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| — HAPRPELIN
Groͤſte Beni digleiten dergg
"REıATIOwEs —— 8 uro GRAF )S
R I A u un.
ie Osrimirbätäeßehzünd ; — 2 Bacon Probier Stein der a examiniretmwerden/
die vornehmſten
| Phyficalifße/ Mathematifehe, Hiftorifihe und andere
Merckwuͤrdige Gelßahmbleiten /
Welche an unſerm ſichtbahren Simmel / in und unter
„der Erden/ undi eer jemablen zu finden oder zu fehen * a — und ſich begeben haben.
gi Dacifeziih Einem * einen Liebhaber zu gut auffgeſe bet] in Druck Me, berfettiget/ und mit vielen Figuren und Abrifien erlautert. Zaim andern mahl auffgeleget.
Pi ine Mai allergnäbigfkem PRIVILEGIO;
"Hinsüxg
Sarud und verfege durch "Thomas von-Wi
iering, im guͤldenen 0. bey der Borſe/ im Jahr 168;, und beybapilben gu hnbem
F ER ri * a
Ir LROP OLD von Böttes Gnaden / erwehlter Rs ze mifcher Käyfer zu allen Zeiten/ Mehrer des Reichs in Germanien / zu Hungary 7 Bopeim/ Dalmatien’ Ersatien und Sclavonien König: Ertz Hertzog zu Oeſterreich / N J Hersog zu Burgund Steyer/ Kärhten»Erain und Wirtemberg / Graf su Tyrol / etc. ML Betenmen öffentlich mit Diefem Zrieff / und than fund allermänniglich / daf und Tho⸗ FON, mas Wiering/ Burchdruderin Hamburg? in Unterthänigkeit zu vernehmen gegeben/
: Z mas geffalt von Eberhardo Gverhero Happelio ein gewiſſeg von ihm verfertigtes Buch / Relationes Guriofx, oder die gröfle Denctwürdigkeiten dieſer Welt/genandt/an ſich erhandelt umb felbis ges den euridfen Liebhabern zu gefallen auff feine eigene Keen u drucken und mit vielen rareımKRupffern gejleretanffiulegen: Daffen er dann bereits vernichenes Jah ben Anfang darmit gemacht/und ben ers fien Theil in Quarte / mitgroffen Koften verkest/ und anjero bemübet fepe/ auch mit den übrigen fünff Theilen derimaffen gu eontinuiren. Wann eraber anf täglicher Erfahrung befo rgen muͤſte baf dieſes eu⸗ riofe Buch von andern geminnfüchtigeg Leuten nachgebruckt und er da ch in groffen unverminblichen Schaden, und wohl gänklieher Verliehrung feiner vielfältigen Maͤhe un Kofen/gefeit werden machte s Unsderswanen er untertbänigk anrufend und bittend / daß —— folchen Ende / und damit von niemand Diefes Buchy Relationes Curiofz, oder die groͤſte Dendmurbigkriten der Welt/ genandt / nachge⸗ 5* merde/ Ufer Ränferliches Privilegium Imprefforium zu ertheilen guädigft gerubeten. Mann Wir
dalln jur angedeutebitliche Bitte, aus ben zu folchen Werck und dargu gehoͤrigen Bildern angewende⸗ temtonbahren Verlag andbislihangefeben. Ale haben wir demfelben Die Bnade gethan / und Srenheit ges gebews Sieuen das auch hiermit iu Krafft diefes Briefes alfo und dergefalt / das er Thomas Wiering/ Buchtrucer uichrgedacte Relationes Curiofas, oder grofle Denswürdigkeiten biefer Welt / drucken / und IChachdemer davon Die gewoͤhnliche sier Ersuiplaria zu Unferer Reichs Hoff Cangley mird-eingelicffert "paben/ umd darüber erdentlich befheintfeon) aufgehen feil Baben und verkauffen/ auch ihme felches niemand dhne feinen Eonfens und Wiſſen / innerhalb sehen Jahren / vondato des Briefes an zurechnen/ meder im Heil Romifchen Neich/_ noch in Unfern Erd: Königreich; —J und Landen‘ nachdru⸗ cken / diftrahiren und verfauff —— fote. Und gebieten darauff allen und jeden Unſern und bee Heil. Reichs au unferer Erb- Königreich, Fuͤrſtenthumb und Landen Unterthanen und Gekteuen/ infuns derheit aber allen Buchdruckeen/ Buchführern und Kupfferdecbern/ben Bermepdung ſechs Ward löthis gen Goldes bieein jedwedet / fü offt er frebentlich hiermider thate / Uns halb in Unfere Känfexliche Kam: mier/ und den andern halben Theil mehrgedachtem Thomas Wiering unna chlaͤtlich zu bezahlen, verfal: Ion fegn ſolle; Eruftlich befehlen und mollen/ daß ihr/ noch einiger auf euch ſelbſt / oder jemand non eus rentwegen / mehr obangeregtes Buch innerhalb der obbeſtimmten Zeit / gang aber zum Theil / in Quarto peeranderm Format, wedermit nach ohne Kupffer/ nicht nag hrucket / oder andermerts alfo nachgedrus cket 3 oder öffentlich diſtrahiret/ —— / nad) auch andern zu thuen verftattet in
> Bein Weiß alles bep Bermeydung UnferRäpferlihek re und Verliehrung deffelben eures Druds/ Den offtgedachter Wieriug und deffen Erben’ mit Hülfeund Zuthuen eines jeden Drths Obrigkeit ‚me
® fiedergleichen bep euer jeden finden werben/ alfo glei auf eigenem®enait ohne Verhinderung maͤnmg Uch zu ib nehmen, und damit tach Ihrem Befallen handeln und thun mögen: Jedoch fell mehrgemelds ger Chomas Wiering ferg’abme Obacht zu haben fhuldig fenumdag diefem Werckin der Schrifft oderBils
. dern nichts Argerliches/ die Religion betreffend ; ud; den Meiche-Conkitutionibus zuwidern; oder fons Ren etmas ungereimbtes nicht eingerweht merbe/ (be Dermepdung- Unferer Käpferlicben Ungnade ) nicht weniger andern zur Warnung diefes Privilegium voran zu drucen. Mit Urkund dig Briche beſie⸗ geli mit Hufermäpferlichen auffg rucktenMfecrer Jufiegel/ Sehen tn Unſer Stade Wien den ſech ehen⸗ den Februarit Anus fechsjchen unbert.drep undachaig / Unferer Reiche / HA im fünf und
— des Hungarifchen im acht and zwantz oten/ and des Böheim tzig si — « J J — 7 LEOPOLD. *
1 AdMandatumSac.Czf. Majeftatis Proprigm. Chriftoff Beuͤer. 1. Mppr.
«
Ve.Leopold Wilhelm/ | Graff zu Konigsegg / Mppr·
re WVrorrede.
ehrter Leſer:
Ine gar loͤbliche Rede führet der vorneh⸗ —“ Rechtsgelehrte Pomponius, wann erſich —de fFidetcommiſtt libert. alſo vernehmen laffet: . in groſſer Begierde zu lernen / als die ich allein vor die beſte >: Arch zu leben ſchatzte / bin ich ing 7 8te Jahr meines Alters Bi ſihtemahl ich mich deſſen ftetigs erinnere / was je⸗ echefaget: Wann ich ſchon den einen Fuß ) im Srabehätte/ ſo wolte ich gleichwohl noch ummer etwas mehr wiflen. Eine folche loͤbliche Be⸗ an gierde zu denen Wiſſenſchafften / foltebillich bey allen vers ftändigen Menfehen zu findenfeyn / und zwar zufoderft bey uns Chriſten / maflen dardurch unfere Gemuͤther auffgemunterg werden/ und unfer Verſtand mehr und mehr Lichts befommet , die Geſchoͤpffe und Wunder des Allerhoͤchſten genauer zu —— 4 dieſelbe / nicht / tie Die Kühe ein neues Thor / anzufehen und zu betrachten. er ; : ; Zwar es ift Feine geringe Kunſt von einemjeben Dinge grundmäsfig zu difcu- 66 es ſchon lange geheiflen: ° -
& Felix quipotuitrerum cognofcere caufäs. Sluͤckſelig iſt der Menfch von jedermanzunennen/ Der auch den Urfprung Fan der Dinge recht erkennen.
