr lifannkoldcnfoniiatioii, wic bci (Iross-I'ricscn 'Hid im Sanbcniitztnalc, bci VVsciieratsch, Obci'-Wessig urn den (kdtscliberg bcruni uiul an vielcn andcn-en Ortoni. Aucb diluviale Kiblungen findet man liocb oben bei Wernstadt.

I)er Fuss des (icbirges win! wicdcr, wio bc.i dom vorigen nacb Siidosten, ^^sten und Nordosten durcli jiinge.ro Giiedcr rles Pb'lnonnorgels ninl Saiidsteincs 'If'f Kreidcfonnation gebildot. (icgen West und Nordwest trennt nnr die tiefo Kl))- ^>'d\te dassclbe von (hnn siidwcstlicbon nnd nordwostliclion I^'lilgcl des ganzen Mittel- gebirgos, und ist (biluT liier Iumu (ugenllielier (iebirgsfuss vorliaiiden.

Der sudliche Ftiss reiclit zwiselien Czalositz nnd Nnenie bis an die Kibe, und wird yon dem let/teren Orte an von deni Tliale des Alter- nnd Mnnker-Hadies •-•^gTenzt. Die ei'ste Linic; gcsht gerade von W naeli (), die /weite der llaui)tgebii-gs- '■'•'litung von SW— NO naliezu parallel. Ilier wini d(ir Knss dui'ch eine etwa 50' hobe ^'''■'■a,sse (b's recbten Elbufers (Leitmeritz) gebil(b't, in welcbe mebrere ])arallele luedngf. liiieken, die sicli anfangs kauni 100-^150' iiber das Eibetlial erbeben ans- '^ufen, nnd ziebon sicb diese Kiicken von def aiifilnglieben Seebiihe von (iOO' all- iWiilig niit eineni (iefiilbi von 1 : .'tr) ))is 1 : 40 zur Seeluiiie von !»()()' liinan. ,le(b)cli laben dieselben eine der Elbs])aJte zwisdien Lobositz nnd Anssig fast parallele also jou S naeli N gewendete iJiebtnng, nnd feriier sind diesell)en viel kiirzei', also der ^^uss viel sebnnller ais beiin Mibvscbaner /ng. Ks i'olgi danuis , dass ancii die it'fenlinien diesell)e Itielitung liaben, erst die von diesen ansgeliendcin seknndiiren ■^iU'^i'tiialer baben die ini siidwestliclien /nge voiiierrsebende NW-liciie Uicbtnng. VVeiter gegen Osten von Liebesciiitz an wird iibrigens die Riclitung der ''K^'ntbeben Qiiertliiiler wieder eine nordwestlicbe, denn von iiier an bat der Fuss ' «'s (iehirges sciion einen sudmtUehev AhfalL Seine Basis nininit h'wv an See- /• "' zu, nnd iibersteigt sogar siidwestl. von Grabei' einen niedrigen Hiicken von S(H'b()ii(;, welcbe das Verbindungsglied zwiseben dem Mittelgebirge uiui (b'ni I* 'iteaulonnigen Sandsteinriieken von Danba nnd Ms(Mn) bildet. Weiter nacii NO die Basis des l''iisses wieder niedriger, indein sie bei i^eipa, liis aril KiO' iier- ' 'S'-'''t, um Jedoeb oherbalb Leipa wieder allmalig bis zn i)(K)' anznsteigen. Dabei K'rt (bu- Fuss (b^s (<el)irges iminer inebr an 15reite, seine (lliederung in kleine ;'<= male Uiicken win! grosser, das GeJalle derselben niinint bis 1 : 25 zu. Ais "''lessant muss benierkt werden, dass die Mebrzabl der Tbalfurchen gegen ibr *i<'s Kinb' sicli verengen, am oberen Endc; jedoeb, bevor sie dasj(uiige Terrain 1 asseii, welcbes icb bier init dem (ieliirgsfuss bezeichne, und dessen obere (iiiinze gT"' ''^'^ Seehobe von 900— KMKJ' lege, also vor ihrem Fintritt in das bobere ^ "ge seibst, sich in die Breite ausdelinen, ja sogar formlicbe Becken bilden, wie •^'^'f^ namentlicb bei Tiiebescbitz, Auscba und Gral)er aiiflallend beinerklicb ist. J. . "'''■ nordlickc. Fus^ des G(d)ifges besteiit in eiiier sebr scbmajen Tiefen-

1 welche sicb iioi-(b)stlicii von Oldiscli nnd Biibm.-Kaninitz in das (Mi"'e Falke- ' ;^'"''' zielit, und niit weciisehider Seeluilie zwiseben SOO— lOOO' nocli die tiacb bief T"'''^''" ^''"'■""'" '^''^ I'liiiiers zeigt, vviiiirend das uninittelbar angrenzende (Je- 'f's Sandsteingebirges sich iiberali (lurch seine steilen VVilnde und pittoresken "linen zu erkennen gibt.

3*

36

li

Aiif (Icr Tiofdwostliclieii Soite lirulcii wir (liircliaus sclir kiir/c, sehr steilc von SO uiich NW j^'eriditc.tc Abfillle, wiilifciul an dcr wcsilicluMi (iiviizliiiic der Elbe <lie Richtiiiig von NO nacli SW vorlieirsclit

111 (ler Sediiihe von !)(K)— 10()0' hoginiit fast uiii den gaii/(Mi iiordiistlicluMi Flugel dc's Mittelgebirges herum ciii raschciTS Anstcigcui, cin gif.ssorci' IWiKcbuiigs- winkel des Terrains, welcher in dcr Scohotu' von 1200' wiedcr abniiiiint, von bier an weiter aufwilrts breito Harlic lUickon oder a,uc,h Tevrassen von grosser Aiisdeb- nnng bildend, auf welclie die biilien-n I'artbieii (b',s (lebirges aiifgesetzl ersclieinen. Diese letztereii wollen wir nun etwas niilier belraebtevi.

Der llucken vcn Nemtschen und Ihihina ist (Mil von I^NW luieli /S'/SY> streichondCT vielfacli nac.b W und 0 gegliederier Ibieber iiJickeii /wisc.lien Kraniinel und Scbiittenitz von \\ Meilen Liiiige, und selir weebsebider ISreite, iiii iiordlicben Theile scliiiiiiler von etwa 2(X)-;iO() Klafter lireite, in der siidliclien liillfte aber sicb oft, wie nanientlich bei Babina, Welbinc , bei llliiiey u. a. O. beckenbiinig bis iilier 1000 Klaftc^r ausbreitend. Die bocbsten Punkte siud liicM- der Tannlm^eh, ein von W naeb 0 zwiscben I'oborz nnd Nemtsclien streidiender lUieken, an beiden Enden in eine Kuppe ansbuifend, dereii westlicbe 204(;' ((>4(r7 M.), -b*' •isMicbe 2124' (07 1-4 M.) SeehiilK' besitzt, dara,n siidlidi a,iiseliliessend, und niit jV—tS'lieber Uielitnng der Tschersmkerlhni niit 207(;' ((;r)(;-2 M.), da.von r(U'litwinklieb birt- setzeiid der Bahina-Bern niit, 1<M)2' ((12'.l-(; M.), mid endlieli von dieseni galKdbirniig auslaufend zwd Mckovii, von deiieii (fer westlidie in der sieil na,di Siideii abrailenden

liadiske-Kuppc (17 IC.') endiget, willirend der iistlidie eiiuiii von ^N\V HHO

streichenden ''U Meilen langen tladiabgerundeten liiieken darstellt der iMnf/r-Hrrf/ Oder Kreuzherji genannt, weleber niit ebier 20;54' bolieii Knpiie beginni,, und ini Stiden oberbalb Poborzan mil, eiiieni steilen Abtail von iHdO' Seehiilu' endiget. Aiif dieseni Riiekeii belindet sicb (be I'elskiippe des JmH/fraitmHtdnrs v(ni I'.IOS' (()0;')-l M.) Seeb. Dieser liolie iiieist waldhedeekte l!,iiek(in, der in I'.e/.ng aid die Hauptrichtung des gaii/en (lebirges als ein (,)iierriicken bezeielmet, wenb'ii ninss, sendet seine Ansliiid'er iiacJi alien Riditnngeri. Na,eli Nordeii sendet er vier Joehe, von denen <las westliebsi.', zngleich das redite^ Elbeuler bildendcunit dem ITo.s^ny- Bi-rr^ mit 1«45' (C^Hy>■\ M. Seeb.) und (bun Sehren/censtdn niit 7(;.s' Soili. (der Fdsen bat eine Hohe von ;!4r)' iiber deiii Elbspiegel, si(!lie die beiliegcMide Aiisieiii) der bedeutendste ist. Die anderen Rudcen fallen gegen Nordeii (gegeii die Elbe) albnillig bis auf 900' Seeliiibe, und c^ndigcm dann in ein em steileii Aldall zwisdien Kramniel mid Waltire in das Elbtbal (450' Seebblie). Die Auslii,iirer iiadi West v(m. Sdire(4<(Mistein bis Kolleben siiid noc-li kiir/iu- nnd steiler gegcMi das Elbtbal gerielitet, da der jillie Mifall bereits in 1200' Sedibbe b((giniit. Oberbalb Kolleben aber zielien sieji zwei binge Riieken last jiarallel /ii eimuider (also von <)~W') gegen die Elbe, der nbrdlielie dt-x Knbaliergriidven, mit deiii gleidina,inigeii bbdisten Putikte v(ni 2019' zweigt sicb voiii niirdlielien Elide des Eaiigendierges ab, der siidlicbe laiigere mit zwei bedeutenden Erbebungeii, iiii,niliel: deni Jordan-Jim/ mit 1(314' und der durch einen tiefen Pass mit nur 912'Seeh. vom (ianzen getremiteii sehiinen Waldkuppe des DeUik mit 1441' Seebbbe gegenuber von SaJesl kann als eine Ab/weigung des Radiske-Riiekens betraditet wenlen. Audi narJi SiUlwest zieht sich ein niedriger Rucken, welcher zwar nur durch den Kamajkfelsen (11G4';

I.

t7

und den 8traschUd;e-Berg (1134') bezeichnet ist, nichts destowetiiger aber eine grtissere BcMioutims hat, da gerado dieser Riickeii die Ilan])t('rlieburigsricbtnn,u; 'les gaiizcn Mil,t('lg(!l)irges, mid die Fortsnt/mig (lev liebiingsricliliuig dcs Loboscli und Sull()in-l,5crgcs dioMScits dor !*'/!})(! rc-in'iiseTitift. Kndlicb bcnioi'kcn wir iioch Tia^'li Siideii zwci (ilic(U'r. Das \v(!Stliche /icld, sich voiii Jordaii-licrg als eiii sclimal(n- kaiiiii looo' hohcr i»,iick(^n an die Klbc, uiid bibkit bier als Schluss die schoue 'Ipin i>()|)()S('li K(!lir iilnilic.lu! doniformige Basaltkuppe dcs Radobyl (1254') wahrend •'■■'« (isMichc, (llicil voni Langeid)crgc ausbiufcnd sicb in eincin breiten Riicken allniiilif;- g('g(Mi jjcitnicritz; hcral)rten1(t, nni sicii iucr in nielircrc! kleiiuiro, und niedrigeve ^wcigc, a,ufzid()sen. Der gi'osstc. Tlu'll des bescliriebonen Terrains bestebt aus nnsalt, I'lionolilb koimiif, nur in gcringeren I'artbitui, so nanientlicli bei Tascliow, 'I'liin am SclireckenslcJn vor.