N Er — — Gleichwohl iſt der menſchliche Fleiß heut zu Tage in fo weit durchgedrungen / daß Feine oder doch gar wenige natürliche Dinge vorkommen / Darüber man nichttine ——— zum wenigſten warſcheinliche Urſache geben Fönne. Die Natur⸗ uindiger find hierinnen am meiftenoccupiret/ und wann ihnen / (gleich wie Kir- „ . cherö miederfahten/ welcher vom Käpferı Pabſt / vielen Königen und Fuͤrſten⸗ jährlich geoffe Selder empfangen) gebuͤhrlich unter die Arme geguiffen worden, ſo gie nunmehromenig für, darvon mannicht auß des Kircheri Schrifften/ auß em@ollegio Regio Anglix; außdem Journal des Sgavans, aus kenphEurialis R 1»
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Vorrede. Mifcellaneis Academi& naturæ Curioforum, auß Scotto , Dygbæo, Boyle; Helmontio, Cartelio, Nierembergio, Aldrovando,Bacone, Möntano; Dap- pero, Redo,Sturmio,Tavgenier, Della Valle, Thevenott&$Neuhoft, Strauß/ Schuͤltzen Gage, Brown, Troilo; und dergleichen vielen andern Reiſe⸗Beſchrei⸗ bungen/ einen grund» und umbfiamblichen Bericht ertheilen Fönte,
Viele Leſens / und Wiſſens Begierige Gemuůͤther haben mie zum öfftern anges legen/bey anfcheinender lieblichen Friedens. Sonne daman / GOtt fey Daudvon denen obgleich angenehmen doch jederzeit fchädlichen Kriege» Materien nichts mehr in den Novellen findet/ nebſt meinem ordinairen Courier; wochentlich eine forges nandte Curieufe Relation qufzugeben/ umb Dardurch manchen ehrlichen Teut⸗ fehenydeme in Ermangelung der Lateinifchen und anderer frembdenSprachenvbie Begierde dergleichen Curieule Materie zu lefen/getwaktig anmoächfet/ einiger maflen zu vergnugen: Da ich Dann zwar eine geraume Zeit nicht ohne Urſache bey mir ans geſtandem in Erwegung der groffen Unk oſten fo zu einem folchen Wercke erfordert werden / wie nicht weniger anderer Schwürigkeiten/ fo fich ben folehen Fallen in ziemlicher Menge zu erdugen pflegen: Gleich wohl hat Das unabläsfige Anhalter und Auffinuntern obgedachter curjeufen Liebhaber, mir diefe Sache fo anmuthig vorgemahlet / daß ich mirendlich Horgenommen / dieſelbe in GOttes Nahmen ans zufangen / und einenjeden/ dem Diefe Lefens wurdige Materia anftehet/ wechentlich mit einer fosgenandten curieufen R elarion zu bedienen Darin Er allemahl etwas vonden rareſten Maftrien,fo bey Den allerbejten Scribenten und bewehrteſteneu ⸗ thenzufindenfind/ antreffenwird. = !
Ihh hoffe der Teutſche Leſer werde umb fo viel mehr Luſten zu diefen Relationen
befommeny weil demfelben/ fo viel möglich/ jedesmahl die gründliche Urſache dieſes oder jenes ſeltza hmen Dinges/ vor Augen ſtellet / und ermithin zu vernehmen haben wird / die Shenften Kunfte/herzlichen Wiſſenſchafften/ und gröften Wunder / ſo bißs hero mehtentheils in Griechiſcher/ Debräifcher/ Frantzoͤſiſcher / oder Lateiniſcher Er⸗ de vergraben gelegen. an 2
Wann wiraber gnugſahm erfennenybie groffe Verfchiedenheit der menf&hlichen Gemut her / welche nicht alle an.einem oder vielmehr einerley Dinge, ihpe Vergnu⸗ gung finden/ als werden wir ung bemühen, in unfern Relationen von den gröften Denchrourdigkeiten Der gantzen Weit / jedesmahlverfehiedene Sorten von Mate⸗ viemeinzuführen / nehmlich bald Phyficalifchey oder natürliche, bald Hiſtoriſche / bald Machematifche oder me bald einige Wunder Gebaue verfchiedener Nationen / bald andereannehmliche Dinge / daß es nichtandeıs feyn Fan, Der Leſer wird aneinem oder andern’ worzu nehmlich fein Gemuͤth geneigt / jemliches Ver⸗
® 2 . *
gnuͤgen ſchoͤpffen. | ; u Wi befleiffenung einer ſolchen Kuͤrtze / die da nichts außlefet was sunbehigem RR DB
‚ Vorrede.