Die /vveite aber die ini[H)siuiteste luul a,iigentalHgste (Iruppe des ganzen •lordostHclien Theiles des Mittelgebirges ist jene des (Jeltschberges. Nordwestlich "^on liiebesehitz (>rliebt sicli zwiscben den Dcirtern Ob. Kol)litz, Ziei'de, Hutzke '""'1 I'cickel ans deni bier etwa 1000 1100' Scu-liolie bt^sitzenden Terrain eine HodenanscbwelUmg ven elliptiscber Form, deren Jjiinge etwa 1400, die Breite ''^•"O Kbifter betragen mag, welelic ziendieb steil gegen die Mitte bis zu 16(K)' ■^•'eliiilu', jinsteigt nnd sicJi liier an eineii l<annnlornngen selnnalen, felsigen von ^~~i^ streichenden I'hoiiolitli-Ilncken anschliesst, der den Mittel])nnkt der ganzen

f>deii(if]i(.i),j„g bildtit, a,n seiiiem siidliclien I'aide in der I''elskuppe ib>s (ieltschberges nnt 2277' (7l!)1) M.) seine grosstc Seebolie erreiebt, iiier r(!cbt,wiiikUg naeb Osten I'mbiegt nnd ebenso rascli wieder aijfallt. Wie bcireits o1)en bemerkt, setzt sicb "leso, i-'irbebHngfirield;iing g(!geii Nordwest fort, iniieiii zwa,r der steile Hergkamm *^i''h naeh NW iiier zii eineiii nur IIIH' hoiien abernndeten Riicken lierabsenkt, f essen ii'icbtniig sieli j(Mb)ch deutii(;h so iange vcrfoigen lilsst, bis vx wieder bei ^^upitz uinl I 'la hot ili(> Seebiihe von 1740' erreiebt, und hieranf als kantig abge- ' ''">n»lt(;s Qnerjocb niit sebr steiieni iKM'diistlielien, und Haelu'.rein siidwestlichen ' •lii'lie zwiscben doini liinower nnd Sa,nl)eniitzer-Tliale bis zur Kibe fortzielit, (biiclister ''"iikt Mafsen/stein nnt l,S47' oder 5<s;M) M. Seeh.) lan dort nut dem (ieiallc

"" ' ■• I in steiieni Abiiange sicii in das M]l)tlial zu senken. Nacb Siidosten ' '"'t't del' (ieU,sciil)erg zwei niedrige Ausliini'er, Ha.clie, parallele R,iicken, welche 'I'll bei(Ui an deu SteJien, wo di(> Cliaussee von fieidneritz nacli Ansciia iiber

^ "' "ibrt, bis zu S(;()' Seeiiiilie iierabsenken, weiter nacli Siiden zu aber sich ir" ".' '^'''"''"'I'l tier westliclie von iluien die reicli gegliederte Bergknppe des

w^iiffc/ bei Uiessdoif (1170') bildend, der iistlicbe in das breite Plateau von p.'/'" '' (I 100') anslaufetui. \)W, (leltscbberggruppe ist mit dem vorhin beschriebenen

' '^*'" von N(!intscben und liabina (lurch einen idateautormigen breiten Riicken '^Ur ' ^*'''''- verbuu(l(''n, welclier in der Ilanptrichtung des Mittelgebirges von

^ "a,cli ISO fortstreicht, nnd audi noch weiterliin die (:5eltsclil)erggrnppe mit " I'late.iii von Muiiker nnd Reichen verbindet, nnd tlbor welchen die wichtigsten ^"*""""nicationslinien "!"' ""nlostlicl,

aus lieu siidlichen nnd siidiistlichen Thiileni in die niirdlicli

vender Wa,sserscheide dieses ganzen (lebirgsznges liegenden

' bilu'cn, welclier daJier in technisch-conimerzieller Reziehung eine besondere

lilt. Aiif dieseni H,iicken sitzen eiuige Rergknppeii auf, von deneii als

f^ediu,

tuiii

88 *'

(lie bedeutendore die plateauforaiige B.ownaj-Hdhe heimtschen (1920'), der Panna- Berg bei lliibendorfd (IHTS') und der KelMerg bei Triebsch (t68fV) die erste nnd letzte Pboiiolith-, die mittlere eine Basaltkiippe, aiigeiiihrt werden sollen.

Das Plateau von Munker und Reichen schliesst sich als dritte Haupt- gruppeau ieiic des (IcltHcbberges, niit (lers(dl)en durcli den 1400' Seeliobe besitzenden Riickeii von I.osdniitz verbunden an. l)assell)e bildet ein Plateau von 1500-1800' Seebobe (h>ssen Piingenaxe in einer yVusdebnung von 1'/, Mcilen von NW-SO „nd dcssen lircitenausdehnung von elvva V, Meilen von SW-NO gcnehtet ist. Dasselbe ist, diireb einc; steil aufge.ichtetc liandlinie, welcbc wir (lurch die Orte Hundorf, Munker, Ob.-liebire, Alt-ilunnn(-i, Hcicben Sduieppendorf, und Raben- stein bezeicbnen konnen, characterisirt, von welcher Randlinie das Terrain ringsuni gegen die Mitte, gegen das Iinicre des Pbilxaus sanft ablallf, in welcbeni dadureh Pine inuldenforniige Tieienlinie, das Thai von Wernstadt gebildet wird, welcbe den griissten Tlieii der Wiisser des Plateaus aufnehmend, dieselben in einer der Langenaxe desselben entsprcchenden Uichtnng von NW nach SO in das Leipaer Becken liinabliibrt. Am bedeutendsten ist die Erhebung des Plateaus aul der Nordwestseite, wo dieselbe in einen kantigen Riicken ausliiuft , weleher schroff gegen das Mibthal abfallt, und (lessen hochster Punkt der schone Aussicbtspunkt des Zinkemtdms oberiialb Klein-i'riesen (2155' odcr GHO-H M. Seeh. und 1758' iiber deni .Elbspiegel) ist. Von dieseni l)isher nur selten besuchten obwohl von Kl Priesen iiber WittiiH' selir l)efin(^ni zu erst(!ig(!nden T'unkte erbiilt man eine sehr interessante (Jbersicdit des Terrains voni nordwestlichen niit den. Krzgebirge zusannnenluingenden Fliigel des Mittelgebirges, sowie von den nordwestlichen Abtallen der ebenbeschriebenen Theile desselben. Der Rucken des Zinkenstemes besteht eigentlich aus zwei Rucken, welchc am Zinkenstein unter einem rec^bten Wird<el zuKannn(!ntreffen, von denen der von liicr nach NO zieiiende mit der Kirclu: von Rnchen (l<)20') und dem Kronlmbel (1078') die ilaupterhebungshnic des Mittelgebirges, der andere nach SO zicdiende mit der Kuppe des Matsehg (2110') die Ilichtung der Qnerriicken (bissellxm trelliich bezeichnet. Am siidlichen Rand bei Munker hnden wir (h^n Beile-Bery (]80i)'), und am ncn-dostiichen die kegeltormige Felskupi.c des Hutberges bei Rabenstein (1!)(X)') als hochste Kuppen der Randlinie. i)i(! C.liederung dieses Plateaus an seinen Piindern ist nach jeder ilani.trichtung eine andere. Nach Sudwest und Nordwest, namlich gegen das Said)ernitz und Klbthal zweigen sich eine Mengc sehr kurzer steil abfallender Ru(^.ken ab. Nach Nord und Nordost liingegen tinden wir lange, i)lateaulormige Riick(>n, welche alle von 15(K)' bis zu KKM)' Seehohe sanft gegen das Pulsnitz-Tlial sicli hinabscnken, dann aber plotzlich in sehr steiler Bos(;hung in das genannte Thai, dessen mittlere Seehohe bier 500-()00' betragt, hinablallen. Wir konnen von diesen die nach Norden strcucliende hoh>i Leite von (iross-VViiblen (l«7r), welche mit der Kickelswand hei Kollmen (i;!8()') endiget, dann die nach Nord- ost ziehenden Riicken des Krohberges oder Hannbusches nordwestlich v. Algers- dorf (1854'), und jenen des Stein- oder Kichberges bei Mertendorf (Hi80') als die bedeutendsten nen'nen. Nach Osten senkt sich das Plat(!au bei Ilermsdorf zu einem sclimalen Riicken bis auf KSOO' Seeholie herab, iiber welchen die Ilaupt- strasse von (iraber nach Politz und Sandau fuhrt, wora.uf sich jedoch dieser Riicken

'^

sojjjloicji wioder steil erlu;bt, imd auf sehiem Zuge nach Osten zuerst den scharf kantigen lUickcu des Uammerhergcs (1707'), uiid iiacli abermaligcr Einsenkung sicli steil erhebend mid zugleicli gegcii Nofdwest imd Ost sich ausbreitend den hreiten plateaufovniigen, waldbedeckten K'iicken des Kolhenherg us (1792') und des Koselherycs ( 181)0') bildet. Nacli Slid und Siidost Undtui wir eine Reibe paralleler, schmalev abgci-iuidctor Riickcn, wclche sicli theils in das Thai von Dnnnm und ("i'aber theils in jcncs von Ausclia oben steil, unten aber Hach auslaufend herab- senkeu. In dor Mitto, /.wischcn diesen beiden letztgenanntcn Thai ern aber scbliesst '^ich ill (i(.in Sattel von Konojed (iO(i,S') ein breiter etwa 1200' Seehohe besitzender ^ftckeii an, welclu^f die Verbindung niit deni Plateau von Dauba und Mseno ver- "I'f'tolt, und auf welchem in dcr Hichtung von WNW nach OSO auf einander ^olgend die drci scluineu domforniigon Kuppen niUnlitdi der V'vVcAfterf/ (Phonolith) bei Konojed (14()4'), dcf Bonben/ (Basalt) bei Bleiswodcl (174(i') und der Wilhoscht (Plionolith) bei llohlen (li);57') anfgesezt ei'sclieinen.

Der ganze bisher beschricbene, aus drei llauptgruppen bcstehende Theil bildet ein orogra,i)hisches (ianzes, welches uanientlich gegen Nord und Nordost fhirch die Tiefenlinie des Polzenthales von der weiteren Fortsetzung des Mittel- Sebirges getrennt ist. Daher ziihlen audi die meisten Geographen die noch folgenden Theile niclit iiiclir zuni Mittclgcbirge, sond(!rn lasseu es hier endigen. Nimmt 'Wan aber auf die iiusseren Ponnen, auf die Terrainbildung Riicksicht, so kann man "'<'ht unihin, die voUigc; Aiiiilogie derselben luit dem ebenbeschriehenen Terrain- Kebiete j,^ crkennen. NaiuentUch ist es die Thalbildung luit ihrer breiten Basis 'Wd sanft ansteigenden Abhiingen, die flachgewolbten plateauformigen Rticken niit ''^■>i 'I'lfgesezten Ku])pen, welche auch noch diese nordlidi voni Polzenthale liegenden A'Jschnitte ciiarakterisireu, mid sie von dem angranzenden Sandsteiugebirge deutlich Unterscheiden lassen, Was uns niithiget, dieselben noch dem Mittelgebirge anzufiigen, "bwohl sie von dem Sandstcingebirge durch keine iiberall deutlich ausgcsprochene '''■ographiseiu', Liiiii; getrennt sind, ja sogar a,n einer Stclle niit demselben zusammen- l^'Wgeii, /u (itvii nordlich und nordostlich vom Polzciuthale liegenden Theilen gehoreij tolgende (Jruppen:

Das Pla,t(!au von (runtersdorf ist ein ^ Meile breites nud ^4 Meilen langes

*^ll"I»tisches Plateau von etwa l.HOO— 1400' Seehohe, dessen Mittelpunkt die Kirche

^"11 <fiintersdorf (1410') bildet, und iiber welches die Tetschen-Kamnitzer Strasse

!'"''<'beine kleine Einsenkung (Sattel) oberhalb Giintersdorf ( 1 344') fiihrt. Dasselbe

^' III SO von dem breiten, tlaclien Markersdorf-Ebersdorfer-Thale, in S H^ vom

o'zenthale, in NW umi N won einer TiefenHiiie, die sich theilweise durch das

^"osdoit,,^.^ Ohlischer und Kamnitzer-Tlial bczeiciinen liisst, begranzt. Nach Siid-

^''«t und Nordwest ist der Abfall des Platea,u selir steil, nach Nord, Ost und

j^ f'ost ist die Hiischung eine geringerc. Dies kleine Plateau hat so wie das oben

^schriebene von Munker und Reichen ebeufalls hohere Rander, welche besonders

n'!;''!' ^^ ""*' '^^^ ^''■'^''^ hervortreten, und deren lUichste Pimkte der Poppen-Berg

( *^*''^'), der Falhrn-Herg (1596'), und der Doherner-Berg (1680') sind.

dorf iiber

'''lue andere, ostlich von dem vorigen, und nur durch das Thai von Ebers- ^f>n ihr getrennt, licgende Gruppe ist der Riicken von Bockm, ein etwas J Meile hingei' und kauin V4 Meile breiter', von N nach S gerichteter, iin

40

II

Mittel 1300' Soohoho hesitzciider Beisriicken, welcher nach West ziemlich steil abtallt, nach Ost, jedoch mit geiiiigcr Boschiuig in die Thallinien sich herabsenkt. Seine ho(;iisten Pnnkte sind der Boclcenhcrg (1404') in der Mitte, wiihrend das siidliche Knde der Fuchsherg (i;i20'), das nordliclic die Hohe von Freudenhain (1446') bezel chnet.

Kndlicb liaben wir als bedeiitendste von alien (h'uppen eine niiiehtige Bodenanscbwellnng y.n nennen, den Rucken von Hlottendorf, ein 1 '/4 Meile langer

'j\ Meiie breiter, im Miftel 1(150' Seeliohe besitzentb'v von HW \v,\d\ jVO Ktreiciiender Bergriicken, welcher nordostlich nninittelbaf an das Nordbohniisclu", Sandstcingebirge anschliesst. Derselbe fallt nach SO nnd S sehr steil hinab nnd lost sich dabei in zahlreiche kurzc nnd schniale Parallelriicken anf. IJber diesen Riicken fiihrt die (lianssee von Kaninitz nach ilayda bei Steinschonau nnd Parchen, ebenso die Sti'asse von Steinschonau nach Leii)a. Auf dieseni breiten Riicken sind lang- gezogene, die llanptrichtnng einhaltende Bergwiille anfgesezt, von denen hier der Sonnimhern (2028') bei I'arcluin, der Kam/mherg (I!)50') bei Schelten, nnd der Blottendorfei- Bf'ig (1!)7H') bei Blottendorf genannt werden sollen. Die Verbindnng dieses Rtickens mit (h>ni Sandstcingebirge folgt hier unniittelbar, nnd ist das Ende des Mittelgebii-ges (birch eineti schonen kegelfcirniigen Berg den Kleis/^rg (2404' Oder 7{)!l!) Met(M' Seeholie) bezeichnet, welcher ini ganzen nordbolunischen Becken, nnd dariiber hinans weithin als Wahrzeichen dient. Dieser Riicken sendet mehrere Ansliinfer narli West nnd nach Siidwest, von denen die wichtigeren die Gruppe zahireicher Bergknppen uni Bohni, Kaninitz, worunter der Schlossberg (mit 1698' Seeh.), der Riicken des Forstftergcs (1650') bei Meistersdorf, und die isolirten massigen Knpiien des Hofherges (1656') bei Sandan, und des Schossen-Berges (1584') bei Stiaussnitz, ferner anf der siidostlichen Seite die kegelforniigen Berge : der hohmischc Berg (I5;{0') und der Koltowiiz-Berg (1572') sich hetinden.

Es ni()ge nun, als tiir das ('oninmnicationswesen besonders wichtig, die Besehrcihmig der I faiiptwasscrscheide folgen, d(!ren Natnr man am hesten aus einer /nsammenstellnng der aul'einander lolgenden llohen und Tiefen- oder Sattel- punktt! erkenn(!n kann. Ich benierke dabei, dass die Richtung der Hauptwasser- scheide des ganzen nordostlichen Fliigels des Mittelgebirges zwar ini Allgemeinen anch die Richtnng von S W uiich NO hat, dass jedoch dicse Richtnng im Detail sehr hiiutig in die daranf senkrcu'hte oder Qnerriclitung abgi^lenkt wird, so dass sie bald einem Jiiingen- bald einem Qnerrlicken folgt. Nainentlich geschieht dies zweimal am Plateau von Murdter und Reichen, wo die Wasserscheide znerst bei Mutiker auf mw, grosse Strecke nach Nordwest aljgclenkt deni siidwestlichen Rande, nnd hierauf bei Reichen, wo sic; auf <!ine nuihr als doppelt so grosse Entferrnuig wioder in die entgegcngesezte h'ichtiuig, niindich von Nordwest nach SMost abgelenkt, dem nordcistlichen Ramie des i'lateaus folgt.

' *' Die wichtigeren Pimkte der Hauptwasscrscheide aber sind tuich nnseren Messungen folgende :

41

1.

2. 3. 4. 5.

6. 7. 8. 9.

10. 11. 12. l:i 14, 15. 16. 17. 18. 10. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 2B. 27. 28. 2!». 30. 31. 32.

33. 34.

35. 36.

37.

38.

Seeholie Entiornung a.

In W.-F. naclmton I'linkt

ill Mollsn. lUchtung

Niveau der Klbo bei Czalositz 438 0.13 S— N

Radobyl Berg 1254 . . 034

Falirweg von Leitnieritz nacli Kaiiiajk (Sattelp.) . . 1038 OiO

Jordan Berg 1614 . . 0-18 W— 0

Strasse von Leitnieritz nacli Ulinaj (Sattelp.) . . . 1260 007 SW— NO

Radiskc (Uradisko) Berg 1716 . . 015 S— N

Fiiluweg von Wclhine nacli Kundratitz (Sattelp.) . . 1500 0-37 SW—NO

danger Berg (niirdl. Ende) 034 . . 012

Strasse von Stankowitz nacli Pohorz bei der

Schiifcrci (Sattelp.) 1542 0-12

Rownaj llohe bei Eitschen lO^iO . . 0 18 W— 0

Falirweg von WsclieratsclniachRzettaun (Sattelp.) . . 1440 01)8

Panna Berg bei B-iibeiidorfcl 1878 . . 007 SW—NO

Fahrweg von Riibendorfel nacli Haslitz (Sattelp.) . . 1452 0-12 NW— SO

Sababsch Berg 1620 . . 0-13 SW—NO

Weg von Sababsch nach Haslitz (Sattelp.) .... 1506 O'lO

Hcihe von Lupitz 1740 . . 0.35 WSW— ONO

Weg von Tenzel nach Neudorfel (Sattelp.) .... 1453 0-58 SW—NO

Strasse von Lewin nach Munker,sildl. bei Munker 16(X) . . 0-51 SO— NW

Matzelig Berg 2110 . . 0-25

/iiikenstein bei Alt-Hummel 2155 . . 0-26 SW—NO

Wachtberg bei Reichen 2148 . . 0-55 WNW— OSO

Strasse von Wernstadt nach yVlgersdorf (Sattelp.) . . 1662 0-23 W-0

Steinhiibel oberhalb Mertendorf 1860 . . 0-16 WNW— OSO

<jross-.lober 1632 . . 0-30 NW— SO

Strasse von (iraber nach Politz (Sattelp.) . . . 1265 021 W— O

Mammerberg 1707 . . O'll

I'Obetanz (Sattelp.) 1560 0-15

Kolbenberg bei Petersdorf 1792 . . 0-35 S— N

Kuhnelsberg bei Waltersdorf 1706 . . 0-27

Bei Ober-Politz, 'J'halgrund des Polzenthales . . . 732 030

llofberg bei Sandau 1656 . . 0-32

l'ahr\v(;g von Wolfersdort nach Karlsthal

(Sattelp.) 1134 008

Kahler Berg bei Karlsthal 1518 . . 008 SW-NO

Strasse von Wolfersdorf nach Meistersdorf

(Sattelp.) 1380 0-18

'•'■>lie von Ulrichsthal Hi02 . . 021 W-0

archen, Strasse von Wolfersdorf nach Stcin-

«'honau (am Riicken) 1884 , . O'll SW—NO

'Jlerrenhausberg, ostlich von Steinschcinau . . 1896 . . 0-03

^^fi'assi^ von Ilayda nacli Steinschonau (Sattelp.) . . 1776 0'20

liS!

I.

Seehohc lii KnlfHrnuns z.

W.rF. nttchwfcn rniikt; lUditung In JMeflmi.

39. Kammberg bei Schelten 1950 . .

40. Weg von Blotteridoif iiach Tannenberg (Sattelp.) . . 18tiH

41. Blottendorfer P.erg . . . . 1978 . .

42. Weg von Blottendorf nach Falkenaii (Sattelp.) . . 1818

0-l(i 0-05 0-2.5

SW— NO

Man siobt liicr (huitlicli, daws dieses Terraingebiet sidi voiii vorigen durcb seine Plateanfonn untcrseheidet, do.iin auf der ganzen weiten Strecke von Punkt 1 bis ;iO ergibt sich nur ein scbr geiinger Wedisel in der Scehobe der Sattel- bildung. Die Battel selbst haben obenFiills das charakteristische Mcrkmal der Platcaubildung an sich ; deiin beinalie alle sind sehr breit und zeigen auf 100—200 Klafter nach beiden Seitcn ein geringes Anstcigen des Terrains. Ausgenornmen bievon sind die engeren Pansenkungen, welche auf deni Riicken sich befiuden, der die Babina-Gruppe init der Geltscbberggruppe verbindet, und die aus dem Pitschkowitzer und Triebscber-Tbal in jenes von Poborz und Oross-Prieseu fiibren.

Nun ub(n'gche ich zur Bcscbreibung der Tinfenlinien dieses Terraingebietes. In der foiginiden Talxille babe icii aberuuils wie ini vorigen §. di(! wicbtigeren derselben zusanmiengestellt, und haben di(! Coluninen dieser Tabelie dieselbe

Tabelle iiber die Thalwege urn und in dem nordostlicben Pliigel des Mittelgebirges

Thalweg des

]. Elbe-Thales .

Triebsch-Pitsch- kowitzor oder Luha-Thales .

A. Muiiker-Aiischa o.Alter-Thales.

Von bis

Seehohe der genaiint. Orte

Nuonir,

Leifnieritz .

Lobositz

Aussig

Gross-Priesen

Neschwitz .

Tetscheri

V. Nucnio bis Tetschen

Oberh. RiibcndOrfel

Triebsch

I'itaehkowitz

Tfebautic .

V. fiubendf. b.Tfebaut

Mutikor

Nied. Kicht

Aiischa

Drahobus

Nucnic

V. Miinker bis Nucnic

in W.-F,

inNctcni

456 444 4,^8 420 406 .H86 376

1404

10'20

fiOO

450

1600 870 672 576 456

1441 140H 1.S8-4 132-8 128-0 1221 118-7

448-8 322-4 18!)-6 142-2

506-0 275-0 21 2-4 182-1 1441

llliliciidiiri.

von . .

bis . .

in Metcrn

3-8

8-0

1-9

6-0

5-6

18-0

4-8

8-3

5-9

0-4

3-4

fi-3

25-4

121-4

132-8 47-4

301-6

231-0 62-6 30-3 38-0

361-9

H. Illslaiii!

von ...

his . . .

in hiloniclcr.

56-2

1-7 4-9 5-5

12-1

5-2 5-1 9-1 8-9

28-3

n«riilli! iiin . .

1;2I05 1:3158 1:3375 1:1729 1:1.593 1:185,S

1:2213

1. 14

1; 37

1: 116

1: 40

1 : 23

1: .52 1: 300 1: 229

1: 78

Kiclilung

dfis Tkalweges;

0-W

S--N

W— 0

SSW-IVTO

S-N

S N

N W - SO N-S

N-S

NW SO

N-S

0-W

N-S

43

Thalweg des

Von bis

4 Hieber-Bach-Th

'^- Polzen-Thale

«• Blottendorf-Hay- <la-Thal('s . .

''■ Markerstlorfer- Thales . .

S- Merteiidorfer o. riibschbach-Th .

^- Saubernitz-Th.

10. Binowe-Thales

Oberhalb Biebersdorf Wernstadt . . . Grosseiidorf. . . .

Dnimm

Gr. Ilerriwer Teich Eicha bei l^eipa . . V. Biebersdorf b. Eicha

Bohm.-Leipa . . . Ober-Politz . . . Bensen .... TetBcheii .... von Leipa bis Tetschen

Blotteudorf Rayda . . . Langenau . . Jagersdorf Eicha . . . von Blottend.

bis Eicha

Am P'orstlierg . . . Mcislcrsdiirt, Slrasscnhriicki! Markersdorfb. d. Kirche

Bensen

V. Forstberg b. Bensen

Unterhalh Reichen Schneppendorf, Briicke Mertendf. h. d. Kirche Kl. Schockau, Polzenth V. Reichen b. Schockau

Oberhalb Raatsch . Bei Taucherschin . Saiibernitz b. d. Kirche Kl. Priesen, Elbth. . von Raatsch bis Priesen

Plahow ....

Welhotta . . . Biuowc^ ober. Miihle Gr. Priesen, Kibthal V. Plahow b. G.-Priesen

Seehohe der genaiiiileii flrli;

in W.-P. InMclcrn

1.578

1002

870

7!I8

7,'")0

7.5(i 732 .573 376

1800

1128

1002

810

750

1 4't(i

1170

816

573

1740

1488 1272

708

606'0 498-8 316-7 27.5-0 2.52-2 237-1

239-0 231-4 181-1 118-7

.568-6 356-.5 316-7 256-0 237-1

4571 369-8 257-9 181-1

550-0 470-3 402-1 223-8

1684

500-7

1236

390-7

822

2{>9-8

395

124-9

1536

485-5

948

290-6

7.38

233-3

400

126-5

lliilirnilifir,. von . . Ws . in Metern

108-1

182-1

41-7

22-8

15-1

369-8

7-6 50-3 62-4

120-3

212-4 39-8 60-7 18-9

331-8

87-3

111-9

76-8

276-0

79-7

68-2 178-3

326-2

110-0 1 30-9 134-9

376-8

185-9

66-3

106-8

369-0

II. DistaiiK

von . . .

bis . . .

in Kiliiincler.

4-6 7-0 41 8-9 6-8

31-4

11-2

10-6

9-7

31-5

3-6 2-9 6-8 7-6

20 9

2-2 6-5 7-6

16-3

30 2-6 5-3

10-9

3-0 3-4 4-6

U-0

2-2 2-3 3-4

7-9

(iefiilh von . . bis . .