Bericht dienen mag noch auch einer ſolchen Weitlaͤufftigkeit / fo mitunndihigen Umbſchweiffen eine Beſchreibung dem Leſer Anangenehm machen konte: Und wann uns bekandt iſt toas voreinen Nachdruck der Augenſchein bey dieſem oder jenem Gemuthe hat / als ſollen ung die Koſten nicht gereuem oͤffters und da es no⸗ thig oder nutzlich ſeyn Fan/ ein Kupfferſtück oder andere wohlgezeichnete Figur mit —— umb dem Leſer dieſes oder jenes gleichſahm weſentlich vor die Augen zu bringen, —
Kein Zweiffeliſt bey uns / es werde jederman ein gutes Contentement fn Durchleſung dieſer Relationen ſchoͤpffen / und weder Alt noch Jung / Gelehrt noch Ungelehrt / gereuen eine Vierthel⸗Stunde Zeit darauff fpendirer zu har ben; fo foll uns auch hergegen Fein Koften noch Muhe zu groß ſeyn / herhey zu ſchaffen / was zu gebührlicher Außfertigung dieſes Weicks / auff einige XBeife dienen fan: Wir werden mitden beruhmeelen Phyfieisund Mathematicis cor- refpondifen, davomtoir £heils Durch aroffe Promeffen zu dieſem Wercke ange⸗ friſchet find, Die übrigen.aber/ wo fie auch find / erſuchen wir mitrelft Diefes/ ſampt und fonders / dafern etwa einerinein und anderm etwas fonderliches und
mercfmürdigeselaboriret, oder aufgefunden, uns Damit an die Hand zu gehen / ſolche Inventiones.großgunftig mitgutheilen damit dergleichen oͤbliche Sachen nicht verdunckelt und in einer privar Studier-Stuben verborgen bleiben fondern denen Lehr und Lebens⸗Begierigen Gemuͤthern / ja der gangen ehrbahren Welt zu —— er löblichen Wiſſenſchafften mitgerheilet werden /_ davor ſoſſen wir Uns bemühen einem jeden / Deruns feine Iöbliche Freygebigkeit diefes falls ſehen laſ⸗ ſet / dergeſtalt und nad) Belieben an Die Hand zu ehem ‚daß dieſelbe vielmehr an⸗ gefriſchet / als abgeſchrecket werden foll/ feinen Fleiß weiter zu exerciren; zu ſei⸗ nemeigenen Ruhm und zudes Nechſten Unterrichtund Lehre,
Wir follen GOttes Wunder nicht Berfhtoeigen und jeder ift verbun⸗ „Den / dasjenige fo ihm GOtt mitgetheiler / ſeinem Nechſten auch mittzurheilen: . QueDeus oceulta effe voluit, non fünt ferutanda , quæ autem manifefla fecit, ‚non funt negligenda, ne &einillis illieire curiofi ,„ & in hicdamna- bilirer inveniamur ingrati 5; Was GOTT verborgen haben will / da follen wir nicht nachgrüblenY -und was er vor unfere Augen geftellet daß follen wir nicht übeifehen damit wir wicht in jenem verbotheher Meifeneugieria/ und in dieſem verdamblich und undanckbahr erfunden werden: Gagt Profp, de Voca- tione Gentium, ” BR a
Endlich ſoll der Liebhaber wiſſen / daß mir allen Fleiß anwenden werden, ſo viel ung möglich / Fein eingiges Woͤrtlein ne / umb dem Leſer Durch einen eytelen Wörter » Pracht nicht einen Eckel zu veruhrfachen/ ehe -
„ ersu dem Werck selber Fon, Richard de’ St. Vict. tadelt diefe Weiſe zu — ſchreiben billich· O quanti (Inguit ) veritatem querunt, non in vr . ed
Dorrede M
— — — —
fed in vanitate: quæſitum igveniuntnon ad veritatem , ſed ad vanitatem:
Et, quod miferrimum eft, in Verbis vite , lucra mortis, negociantur.
Es ift nicht gnug daß man unter vielen Worten Doch im Wercke nıchtg herfür
bringet: Imo maximfim fübtilicatis vitium eft, nimis fe oftendere , utiliflima
autem diffimultatio fübtilitatis, quæ effeötuapparet, habitu latet. Pert, Ray, " abergnughievon.
Im übrigen verfichere ich mir nechſt dieſem allem auch daß mancher fabti-
ler Kopff / wann er die mannichfaltigen Materien diefer Relationen anfichtig/ wied/ Anlaßund Selegenheit nehmen wird / feinen Verſtand über-Diefen oder jes nen Difcurs und Abhandlung’ nach der Maaß / ſo ihm GOtt und fein eigener Fleiß verliehen/ ferner zu exerciren, darauß dann bald fchöue Vollkommenheiten und gleichſahm unmangelhaffte Scriptaerfolgen konnen. Dann ift nicht. alfo? manch» mahlbringt einer einen Difcurs auff die Bahn / darauß ein ander älfobald Selegens heit befommet/ vonforhaner Materie grundlich / umbſtandlich / und mit beſonde⸗ rem Fleiß / zu reden oder zu fchreiben. Allſo kan auß dieſen Relationibus Curioſis dermahleins/ und fofern ung der Höchfte das Leben und Vermoͤgen goͤnnet / ein fols ches Werck werdeny welches infonderheit der Teutſchen Nation’ zu einem unver⸗ gleichlihen Nutzen gereichenmuß. Ja es wird hiebey nicht bewenden; ſondern andere Nationes werden Belieben tragen / dergleichen Sachen in ihrer Mutter⸗ Sprache zu ſehen und zu leſen. ——
Auch mechtenohne Zweiffel ihrer biel gefunden werden / welche fagen : "Dies fe Relationes findein zufammen geſchmiertes Werck / es iſt alles entlehnet oder außgefhrieben / daß mich Hundert / watumb der Verfaſſer feinen Nahmen davor ſetzen / und fich vor den Authoren derfelben außgeben darff: Freylich / geneigter Les ei ifts alſo Die Materien unferer Relationen find nicht eine Erfindung des Ders
aſſers fonften würden fie wahrlich nicht viel gelten : Er hat-fie aber auß Leuthen von groſſen Wiffenfchafften und fürtreflihem Verſtand ihren Büchern zuſam⸗ men getragen undeben darumb darff man gleichwohl nicht ſagen / der Verfaſſer fen fein Auchor derſelben dann wann ſolches zum Gegen "Berveiß gelangen folte/
fo dorffte man fich ja nurbeziehen auff I,neceflariam. 2. in pr. ibi: non quia Pa--
yrius ibi quicquam de ſus achecerit ff. d. O. J. worauß zu erweiſen / Daß einer Kr einen Authorem eines Buchesnennen mag / ob er gleich lauterentichnte Sa⸗ chen / und nichts von feiner Erfindung hinein gefchrieben. Aber die Sache weis ter aufzuführen iſt der Mühe nicht wehrt, verſtandige Leutheuhrtbeilervon einem
=
jeden Dinge verſtandig / und ihr Uhrtheil gilt/ aber Der unverftändigen Senti-
mentfindet eine Statt, Ich ſchlieſſe mit folgenden Verſen: — Wa FRI
*
—
LAS der groffe Binder GOtt pflegt zu ſchaf⸗
fen und zu machen
Durch der Allmacht Wort und Hand/ dag find lauter IBunder: Sachen:
Ä Was in ungefüßten Gründen und in die⸗ fer Unter⸗Welt
Er für WunderzEreaturen/und fuͤr Augen hat geſtellt