Illchtun^

des Tlialweges.

43

38

98

390

4.50

1: 85

1:1474 1: 211 I: 15,5

1; 262

1: 17 1: 73 I; 112 1: 402

1; 63

1: 25

1: 58

1: 99

1: .59

1: 38

1: 38

1; 28

1: 33

1: 27 1; 26 t: 34

W- 0

iVNW- osn

NW-SO W— 0

S-N

W-0

(isn-vvnw

N-S jiivn— ssw

N-S

NO— SW SO-NW

NO-SW

NO-SW

w 0

SW— NO WSW— ONfl

NO-SW SO-NW

1; 29 SO-NW

1: 12 I: 35 1: 32

1:

22

0 w

so— NW SSO-IVIVW

so— NW

u

Bedeutimg wie oben. Von deti angoitihrten 10 Tlialfurchen habeti 7 eine ira Allge- ineineti nach West, Nordwest oder Siidwest, gcilicridc, lU(;htung, 2 eino Uiclituiig nach Ost und nur eine die Iliclitung nadi Nord. Iiii Detail abc.r folgt beinabe jedes Thai niehreren Richtungen, welche als Spaltcn sicli iiii 'r(irraiii voifiuiden, und durcb P^rosion oder s|)ii(,(M-(', RpaJtuiigen mit eiiiaiuh'r verbiiiubMi wm-deii. Die am nieisten vorherrsdHiiide lliclitiiiig ist wiedei- die /ur IbuiptridiUiiig des Gebirges parallel von HW n:\d\ NO streichende, imd die darauf setd<recbte von NW—80 ziebende. Selteuer, obwolil hiiufigec als iiii siidwi-.stlielieii Fliigcl (i(5H (iobirges, komnit di(! reine Nordsiidiicbtting, und dh\ darauf scnkrechte vor. Ketracliten wir die einzelnen dicHer Tiefeulitueri genauer.

Vorerst baben wir als (iie wicbtigste jene de« Eibthales vor uns, welcbe

wir bier, wo wir den ganzen VtiHauf derselben ini Mittiilgebirge zu verfolgeii iin

Stande sind, nicbt wie vorliin iibcT-gelien woUeu. Die Ricbtung diescr widdigeu,

das Mittelgebirge in di'ei grosse (lebide spalieiidcn Tlialfurcbe ist in (b'l- Strc(;ke

zwiscben NuCnic, und Tetseben (une sebr inannigtiu'.be. Voriierrsdu;nd ist /war

die Ricbtung von 8—N\ imd zwar in den Strecken von Lobositz bis Aussig nut

dera geringsten vorkorninenden (xefiille von 1 : 3158 und in der Strecke von

Ticblowitz bis Tctsdien niit deni (lefiille von nabezu 1 : 2()()(), cs bilden diese

beiden Strecken nabezu die Halfte (k'.r gatizen Liingc von Nucnic bis Tetseben.

Die andere grossere Halfte derselben vertbeilt sicb wieder zur einen Halfte auf

die Ricbtung von SW—NO oder WHW- ONO zwiscben Anssig und Ticblowitz

mit eineni Gefalle vtni etwa 1 : I7(K), zur andereu aui die liicbtung von 0—W

in die Strecke von Nucnic bis Loliositz mit 1 : 2\{)l) (icCiilb!. .lene, iiiimlicb die

Ricbtung von SW—NO ist deutlicb als eine lAirtsetzung der grossen Spalte zu

erkennen, in welcher der Biela-Fluss von Oberuitz bis Aussig zum grossen Tbeile

seinen La,uf hat, und welche dei- Hau|)tricbtung des ganzen Mittelgebirges parallel

ist. Die auf diese senkrecbte Ricbtung, welcbe die eigentlicben Quertbfiler des

Mittelgebirges cha,ra,kterisirt, konnnt auf der ganzen Strecke nui' zwciimal in selir

geringer Ausdebmuig, namlicb zwiscben Biruay und Wanow, und zwiscdicu Waitire

und Gr.-Priesen vor. Kin /usanimenbang dei- (irosse des Gefalles mit der Tbal-

riclitung ist insoferne vorbanden, als die Ricbtung von N nadi »S' das geringste

Gefalle zeigt, jedocb biingt 'dicis bier nicbt so sebr von Acm (Ijiarakter dieser

Thalricbtung selhst, als vielnu'Jir von dem localen TImstande ab, da.ss in l)(M(h'n

oben bezeicbneten FiiHen diese liJcbtung unter eincni nabezu rcciilcn VVinkel

auf den niiiditigen Hiebiflnss, und weiter unten a,uf den I'oizenthiss st/isst, welche

durch die plotzlicbe Abnahnu^ ibrer (iescbwindigkeit an ibrer Mtin(hing in die

Elbe bier macbtige Damnu! von Gerollen und gro})ein Sand abgelagert babeii und

nocb foi'twiibrend ablagern, wodurcb das Nivc^au der Klbc oberhalb dieser Ablagerung

gestaut wird, und ibr Gcdalle daber oberbalb abn(dnn(>n muss. Der Gharakter des

ganzen Thales von Nu&iic bis Tetseben ist ebeufalis ein sebr vcn'schiedener. Auf

der obersten Strecke zwiscben Nucnic (456') uml Lobositz (444'j, ist (hissdhc.

sebr breit, und nacb tS und SW ganz olfen. llier bebmlet sidi das elicmalige

Delta der Kger, welches zwar (bu'di die Regulirung der I'lgennCnnhnig nicbt deutlidi

mebr sicbtbar ist, (lessen Spuren aber im Terrain lunl a,uf (h-r lliihenschichtcu-

karte nocb jezt verfolgt werden konnen. In (b'.r Mitte desselben seben wir eine

41^

"I'hiihte Sdnittanliiuifiing, auf welcher dic^ Kostiinp; von Theresionstartt erbant wurdo. Nacli JV iind NO zicilit sich das Terrain sanft zu deni Riicken des nordostliclicn ■''liif-olK des MiltclKM'birges hinan. Das I'lussbette ist liier 200 bis 500 Klaftcr ''I'eit, z(Mp,t zaldfciclic langgestrecktc Inseln, scin linkes lifer ist kaum 15 bis 20 T'''iSM iiber (h'ni Noniialwasserstande, dalu'r (ibcM-sebAvenininngen biiutig ansgese/t, Walirend da,s reciite IM'er cine last: ('ontimiirlielie steile Strife von 50—100 Fuss Hohe liber deni Niveau (bM- Mibt; bibb'f. Daber befin(b'n sicii ancli die ('onimunications- ''"ien, iiiiuiHeli die alte ri'a,L!,-'re])iitzer Ibuiptstrasse und die I'rag-Drescb'ner Kisen- '"dndinie ziendicli weit siidlicii voin Klbeiifer entfemt, wiiin-end a,ni I'editen Lifer uiimittelbar die Strasse von Ivfescbitz nach Leitmeritz u. s. w. fortbluft. Die Strecke ^OTi lj()!)()si(,z bis-Aussig (420') dagegen, deren (!lia,ra.l<ter in (bnii diesem ibiclie beigeg('l)(-,|(>H Bible voni Sclireckenstein (buifiicii auftritt, ist cine enge Spalte, weiclie "11 ibr(>ni (iruude selten inelir als 400 iCIatter i5reitci liat, und die fast ibxrcbgebends ^'•'1' steiicii liVis- und Ib'i'gwaiubMi, welebe sicJi liOO SOO fuss tiber das Muss- "ivi^au erhel)en, eiiigf^siiund. winL Nnr an einer Stelle des linken Ufers gleieb ol^Pn bei Ilnub'k nnd liiboeiiowau treten die Ib'rge gegen Kamajk etwas zuriiek '"id bildcii eiiu'u grosseren luilbkreisformigeu Tiauni, in welelu'ni sieli die genannten '''■•'i Ort(^ und aucb noch Iize]mitz betiuden. Der Kbiss ist in diesem Absrlniitte '^flten nu'lir iifter womiger ais 100—120 Kbvft(>r bi-eit, und am linken Ufer ist auf dwn sdimalen iibrig gebliebenen Rauiue, der zum Tbeile in den Felsen ausgesprengt *''filen nmsste, ka,um Platz fiir die JIampe, auf weldier die Kisenbahn fortliiuft. '-'"t'l'rliiiJb Aussig ()ffu(!t sieb das Thai g(^gen Ost , die Abhilnge der Herge treten weit(n- zuiiiek, und der Tbalgrund erbreitet sieb zweimal bei Pri(^snitz mid bei ^''Mtoiiiii,/ liis niif 1000 Kla,ft(M'. Neben der KasenbaJmlinie ziebeii auf beideii Uferii "■''••ii Stcasseii pa.rallel ziim Miisse b»rt, bis bei (lr.-1'riesen (4(K)'j das Tbal abermals «<'lnuiil(.r wird, und /wiscben die steileii Abbange von I'ommerle, h'ongstodc und 'Wcblowitz eiugeeiigt, fortziebt. Yon Ncsdiwitz (.'iSd') an trit der Kluss in das '"'•'ite Thill von Tetsehen (.'JTt))- "•''' <'beiie Tbalgrund nimint auf jeder Uferseite '"« 5()(l KlaJter zu, a,ni linken Ufer zielit sich das Jiergidatea.u des nordwestlieheu Mittid- gebirgsfitif.(.ls in eiiiem nadi Norden gcriditetom Bogen weit zurildt, wiihrend aus 'l<'ii sanften sieb in den Tbalgrund herabzieheiiden Abbiingen isolirte , basaltische '»>d pbonolithiscbe i'.ergkniiiien, wie der lloi)fen-Herg, dei rfaifen-Berg u. A. sdiroff ^niporst(>ig(.n, und eiii reizendes liaudsduiftsbild geben, (lessen redite Seite durdi '^'f' Kteilen yVbfalle von Kollmen und der Kiekelswand, der lliutergrund aber durdi •'"' i-eclitwinkelig a,usgezackten , und g(>radlinig abgesdmittenen Sandsteinfdseii ''*'« 'I'eisdinei' Qiiader- und des f^aadien-Ib^rges aniphitheatriseh abgesdilossen winl. "'''■ bliiss iiinmit in dieser Strecke wieder bedeutend an lireite zu , und entbiilt '"I'lirerci Inseln, wie in der obersteu Strecke. Das recbt.e Ufer ist bier im Allge- iiuuiu'ii niedriger als das linke, der Inimdation und Versumpfung sebr ausgesetzt. "''■ die iiicis(,('n NeheuHiisse in dieser olieii gesdiilderten Strecke des Elbthales beiiiaiip reditwinkelig in den llaupttluss einmilnden, und die an den meisten Stelleu vorherrscheude Enge des Thalgrundes die Hilduiig audi von kleinen Delta's iiicht gestattet, andererseits aber, wie aus obiger Tabelle zu erseben, die Eudesgescbwin- 'Skeit derselbeu eine bedeutend grossere ist, so bilden sich im Flussbette der Elbe '"^ den zahbeicheu Stellen, wo die Biiche und kleinen Nebenflilsse einmiiuden, aus

4ft

(lem grtiberen GeWillc rlersolben bedeutende Bilnke, welche wie Barrieren sich oft von einem Ufcr des l*'luss(;s bis zum andcren erstr<K;k('.n und der Flussschitt'fabrt sehr hinderlicb Kind. Einl)aue, um dicso be! starltcn I!,(',gengiisK(Mi bocii anscliwcl- lenden Bergwiisser, bei ihrcm Eintrittc in cb'n Fluss parallel zu diesem ab/ulenki^n, diirftcn das cinzigc Mittel scAii, uni d(\r bier so sebr gciabrdctfMi Rc.bifllTabrt die notbige TieJe und Jiieitc des Wassers zu vciscbarton. Die Kruniniungcu dcs Tbales von NuCuic bis Tetschcn sind sebr btideutend, dcini die gciiidc VcTbiinlungslinie zwiscben beitb^n Pnnkton verhillt sicb zur wiikliclicn Thalliinge (Entwickelung) wie 1 : 1-84.

Das Triehsch-Pitschkowit^er, audi Luha-Thnl genannt, ist, das erstc jenei' kleine TbilU'r, welcbe auf der Siid- und Siidostseite des Gel)irges in ilireni oberen Tbeile eine nordsiidliclie Ilicbtung baben, und erst in der Nilhe ihrer Miindung in die EU)e nacb S H^ undiiegen, und der llauptgebirgsriebtnng parallel laufen. In jedes dieser Tliiiler niiinden aber an einer Stelle, welcbe verbunden niit derselben Stelle des naclistcni Tliab^s (une von ^W nacb NO gericbtc^te liinie gibt, kleintire NelK^utbiller nut derselben Ricbtung, wie in das Triebscber-Tlial bei (Ir. Aujezd das Rzepsclier- Tbal, in das Alter-Tbal bei Auscba das Siinmern-Tbal u. s. w. so dass dadurcb eine audi in der Scbicbtenkarte lilngs deni siidiistlichen l{,ande dieses Miitelgebirgs- zuges bemerkbare dentliclie Eins(Hdcungslinie erd,st(!lit, eine; Fortsetziuig derselben bereits iin vorigen §. ei'wiibnten Linie auf der Siidostseite des sudw(!stlicben Zuges. Das Triebscber-Thal beginnt unter deni Battel von Sababscb oberhalb Hiibendiirfel, wo sicb eine in das Basaltterrain tief eingescbnitt(Hie liergscblucbt nacb Siiden oflnet, in einer Seeliobe von etwa 14(Ky, zic^bt in dictser Schiuciit luit einem (ielalle von 1 : 14 bis unt(Tbalb Triebsch (1()2()'), wo das 'J'bal v(n-scbiedene Wendungen niacbt, ill's obere riilnertcirrain (Mutritt, iiniiKir aber in einer engen rinneiilorniigen Furche nacb Siiden bis Pitscbkowitz (OOO'j niit eineni (iefiilbi von 1 : .'!7 foristreiclit. Wegen des engen Tbalgrundes, der auf beiden Seiten von '•200' bolien steilen Abliangen eingescblossen ist, belindet sicb aucb auf deinselben keiiie (lominunicatious- linie, wobl aber begleitet den liiiken oberen Tbalrand von Teiizel an eiii Strassen- zug. Aucb unterbalb Pitscbkowitz beliiilt das Tbaf sc^iiu^iiCJbarakter bis zur Leitineritz- Auscha Cbaussee, wo der Thalgrund sicb auf eiiu^ Strecke erweitert, bald darauf aber gegen Zaboiian zu, wie<ler ebcuiso enge wird, wie obeii und endlicb niit deni Gefiille von etwa 1 : 120 bei Tfebautic (450') in das Elbtbal iniiiidet. Die Tlial- entwickelung ist 1 : \'2th Der untere Theil dieser Tiefenlinie fiilirt den Namen Luha-Tbal.

Das Munker-Ausehaer odcr das Allcr-Thal ist eiii iibcr ^V.^ Meileii langes Tbal, das unterbalb des Plateau von Munker, oberhalb dem Dorfe Trzebine in einer engen Schlucbt und in etwa 1600' Seehiihe beginnt, und init grossten- tbeils nordsiidlicber llichtung fortstreicbt. Es behalt den Cliarakter eines engen rinnenforniigen Tbales iiber Eicbt (H70') bis Luka (810'), und besizt auf dieser Strecke ein Gefalle vou 1 : 20 bis 1 : iJf). Wwx weiidet sicb das 'J'bal nacb 8W und bebillt bis Auscba die Kicbtung eines Liingentbales, auf welcber Strecke das- selbe die siidostlicbe Grenze jener sclionen Mulde von Auscba bildet, die sicb ebenfalls in jener Ricbtung ausbreitet. Nacb Nordwest ist bier das Tbal breit und offen, und an seinem flacheu rechten Abhang ziebt die Cbaussee von Ausclia

u

tJ-

nnch Oralxn-. Das Ge.fiille botrast hier 1 : 50 bis 1 : 00. Boi Auscba, (672') iniiiul(!t, aiis ('nt.Rop,('iiS'(^s<'ztci' Riclitung, niimlich von SW—NO kommeiul, das Thai von Siinnicrn (un, wiilucnd von NonI und Nordwest von dem Riicken, der den <jeltschber«' init dem Munker Platean vei-bindet, zahlreidu; kui'ze Querthiiler liei-ab- lionniien, nnd anf dieser Strecke in das Auscba-'J'bal sich (iffuen. Von Aiiscba wild das Thai wiedor cnger, nnd ist von steilcn Abhiingen anf beiden Seiten eingeschlossen, obwohl der Thalgrnnd meist HO—UKJ Klafter und dariiber breit 'St, so dass auf deniselbeii tlieilweise die Ktrasse von Auscba, nacb Draliobus (^TO') mil dem (iefiille von I : .'500 fortzieht. Von luer an wird der Thalgrnnd 'locb breiter, iloi)fengiii-ieM l)edecken denselben, das Tlial wendet gegen West, 'las Oefiilic iiimnit j<Mb)cb wieder etwas ab, und der liacli gabelt und tbeilt sich inehrfach ini nun ganz oHVuien Terrain nnd mund(>t in melireren Zweigen zwischen Niienic {4M') nnd Ivif'esie in die Klhe. Die Kntwickelung des Thales vei'lialt sich wie I : 1-72. Die 'I'iiaifnrciie begiiint im Basaltterrain, tritt aber schon bei Eicht ill die Formation (h'r alt(uen I'liinerbiblung, bald darauf in die Diluvien der Mulde von Auscba, in welchen beiden I'ormationen es abwecliselnd bis zn seiner Miin- dung bleibt.

1 )a,s IHchcrhach- odrr Wermtadfer- Thai ist naliezu 4 Meilen lang, und hat seinen ^innoiivon Biebersdorf am Plateau von Munker und Heichen, oberbaib welc.liem Doric 'lass(dl)(. in einer breiten nnildenfiirmigen Einsenkung uider dem /iid<enstein in 1920' Seehohe beginnt, und in dieser bereits oben bei dem genannten Plateau mvaiuiten Tiefenlhiie anfangs im P.a,salt- spilter im tertiiiren und diluvialen Terrain «ber W(n-nstadt (ir)7S') bis Scluinau mit einem (ieialie von 1 : 40 bis 1 : 50 i'ort/.it.lii. I Her ilndert sich der (!harakter des Thales. Wiihrend dasselbe bisher *^<'hr breit, und von sani't aaisteigenden Alihilngen iimgeben war, viclfaciie Stra,ssen- ziige dasselbe kreuzten, oder am Tlialgrunde Ibrtliefen, wcndtMi hier die Abhiinge «'hr steil, treten nahe zusammen, und bildcn mw. lief eingeschnittene Hinne, ohue ('oimnunicationslinie, welche sich alsbald nacli Sudost wemlet, und erst bei (irabei' (iX)O'), bis wohin das Oefiille 1 : .'JH betragen mag, wieder in ein olienes Terrain tnt. Tlier kreuzt das Tlial die Chaussee von (iraber nach Politz. Das Thai ^vendet wieder nach Osten, wird seiir br(Mt, das (iefiille veriniudert sich bis auf 1 •• 400. im Thalgrunde zieht am linken IJfer die Chausse(^ von Graber nach Habstein und Beijia, am lechten melire gnte Fahrwege. Gegen Osten wachst die Breite des Thales bis auf '/, Meile, der Thalgruml ist von vielen sanften, wellen- fonnigeu Bodemuischwellungen, den Anslilufern des K()selberg(>s auf der Nord, und .i*«ien des Ron ndd Wilbostberges auf der Huds(ute que.v dnrchzogen, und werden 'liese Anschwellungen zui' Aniage zahlreicher Eischteiche mitunter von bedeutender Ausdebnung heniizt, in dem die (^'nungen der'selhen, (lurch welche der Bieberbach ttiesst (hirch Diiinine gesperrt werden. In einen solchen Teich, den (]ross-llerrnser- I'wch niiindet der Pacli bei Rcgersdorf (798'), weudet beim Ausflusse aus demselben zuriick nach iVIl', und Hiesst <'ndlicli durcli cine enge von Slid nach Nord gerichtete I'Vlsspalte gegen das Polzenthai, in welches er bei Bobitz unweit Eicha mit einem ^ieialie von 1 : 450 niiindet. Die Entwickelung des ganzen Thales betriigt 1 : TG9. iHir jezte Abschnitt des Thales, von Begersdorf bis Bobitz, ist strenge genommeu

mehr eiiie Fortsetzung des Hirschberger-Thales. Der Thalgrund in den unteren Theilen besteht zum grosHteii Tlieil iius den tsigcnen Allnvien, in der lezten Strecko ist er in die Sandsteine der Kreideforniatioii eiiigegnthen

Das Pollen- oder Fulsnitz-Thal durchsclineidet liier in seinen unteren Theilen ill einer anfangs and am Eride breiten, in (hir Mitte abei' selir engen (^)nerspalt,e das Mittelgebirge. Die Spalte hat ini Allgenieinen eine iliciitung von OjS'O nacli WN\\\ obwohl sie viele davon abweicliende Kriimniungen niaclit. In dieselbe miinden zahlr(uche Tiefenbnien sen]<recht auf ihre Richtung, also von WSW—ONO oder 8W~N(), in der Richtung des ilaui)triickens fortziehend, der Thalgrund ist, wie bemerkt im ]Jeginne, wo er aus dem Leitmeritzer H<!cken tritt, 2(X)— 300 Klafter breit, verengt sich unterhalb Politz auf GO— 100 Klafter, und wird endlich zwischen Ulgersdoif und Neuhunl oberhalb Bensen so sehmal, dass nebeii dem Flussbette nur die iieipa-Tetscilnier (Ihaussee, welehe ini gaiizen ThaJgrunil von Straussidtz bis Tetschen sich fortzieht, noch Platz findet. Yon Benson an wird der Thalgrund wie<ler breiter bis 200 Klaftei', niul tritt endlich unterhalb Hirkigt in das offene Terrain von Tetschen. Das (iefalle nimint ailniiilig von oben nach abwarts zu, denn wahrend dasselbe auf der Strecke von Leipa (751)') bis Ob. Politz (7H2') nur 1 : 1474 betragt, steigt es von hier bis Bensen (f)?;-} ) auf I : 211. und von da bis Tetschen (;57(;') sogar bis 1 : 155. Das Thai ist auf beiden Seiten von Abhiingen begleitet, welche auf der Siidwestseite in zwei Stufen zu je 200 :iOO' steil sich erheben, wahrend das nichte Thalgehilnge o(h'r di(^ Nordostseite mit Ausnahine der oben genannten sclnrialen Strecke niit vi(^l geriiigerern licischungs- winkel ansteigen. Wii' werden auf das Polzenthal in seiiieni olieren Verlaufe nocii zurilckkonnnen. Hier inoge nur erwahnt werden, dass dasselbe auf dieser Strecke die geringe Kntwickelung von 1 : 1-25 zeigt.

Das JJloUendorf- Jtayda-Thal b(!ginnt unter dem lilottendorf-l<'alkena,uei- Sattel in der Seehohe von 1800' in einer von steilen 2(KI' hohen Pergwiinden eingeschlossenen rinnenfiirmiger Furche, welche sicii je(k)cii schon l)ei Arnsdorf wannenformig erweitert, und in einer NW—tiOWdu'w Richtung liis llayda. (11*28') ndt (b'ni mittleren (iefiiile von 1 : 17 bis 1 : 25 fortstreiciit. liiei' iin mehr offenen Terrain wendet sicli das breit(! Thai nach SSW, und der Parh arbeitet sich zwischen den oberen (^uadersandsteinen, welclie (Umi 1<'uss des Kottowitz und bohmischen Perges bedecken, einc^ eng(! Rinne aus, (lurch wcdche er bei Langenau (1002') in das vom Sonimerdorfel herabkonnnende breite Thai mit dem mittleren (Iefalle von 1 : 7.'! eintritt. Von hier aus zielit sich das Thai viermal seine Richtung in die entgegengesezte iindeind, und zwar jedesmai im Sinne eines Quertluiles mit breitem wannenfiirmigen Thalgrunde iiber .liigersdorf (810') bis zum Polzenthale, in das es gegenliber von Ficha (750') iniindet. Das Gefalle auf der Strecke von Langenau abwilits nimnit von 1 : l(K» bis I : 500 ab.

Das Marh'rsdorfer-']^\\i\\ iimh'rt dn^inial seiiui Richtung. Von seinem Ursprung bis unterhalb dei- Hriicke von Meistersdorf ist es die N0-—8W, dann bis znr Kirche von Markensdorf die H<)-~N()\'\c\w also auf die friihere senkrechte, endlich vom lezteren Orte bis Hensen abermals die iVO—SW^liche Richtung, welche das Thai einhalt, somit streicht dasselbe in zwei Abschnitten mit dem Hauptgebirge parallel, im mittleren Theile jedoch gegen dasselbe senkrecht als Querthal. Das-

I.

m

*^^'ll)(! l)ogiuTit iiiiterm Fovstbcrg in 144fi' Sooli. in cincr zicmlich In'citcn Fnrdio, zieht iTiit dvm Gofiillc von 1 : 25 dni'di Mcistcvsdorf znr Strassenbriicke (11700, von Incr iiiii rcclitcn Ufer begleitot Yom Strasscnziif^c nacli B.-Kamnitz niit dem <ioiiill(. von 1 : ftS bis Oorsdorf (ilOf)'), nnd dann in oincv (nigcren Ilinno iibcr '''■(HKbndx'rg l)is zur Kirclie von Markcrsdovf (81(1'). Von d(un lezteron ruiiktc ''^^_ wird das Thai scln- brcit, wannenfonnig, an seinem Gnmde zieht in viclfacber Wiiidimg dcr Bach, nebcn dcnisolbon babl an soincni rechten bald am liiilven Ufor

* '<' Strassc von Markersdoif nacb Benson nnd an deni sanften rochton Tiialabliang

* Kisenbalui]ini(> d(>r biiiniiisclicn Nordbalin. Dev Thalgrnnd ist vollstiiiidig von

* <'" Ilaiiscni dcr znsammenhangenden Dorfschaftcn Markersdorf, Oboi- I'-borsdorf imd Kr( bfitriigt 1

nnd Niodcr-

ronagdori Itodcckt. Das inittl(!ro Gofiinc anf diescr lezton Stvcckc i'i', die 'riiaiontwidcelung 1 : |-f)7. Das Thai befindet sich bcinalie b'TOz im tortiiiicii mid dihivialen Terrain, welches zwischen den Basaltbergen von *lPistersdorf, Bocken nnd Dobcrn oingoschlosscn ist.

T)as Mertendorfer- oder TilhscMach-Thal boginnt, nnterhalb lloichcn (in ^40' Soch.), mul zieht sich })ara]lel zum Bieberbaclitliale, und mit demsclben " "i'»-n, flachen Character wie jenes, nur im Allgemeinen nin ctwa 150' tiefer fiber ^<'luu'pi)(.ndorf (Seeh. 1488', nnd mittl. Ofjillo, 1 : .'58) nacli ()st(n) bis zn den oberen lliuisorn von Mortfuidoi-f, bogloitet am linkon Tlia,labban ''"' 'liii'cli Mcrtcndor

U(l vcreiigt sicli iimncr niehr zn cinev rinnoniormigou Fiirchc, wiihrcnd das 'x'tallo zmiiimut

I 9r,

zn

von (U'r Strasse,

znm I'olzenthale hinabfuhrt. Hier wendet das Thai nach NO,

innncr

, so (hiss dasselbc; nnterhalb der Kirche yon Mertendorf kaum

•> l)otragt. Krst oberlnilb Schokan bcira Eintritte in das Polzenthal, wo auch

'''*^ J'liaJ, breiter wird, nimmt dasselbe wieder bis etwa 1 : (iO ab. Die Thal-

l^iitwjckelung betriigt 1 : 1-28. Das Tlial wird in seinem oberen Lanfe nnterhalb,

^chneppendorf von der Strasse

'""^ 'l<'i- Tlialgrnnd bestelit

lliiirte a

von Wernstadt nach Algersdort durchschnitten

im oberen 'I'heile ans Basalttufi'en, in der unteren

ngen. Diescm Tlial in seiner imteren

n.-i' '"^" t^^'-i'tiai'on und dilnvialen Bildnngen. Diescm Tlial '"'te ganz alnilicb sind die I'nrul lei-Thill er von Algersdorf, Blankersdorf und ' sdori, weicjie siinimtlich am Basaltplatean von Ileichen ihren Ui'sprnng habeu, ' "1 der Kiclitung der Ilauptgebirgslinie in das Polzenthal miinden.

Das Sauhcrnitz-Thal nnd das Jimo'/i^c-Thal sollen bier nocli als Beispiele, ^ ^iigleich als die wichtigsten jener Qnerthiller angeiuhrt werden, welche von w"!] ""'*^'''^'''^"" 'les nordostlichen Mittelgebirgszuges, und zwar auf (lessen nord- ^^|^«.bcher S(!it(! liei'alikommeii. Beide dieseTliiiler haben die Riclitnng von SO—NW, I * *'■ '■''•'''t'n (unen selir engen rinnenformigen Tluilgmnd, so dass neben dem liach- Tl . i' """ ''"^'^■'^ichend Raum fiir die beiden Strassenziige, niimlich im Saubernitz- li',]'^ '"! .i''»('n, d(!r theils von Mnnker herab, theils von der anderen Seite von iil)*'-!!'^''"-'^ '"^^I'aul'komnit, und im Binowe-Thale fiir jencn von Triebsch und Probost Iij,"f ''l^'''^'*^^- I^as Gefalle ist bedentend und hat im Mittel das Yerliiiltniss 1 : 20 'fhal I ''^'' ^^''' '^"^^^^ *^^*^ Entwickelung dcr beiden Thaler cine geringe ist, (Saubernitz- ste' " ^^^ '""'■ ^'•i"<^w<^-'''l'''il ' '■ 1'''4), und die Tbalwilnde von schr steil an- \V(M'dr'^^'^ ^'^ ^"****' ''^"''' ''''" '''''•^'«"""' ^"■'' i'i'l»'lJt!ndcu Bergriicken gebildet Neit"!-'-"" ''^'"'fte die Anlage einer Eisenbahnlinie durch eines dieser Thaler, welche ^'"iigcn .laliren angestrebt wird, urn eiiu' direote Verliingerung der Teplitz-

60.

I.

Aiissisei-l.alm uach .l<'n nordbolinuRdicn Tnd.istricbc/.irkcn /u lle^Yil•kcu , mit niclit uiilKMloutciulcii Sdiwicri^kcitcn zu kiimpfcn liahcii.

Wiis (lie Vogetationsvcrhilltuisse betrifft, so nimint def Wal.l init <ler See- hiiho nicht in jeuom Vcrliiiltnissc /u, wic in .1cm siulwcstlidum Fliigcl des Mittel-- o,.l,iro-op. Yieimehr bcsdirankt sidi dcrsdbc, luer anf die stcibiven Abhilnge dor Tiuiler, auf die oboron Theile dcr Bergkuppcii, mid aiii' ciingc l<nr/(" kantige Bci'g- ruckon Dor grosscrc Theil der hodistcn I'artie dcs Terrains , nanientlidi die grosscn hier befindlidien Plateaus sind nnr wenig mit Wald bedeekt, ni.d enthalten bis l.SOO' Seebohe vorbervsdiend Acker and Wiesen.

Nun ^oll rioeh das Verhaltniss darf/cstelU werden, in wdchem stch dw Trrramflaehcn von vevschkdener Scehohe in diesem Gehietc mi einander hcfimlm, wic dies beveits auf S(>ite :'.2 ftir den sildwcstlidicn Thdl dcs Mittclgd)irges gesclichen ist. Die (ivenzlini.ni, durdi wld.e idi mir liier das gcs.a.ildevtc (jelnet e.ngc- sehlossen denkc sind: Der Klbeliuss von dcr Miindung .les I'ol/en bci Ictsdieu bis hinauf nadi Nucnic an dcr Miindung des Altcrl.a,dies, dann diescm entlang iibcr Ausdia bis Lnka, voii da langs <lei' diiaussce bis (iralier, dann laiigs deni ISieb.M'badi bis znni (;r.-]IeiTiis(!r-Teich, an dcssen westlid.eni Uicr bis /u seineni Anstiusse bci llcrrnsen, von da, liings dem I'.acbe bis zur Miindung in den I'o /(m- Fluss diesem enllang liinauf bis zum Blottcndorf-llaydaer Bach, an diescm Ladie aufwiivts bis Sdnissiowit/, von bier geradc zur Chaussce nach Pild, langs dersclben uacb Jlayda, von da iiu I'bale nadi Blotteudorf, dann iibcT den llucken nacb Kalkenan liings des Falkcnaucr-Badu'S nacli I'.iiinn.-Kamnitz, .loluisbach, daiui iin Nebenthale hinauf nadi Alt-Ohlisch, von bier am Fddwege nordlich um den Po])|)en- I'.cr"- herum nach I.oosdorf, hierauf an die Chaussce na,di Tetschen und liings dwZv znm Tolzenflussc und seiner Miindung in die Mibe. Idi erludt Inebci folgeiKle llesultal^c : ^^^^^^^^^^ ,^^_ j,„,.

1 Gesaumitcs Terrain innerlialb dcr obcu bezeidnieten (Irenze ,SI418 oder 141,480

'■■ "■ ~ 128,450

88, Til

4i),l (iO

19,5(«

2,921

')

2. Terrain ober der Schichtenlinic von 2(X) Meter odi^r C..".;! W.-l'. T.\im

.'5. 4. 5.

G.

7.

.'500 400 500 COO 700

141) 12(.)5 158)5 1807 22 1 4

50,705

2<),2<)2

11,2(;4

1,(;81

Daraus folgt fiir die /\iis(k4iiiung dcs Terrains in den einzdnen Sdiicbten und zwar:

2.

3. 4.

5. (i.

Motor

Zwisdien 100—200 odcr

200— ;!00

;joo-4oo

400-500

500""(;oo

(;oo-7()o

iibcr 700

W.-Fuss

•517— G33 liegen

(;;i;5- 949

949- 12(55

12(55 -158:5

158-5—1897

1897—2214

2214-

llootaron <wt. .Tncli

7,498 Oder 13,();50

2)5,2 1 5 22,41;!

17,028

9,58)5

1,(57C)

5

4*),)529 )58,()(;i

29,598

H),(;4i

2,912 9

in I'roz. (l(^s

■;M\7A'n Torraiu-

alisclniiltos

Oder 9-27o

28-5

27-5

20-9

ll-8„

0-0

i- 51

Vcrj'lciclu'ii wir dicsc Zahloii iiiit joiiou iiuf Seitc ;!.'! cutluilttuieii, so selieu )Jii' iiuf iieii ,;|.^f,,,) ijij,,]; ,|,,|| oYossoii Unterschied, der namentlicli in der letzteu

'"'ilciircilie, den Prozentzalden niiirilicli, heiTSclit. Wiihrend im siidwestliclien Flugcl jj''« JVlittclgebirges inehr als G(> Prozent des Terrains eino geringore Scc^lu'ilu' als •''_*n Meter besitzen, befinden sicli bier im nordostlidien Fliigel mir ;^S I'rozcnt unter '''<'«(M' lliilie. Beinabe -if) I'rozent dei' ganzen Bodenflache haben bier eine grossere ^<'<'liob(( als 400 M(>tcr, wa.s dorl, nur von 12 I'rozent gilt. Dies beweist wolil niit

'ittern dentlicb den plateanforinigen dbarakter dieses Tlieiles des Mittelgebii-ges. IVIit llilfe dieser Zahlen sind wir aneb in der Lage, die wiW/ere/io/te dieses

<'iTaing(>bietes zn bereclmen. I'ls betriigt niiinlicb die ganze Masse, welcbe iiber *i<'i' iint(M\sten Scbiebte von 100 M(!tern sicli befindet V = 0-4747(_) Kubik-Meilen.

"■'« diii'cb die ClrnndHii.clK^ von 14-15 Quadratnieilen dividirt, gibt eine Bodenei-- Jioliung von i;]4-20 Klafter oder 254-4 Metei- oder 805 W.-Fussen. Addirt man die ' ''^'luiiie von 100 Meter der untersten Scbiebte hinzu, so wiirde, wenn die ganze

'Bbirgsmasse gleielimiissig iiber die ganze Grundflache von 14-15 Qnadratnieilen ^''rtbeilt werden wurde, (He Oberfiacbe eine mittlere Seebohe von 354-4 Meter oder

'"1 Fuss besitzen, niindieli uni 75-5 Meter o(b'r 239 Fnss melir als der siidwest- 'icJie j.-|iig.yi ^j^,y Mittelgebirges.

!:}. 0. Nordwestlichcr Fliigel dcs Mittelgebirges.

Der dritte Theil des Mittelgebirges bat eine nordwestliche Lage und ist < iircii breite Tiefenlinien von den Insiden vorigen getrennt. Seine Gren^e gegen ^'x^selben bildet das 'I'ieflajid des Teplitz-Karbitzer Beckons gegen den sudwestlicben "iKl die Elbespalte von Anssig his Tetschen gegen den nordostlichen Theil. Gegen ^ "I'fb'n ist s(Miie Lage durcb das Konigswald-Kulaner-Tlial vom Sandsteingebii-ge ^''ti'enut, wabrend anf der nordwestlicbeu Seiti; eine breite, jedocii nicht sebr tiefe ''Hisenknng zwischen Saara und Klein-Kahn denselben deutlicli vom Erzgebirge scheidoit.

Das lielief dieser Gruppc ist das eines unregelmiissig vier(M'ldgen Plateaus, ^^elches nach Siidost und nach Nordwest zwei kurze Bergriicken aussendet, wiihrend ||;if der Siidwestseite eine; Stnfe von Vorbergen dasselbe umgibt. Die Hauptmasse l^'l^ses Plateaus bestebt aus Basalt, obwohl tei-tiiire Gliedcu- der Braunkoblenfor- ^"'^^■lon anf dem Basalttufl' liegend in den bochsten Schichten dieses .Gebietes an- j^f'tiotten werden. Phonolith kommt seltener vor, am moisten noch im ostlichen ^1"' iiordiiclnui Tiieile, im westlichen beinalu^ gar nicht. Im nordostlichen Theile 'J''t'H sich in bcdeutender Ilohc isolirte Streifen von oberem Pliinermergel. Dilu- ''''(' liildungen aber befinden sich an den meisten Stellen liii «iinzen Plateaus.

Dieser Fuss des Plateaus ist auf dei- Siidwestseite von Kulm bis Aussig

bit' ^^'^^l',^'"^''""'^'''*^ ^"" NO-SW sich allnuiiig senkendes Land, das sich vom Kar-

^<'i' Thale aus einer Seebohe von etwa ()(K)' bis zu dem Fusse des Plateaus zu

.^^ii H.DO' Seeluilie (niinilich bis zur Linie von Borngrund, Postitz und Zieberling)

1 einer Breite von '/., Meiki hinzieht, nur an einer Stelle in dieser Gleichformig-

'iings dem Fusse des

52

I.

■fih

kcit initorl)rochen, niimlich zwischon Bolim.-Ncudiirfel iiiid Kleisclu' , wo sicli iiu stoiloii Abfallc s^ogen Siidwcst oin kurzor wcllcnfiirmigcT lUickcn, dcv Sifi^owifser JitTf/ (1074') crhcbt,, weklicr .jcdocli ruicli Nordost allmiUig sicli wicdor gogeu den (;cl)'irgKfuHS lu'vabscTikt. Dicscr Strizowitzer lUickcn bildct eiiic wiclitigc rositiou gegcimbor dem l)ofil6 von Nollcndorf, desscn Aiisgang von dcmscsoUKm ganz bc- iieiTsdit wird, woven noch spiltor. In dor nordlicbcn l^^cko <li('sos TcirainK bcHndct

sidi die. isolirtckaimnrdrinige Kup])o dos basaltisclicn 'J'an- nichhergcs (12120- Anf dor Rudostlichon Roite hat dor I'"uss dos (Jobirges, wenn man iibcvliauiit von cinom sole-hen hier sprecheii kaiin, niir cine sehr gei'inge Ausdehnung, da, or nnr dnrch don linken Kehinalon Uforrand ^W^ KH)- thaioK gebildot wird. Krst weitor ontlich von Malschwitz an wird derselbe wieder hroi- tor, nnd bostoht ans oiner lleiho kurzer, flacher I'aral- loli'iu'ken, wolcho sonkrec^hf mil cinom Gofiillo von 1 : f) his 1 :1() gcgo.n das Klhthal horabziohon , und an ihror untoro.n Basis oiiie Soolioho von 400', am obcn'on Endo von700— «()0' hcsitzon. Dor nordliche Fuss wird ganz voni roohton Thalgehiingc des Kn- Liuor liachos gohildet, nnd bostoht in dom nntoronTlioilo ans oiiu'.r stoil ahlallon(U'n otwa, 100' holum Stnfc Willi- rond im ohoren Theilo daS Terrain olnu' Absatz aUmiilig zum l^lateau anstoigt. A"' d{>r nordwostlichen Seiti; zwi-

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scIkmi Jvihiigswald nnd Znk- mantel steigon die beidor- soitigen Tiefonfurclien, wol- cho (lioson Thoil des Mittol- gebirges umgoben nnd seinon Fuss bilden, rascli his zu J 200' Seehrdie an, nnd vor-

Do

fiinigo.ii sicli zwisclien den Ortoii Kl(Mn-](;ilin uiid Saara zu einem breiten , sehr wciiiu' (.■,>ii(.jo|,,.||^ (laJuT smnpliiUcu Sali.ol von etwa i;-5'32' Seeliolie an seineni liocli- ^*^^''ii I'uiikk'. l)i(!S('r Sa,U,('l, voii wolclicni i('li (^inc Skiz/o liicr l)('iloi!,o, vcriiiittclt ''"' iliiHictc Vorbiiuliinj^' dcs 'I'oplitz-Karbilzor Koldeidx-ckous mil, (k!m I'adaiici' TliaJc "'Id mit Tetsclicu-Jjodcnbai'li, hat soniit cine j^fosso lUulcutiuig fur das Coiiiiiumi- cationssystem dieses Tiieiles von IJobnicn. Al)er aucliiii i)liysikalisdi-geogra])lusdier "('zieliiiiio' ij.|; iiorselbe wieliLig, da er die Meinung der altercii Geograplien von cinoni '"iuutei'byoclieiu',n ZusiUiiiiienlia,iig des Ei'zgebirges mit deni Mittelgebirgc an dieser ^teile wietlcrlegt; denii jucbt nur erlicbt sicli auf dcf westlielien Scite dieses Sat- ♦''l« das i<;rzgebirge in steileni, la,uggestreclitem Aldiange iiiiniittelbar /iir Nollcn- ''"'■I'f'i- llijhe (2214'), soudern aiicli anf der ()sts(!ite steigt soi'ort (kis Miltelgebirgo, *i"iii aucli idclit so bedeuteiid, so dodi als eiii zasaninienliiiugendes (iauzes deutiidi '^usgepriigt, in einei' Ii,eilie von Kuppen (Kahnberg 1,51)0') (inipoi,-.

Das I'lntmn selbsl, eiiiebt sicli nun aus deni oberen I!,a,iide seines oben- '•('sclniebenen I'^usses beini

:i1ie a,nr alien S(Mt(Mi iinter seiir stiiibnu Boselmiigswiidu'l

is 25 (!rad) bis zu 1400' Seeliolie, ist nadi liiiieii zu zienilidi eben , indeni

'""■ der Mit,i(>li)iiiikt dessdben die Wiiidiiiiilile wcstl. tlacli

von

_. ^ __ _ ,S'^)rtn;),sf7or/' (1614')einen

liidieii voii Noi'd iiarli Siid gericliteten imekeii bildet, von vveldiem ans nacli all"n ^'■ifcii sanft geneigte 'riefenliiiien gegen den It.and des Plateaus ziehen. An den. liiiiidei-n desselben alier beiindeu sidi tlieils einzeliu' luiluMr Kujipen, theils kurze hohcre lUicken, weldie die 'riialfurdien durdibredien niiissen; insbesondere ist der "lidwestlidie mid der iu)rdostlidie Rand in dieser VVeisc erliiibt, eine Krsdieinniig, ^^''5*'lie man a,ucli hei deni ria,teau von Munker und lleidien im vorigen i;, be- "^*'''l<t. Dieso llohenpunkte siiid am siidwestlidien llandc der GafscMcn Bern ('^■>1: l-'uss Oder 5bSi Met(>r) und der Arnsdorfer IHidam (1482'), auf dor nord- ^^'(^stlidu.n Sdte der Kahnbrr// (I5i)i;') und die Jfuihcrgc von Kmigswald (l(>7d' Oder 529-1 M.). Der nord()Stlidie Hand wird durdi eincn langegezogcneu von NN\V— SSo "■iM'iditeten lUicken von llJOO' mittlerer lliilie gebildet, dessen siiddst- lidu!s Elide mit dem biidistisn runkte des Tlateaiis, dem flacligewiilbten. Lrrehcn- ''^"'"i/, westlidi vmi Obren (15144' oder ()15 M.) endiget. Auf der Siidostseite ciidlidi '"dieii wir die I'lionolitbkuppe d(!s Blankensteinhergcs mit seiner Ruine (1(;S0').

Von diesein Tbiteau zweigen sidi am nordostlidien Kaide voni Leirlieuberg ^^vei breite Hiieken a,b. Der eimf beliillt die Riditmig nadi Nordost, tbeilt sicli '11 melirere (ilieder, und bild(!t a,n s(uneu End(!n die drei malcrisdien licwaldetcn I'^dskuppcii des Jropfmhirgcs (auf den Kartell gewolmlidi „Koppenbcrg", 1(120'), ''"« Ifuthergas bei Sdionborn (157S'), und des I'fatfcnhergc.^ (1110'). Der andere voiu Dovfe Oliven ausgcjicnd, wcndet nadi Siidost nni, und zidit unter dem Na,men I'^'i' ,,tiu;ben-J{ergf:" gegen Barken. Mchrere kcgdfiirinige liergc, in lincarer Reilie '"'itw' einamler ge:irdnet, (der hcidiste am sudlichen Ernie mit DUSS' Secholie) sind •"it ilcinseibcu aufgesetzt. Auch auf der Siidostseite trenneu sicli zwci (ilieder von •l«i" Plate; " - - - .

"'"><■ fortstrinidu

'Ciiu, weldie jedodi beide nadi OSO, also parallel zu (nnander bis zm en. Das cine nordlidierc ist der bveitc Iliicken von Leissen, wdclier "' <l<'n rtaeben ''"ten sell

liergk(>gel des TJarre Merges (15(i(i') endiget, das siidliebere bildet lideii lliicken, welcluM' von der lUankensteinburg iiber Miirkiiu nadi Mei-

54

I.

schlowitz zieht, xmd imterhalh dieses Ortes in die schrnfTe Felswand dos Ziegen- herges (1 188') auslauft, welche sich 780' iilxn' das Elbetiiveau eviicbt.

Ms Hauptwasserscheide woUcn wir tins bier wieder jeno Wasscrsclieidc^linic denkcn, wclcbe ini Allgcnicinen die Ricbtmif; von RW niicii NO bat, unddaberder ITaupterbeljunKslinie parallel liinft, und welclie ziiglcicb den siidostlieben Tbeil voni nordwestlicbeu scbeidet. In Ict/terer I'.ezielnnig niiisscn wir den Maricinberfj,- !)ei Aussig als den einen und den Pfaffenberi;' bei i'.odenbacli ;Us (b'li an(k',ren Kndpunkt der gan/en Tiinie betraebten, wodureb dieselbc im Anfange mw. niebr von Slid narli Nord geiichtete Lage erbiilt Audi kiinnen wir in diesc Linie (b-n Strizowi(/er Berg, sowie den wicbtigen Sattel dcsselben gegen denTannicbbeig aulibM- Cbaiisi'c oberbalb Scboberitz, dessen Secbobc 8;!4' beiriigt, niclit einbe/ielien, da selbe ilinrJi die Tbalf'ni-clu! von Gartitz von der Ilanptgebirgsinasse abgescbnitten sind. Deni- nach erbaiten wir die llauptpunkte jener Wasserscbeide wie folgt:

Sonhlllio In W.-K.

1. Aussig, Klbufer iinterin Marienberg 4-;()

2. Marienberg bei Aussig 844 . .

3. Gatsdiken Ikrg 1458 . .

4. Feldweg v. Seesitznacb (ii-. Kaudern (Saitelp.) . . 1272

5. Gratschen Berg 1734

6. b'eldweg von Lieben nacb Arnsdorf (Ra,ttelp.) . . 1.'>n2

7. Windiniilile westlieb von Spansdoti' ... . 1014 . .

8. Feldweg V. Spansdorf n. Leuckersdorf(Satte]p.) . . 1434

9. Lerchenberg 1944 . .

10. Schonborner Kuppc 1620 . .

11. Hutberg von Merzdorf 1578 . .

12. Feldweg v. Scbonboni n. Ulgcrsdorf (Sailelp.j . 918

13. Plaffenl)ei'g UIO . .

14. Bodenbacii, Klbufer 402

l<]ni(orniinK z. nllclif*i(m PiiiiUI, in Mnllcn. Ulc

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Von den drei in diesein Verzeicbnisse entbaltenen Sattelpunktcn Nr. 4, li und 8 ist nnr der erst(! zwiseben Seesitz und Kaudern enge imd von steilen Ab- biingen eing(!seldossen, daber a,u(di etwas scbwieriger zu passieren, die beiden an- deren sind niir.geringe Einsenkungen auf flacben, IVeien ISergriieken. Dieselbeii haben aber auch keine besondere Bedeuturig, da. die iibi'r dieselbeu iubrenden Communlcationslinien (unerseits in deni engeii Eibtbaie, aiubn'erseits am JMisse des Erzgebirges endigen, ohne dass eine natiirlicbc oder kiinstliebe Verliliigei'ung der- selben in der einen oder der anderen Richtung vorbanden ware. U(!berdies ist das ganze eben beschriebene Terraingebiet rings um seinen Fuss dnrcb giilc Slrassen- ziige, theilweise aucb Eisenbabniinien eingesiiurnt.

Was die Tiefenlinien betrifft, so sind es ausser jener der Flhe, welelie das Gebiet gegen Slid und Ost abgranzen, nocb zwei, welebe eine grossere Bedeuturig haben, niimlicb das Kulni-Kai'bitzer Tbal , welebes seine siidwestlielie , und (ia,s

I.

55

Konigswald-Eulniier Thai, das seine nordliche Graiize bildet. Iniievluilb des Ge- biotcs selbst bofiiidcii sicli mchrevc moist kiirze Thiilci- init vorlieiTscheiid NW— SO lichem Laufc. In ^Wr iiiu'hsteheiidcu Tidxdlc. siiid die wiclitigereii dieser Tiefeii- liiiini iibersichtlich zusamiueiigesicllt, iiiid ich will dieselbcii audi sul'ort aaher be- schreiben.

Tabelle iiber die Thalwegs um iind in dem nordostliclien Fliigel des Mittelgebirges.

TlKllvVCfi' lies

I- Kiilm-Karbitzer

Thali's.

2. Klei8chbach-Th.

Vou bis ,

3. Ijiiscliowitzcr 'I'biilcs.

I- Kdiiigswiik1-Eu- l.uuT-Tlialcs.

Arbesau .

Kubn, oborc Miililti .

l\arbif,z .

MiiiicliuiK ill ili<' J-iit'la

Vim Arlicsaii Ills iiii Bliiiidiiiig!

Kl. Kabii .

TroMiliig .

Pokau

Aussip, Mu;i(liiiig

Vou lialui bis Aiissig

Uiiti'i-hall) Slabisdi .

LiiscliDwiiz

PomiiiiTb^

V. tSlabisdi b. roinmcrk'

Sechiiho (Icr genaiuit. Ortc

in W.-F. ill llnlcni

Kiinigswald oborcs Knde Kiiuigswiild, KJrclic . I'^iilaii, K'irclu' . Bodciibacb, I'Mbut'cr . V. KiJiiigsw. h. liodi'uli

79'2 666 504 438

1344 960 720 432

1404 1056

408

1248

1082

810

378

250-3 210-5 15'.>-3 138-4

424-8 303-4 227-6 136-6

443-8 333-8 128-9

Iliilii'iiililTi.

II. IbKlaiii

(;i>l'alli;

vou . . bis . . in Mett'i'ii

mil . . .

bis . . .

ill Iviloiiiiili^r.

vim , . Iiis . .

394-6 326-2 256-0 119-6

3l)-8 51-2 20-9

11 1-9

121-4 75-8 91-1

'J88-3

110-0 204 9

314-9

R8-3

70-2

136-5

275-0

1-9

2-5 5-4

9-8

4-5

3-5 3-2

1 1-2

3-0 4 4

74

2-7 4-4 8-5

15-6

Iticliliiii:;

lies

Thalwcges.

-S

1: 18' N 1: 49! l:297|NW-SO

1: 88 NW-SO

1; 37 1: 46 1: 35

1: 39

N-S

NW-"S() N-S

1; 27 i NW-SO 1: 21

1; 24

1: 40 1: 63 1; 62

JMW—SO

SW -NO W-0

1: 61 W-0

l)a,K Kuh)i-K<ifhUzer Tlial soil liiei- bios in sciiiem initllpi-en uiid unteren I^anfti lK't,ra,ditet werdeii, da der obere Ijaiif dom Ki-zgcbirge angclHh-t. Bei Vonler- '''•'lliiitz txitt das bislier von engon stoilen Abliiingeii eiiigcscldossono Thai ans dem •''I'/gebirge beraus in ein olfenes, selir weiiig geneigtes, iinr mit sanften Hoden- iiiiscliwellungeii bedeektes Terfain, so dass der 15acli zn einer lleihe von Teichen von Avlx'saii bis iinterbalb Knlm angescliwellt weidon kaiin. His Karbitz, bis

56

I.

wohiu diis iiiittku'c (uitUlh! 1 : 4!) bctriigt, behalt das Thai seino von NNO juicli &S' Vr geheiulc Richtunf--, von Karbitz an (507') andert das Thai scino Hichliuig beinahe rec^htwinklich nach SO, (hir Thalgrund wird rinncnfoniiig, obwolil die Hoschung der Thalwiinde (constant sehr gei-ing- bbnbt, und das Gcfallc tunnut bis aiif I :.">()() ab. Untorhalb I'rodlitz (450') inuiid(!t da,ssolbc in das l!i(da-Tha,l. Von Kiihii an ziclit bald am linkcn, bald am rccliten Ufer cine gntc Strassc, Foil, wclciio dreinial, niindicli nntcrlialb dor nntcrcn Miihlc bci Kulni, (hum bci (h'r obci'i'n Vorstadt von Karbitz, endlich bci Prodlitz (kmiSadi iibeischrcitet. DicEutwickeluns dos Thales anf dieser Strecke betriigt 1 : l-()0.

Das Kleischhach-Thal bcginnt anf dcm Sattcl zwischcn dcm Erz- imd Mittelgebirgo, bci Klcin-Kahn (1344'), wo in den schr sanft gcncigtcn VVicscngrund niittclst cines Grabens cin Theil des Nollcndorfcr-Baclics g('kutct wird, dcsseii andcrcr Tbcil in (his 'I'hal von Kimigswald mid Kidaii liicssl. Das '\\\wv die tiefercn Theile dieses breiten, snmptigen (irundes sicb ausl)r('it,en(h', VVassei' licisst hier Katzba(;h, und fallt bci Saara in. eine tiefe, enge Thalseliluclit, in welcher es, von sehr steileni ]k>,rggchange ant' b(!i(lcn Seiten eingcscJdossen, und iiher Trosebig (!)()0'), und I'ostitz (780') si(;]i k)fhvinden(i, mil, dem mit.tJeren (iofjlile von 1 : 40 bis Pocka,u (720') kulzielit. Wegcu d(!r geringini lifoite des Thalgrundes yM\t die n(nie Strasse von Knini(' und Zuckmantel am niedrigcn Riicken oberhalb dem recbtcu Tlnilgeliilnge k)i-t. Dei Pockau wendct (his Tlial naeli Siklost, der Tiuil- grund wird breiter, die; denselben begleitenden Al)li;lng(! werden Hacher und es tritt die Aussig-Noilendorfer C-haussee in dasselbe, wek'Jie (k'u nach nntcrhiUI) (k'.s Ziegelofens ubcrschreitet, wiihrend der Kleisclibach- in (his Biela-Tlial mil; dcni niitfj. Gefjille von 1 : '5!) miindet. Die Kntwic.kelnng (k's Tliaies bctriigl, 1 : I -2,'!.

Das iMnehoivltser- Thai miige In'ei' a,ls da.s wichligste jener kjeinen Quer- tlialer angefiihrt wcrd(!n, welclie auf der siklliclien und (istliclien Seitc (k's Plateaus von Spannsdorf heginnen, und in vorh(!rrs('heud sikidstlicJu'r l!,iclitung in (his EJbthal niunden. Den obereu Aufang dieses Thales l)ildet eine breiti; Mnlde unt,(U'halb , Slabisch (1404'), wclche sich nach uuten zu eiueni (uigeren rimuMifiirmigen Thale zusanunenzielit, alsbald aber auf d(!r erslen iinf,er(Mi Stub' (k's Phiteaus, hiei' hei der Lusdiowitzer-Mnhk^ (lOoO') wieder IxuieulxMid erweilert. Von hier aus aber ist (his sciduclitkirmige Tiial in eiiu'- enge Hinne eingescblossen, und von sehr steilen oft fclsigen Abhiingen auf beideu Seiten bis nahe zn seiner Miindung bci i'fimnicrle (408') bcgleitet. Das G((fiUle ist in der olxM'cn Iliilftc bis Duscliowitz etwas geringer (1 : 27), als in der nntcrcn (1 : 21). Die ,Entwick(dung dcsscilxMi ist gcring, niimlich wic I : Plil. (^(nnnnmicationslinien begk'iten das Thai nnr in (k'r obcren Hillftc. P^incn ganz ahnliclu'u dlniractci' halx'n anch die kiirzcrcn Tiiilier von Nestomitz, Prosscln, ]k)hmen imd S('li(inborn.

Das Thai von KonigswaM-I'Julau. Dieses ist von aJl(Mi (la,s vviciitigstc, sowohl wegen seiner Jjjinge uml Prcitc, aJs anch w(!gcn seiner Ilichtung, die es zur Ilauptv(!rbindimgs]inie des luirdlich vom I'olzenthale gc^lcgcncn Landes niit don Tepiitzcr Koldcidxudccn, sowie audi iidt dcm saciisisehen Krzgchirge macht, so (lass diesem bis j(;tzt so stillen Thalc noeh cin sehr Icbhalter Verkehr vorher- gesagt werden kann. Ich bcM'iieksichtigc lii(!r wicdel' nur d(iu mittkiren uud untereu Theil dessclb(!n, da der obcrc, von N(dlcn(ioif bis Kiniigswald dcm Krzgchirgc

I.

57

aii^oliih't. lici dcu obereii lliiuseni von Konigswald triti das iNollendorfer-Tlial aiis c.iiKM' ciigeii Bergsdiludit licraus a,iii' die, nonlliche Scite dos Battels zwisclien il^iii Mrz- luid dcm Mittclgcbirgc, dor sicli liicr in dieses Tlial liiiial)Kenl<t, iind «treicld, init der Uiclituiig nacli NO iiiit breitem Tlialgruud, von sanften Abliiliigen rarigcscldosseii uiid mit einem Gefallc von 1 : 40, bis zur Kiinigsvi^alder Kirclie (10;52'). Ilier wcndet dasselbe naeli Ost, der Tlialgmnd vercngt sicli mebr nnd 'iielir, das linke Tliaigebiinge beliiilt zwar bis zur Seeliolic von 1100' und bis zu lieu ersten lliiusrai von Mei7.(h)i'f eine zienilicli gciinge lUisdiung, denn erst von dieser Seehohe steigt der JJoden bedeutender an, und erhel)t sich eiullieli zu den MchroH'en Felswiindeu des Sclnu;d)erges, auF dein recliten (ieliilnge begiinit .sdion bei Itiegersdorf eine stdle das Thai begriiuzende Stufe von etwa 100—150', wddie dassdbo auf dieser Seite bis Med.-Ulgersdorf begleitet. Auf der liuken Tliaiseitc! wii'd eine soldie Stufe bei Merzdoi'l' und Gesteinigt l)(nnorklieh, und die 'niaifurelie zielit sidi von. liier zwisdien deu stoilen Abliiingeu dieser beideu Terrassen dugeengt uiit einem zienilidi constanteu uiittleren Gefiille von 1 : (il bis Nicder- Ulgersdorf, von wo a,us die redite Thalseite sidi (itlnet, und endlicli das Ganze li(M ]!odcnl);u'b (;')7<S') in das Elbthal niiindet Ini Tlialgrunde zielit bald am ft'diten bald am linken Ufer die Cliaussec; von r>odcid)ae]i iiber Kouigswald nacli Kulm nnd naeJi Peterswald. Die 'riuileniwickelung des besdiriebcuen Theiles

i«t 1 : 1-13, dalier selir goring.

Die Vefjetation hat viele Aludichkeit mit jeuer des nordbstlidieu Theiles <los Mittelgebii'ges. Am Plateau selbst findet sich verhaltnissmlissig wenig Wald, nuiist 'uu- kh'inere Miidien anf den steileren liehnen sind damit bedeckt, alios tjbrige wii'd als Ackerland beniilzt. Dagegeu herrseht an den Riiiulern des Plateau nanujntlich K<'gen Nord, Ost und Slid (h'r Wald vor, der sidi hier (iberall bis in die umge- benden Thiller hinabziebt. In diesen wieder, namentlidi ani' dem Siidal)]ia,nge gegen 'lie, Elbe ist der Obstbau von grosser Ausddinnng und Pedeutnng.

Die Aus(klmiui(i der BodcnfUiehe in verscldcdener Seehohe ist die uacli-

folgende, wobei a,ls (Iriinze des garizen Gebietes die bereits oben angegebenen Pi-

nien gelt(m miigen :

llcc.tiiri'ii oHt. Jocli.

Gesanuntes Terrain innerhaib der bezeichneten (h'iinze . . . 20,916 odcr 36,347

ober der Sdiidite von '200 Met. oder 633 K. i;5,<S] 8 Oder 24,012

I I 300 !)41) y,551 16,597

400 12(i5 5,503 !),563

500 1583 4(51 801

1.

Daraus folgt fiir die Ausdehnung des Terrains in deu einzeluen Sdiichteii,

id zwar:

Meter

1.

Zwischeii

100-200 Oder

2,

n

200—300

3.

n

300—400

4.

11

400—500

5.

liber

500

in Troz. des u;a,nzeu Terraia- W.-t'iiss Ilectarcii cist. Joeh abschnittes

316— ()32 liegen 7,0i)8 oder 12,335 oder 34-0 7„