i Zeigt / mein £efer / Ei Will man durch die wil-
en Seen Trocknes Fuſſes recht mit£uft und durch ferneLänder gehen Kan man ſich 5 — ah hier trifft man derglei⸗
Wunder Die man nit begreifen noch viel minder
St SE Kar fol Ergesen: nicht vergönnen/ / Da er ſolche Wunder-£uft/ foltefelbftbefehenfönnen: Drum ER er ki en und nehm dieſes
Traun / ſo ge olhe Sarhenihm zur Ontige bald
Box Harfe er 4 er kan in der Stube bleiben/ Und mit erfüllter Luft feinelange Zeit vertreiben: ' manches Land befehen/ wie’sinfelben annoch
ſteht / Und wasi in den Meeres se recht mit Schrecken vornochgeht. (preifen/ Endlch aber bleibt der Zweck / daß wir unſern Schöpfer Als der feine Majeſtaͤt uns hierunter wollen weifen/ Der jo groſſe -Dinge/nebft der groſſen Wun⸗
Durch ſein wer ae Aofien, und noch Eräfftig-
Figuren gehoͤren. DESornen Seflalt Fol. ı | Des VPili Waſſer⸗Fall 386 Des Mondes Geſtalt 4.Deer Tuͤcckiſche ae : 395
Das Oldenburgiſ. ee 29 | Dergenifie Schü 399
Der Abriß einer Lauß 62 Die &hinefifee Gaͤuckler 46 Der Abriß eines Flohes Der Indianſſche Gaͤuckler 214 2 N Stonse Dereyferne Ring 421
Dr Schimmel Der Dianz Tempel 441
Die Röfe- Mieten Be Dasi in in getwachfen Marien
Das Kupferftück vonder Lufft 141
» Das unterriradifche Feuer 124
Das unterirdifche Waſſer 154 Die Nuß Tavarcare 1
Der Wallfiſch⸗ Fa * 176
Der Babyloniſche era ö 19}
Der felgahme Schwamm 209 Das ya —— bey Ma⸗
13 * Der — De
Der Siorentinifche Hahn or ——— Een
Die Egyptiſche Pyramide» © 254
Die Drientalifche Caravana _ 280 Die gewachfene Creutz⸗ Lilie und Ep» pendorffer Kohl Stengel 290
ie ee $ Hand gemashfene Ret⸗ 2 29
Des Maufoli Stab
. — an den Suchbinder / wohin die
liche andere Stein; 69
Die Tuͤrckiſche und Perfianifihe Res bens⸗Straffen 548 Die Barbarifche Leibes-Straffen 4 Der Olympiſche Jupiter 579% ‚Der meine Soitfbrud 582 Die Blumen 621 5 Der Indianiſ. Weber Wiande 3 “die Eoyptifche Murnien 640, Der Feuer⸗Thurm auff Bharos 655
4 TabulaClimatum &Parellorum 5 so
Der groſſe Stunden IBeifer 358 De — Br 81
a
472% Der ——— und — Der Colollus zu Rhodis + 508
Des Trajani Wunder⸗Btucke 681. R
Die Babplonifche Mauer 688 Das Berg Be 699 Die — Buſſe 718 a ee Sempal Salomons
er Hohe⸗Prieſter — 733
Die übrigen Figuren umd Abriffe find an ihrem
*
geh drigen Orth eingedrucket zu finden,
waͤchſe 483
— IS
No.1. RELATIONES CURIOSA. 1 au
Die allereigentlichfte Betrachtung der Sonnen.
durch feinen Wunder-Finger ein gantzes voll
ERTEILT Tee
a Ehtund mohlfaget
kommnes Bach mit den allerfhönften Figuren vorgemahlet hats in demſelben wollen wir zu⸗ foderft ein wenig blättern / und unfere Augen dann und wann wieder auff die Unter» Welt ſchlagen als woſelbſt gleichfalls Fein einziges Geſchoͤpffe / Feine Geſchichte / Fein Kunft- ſtuck noch foniten etwas vorkommen Fan das nicht allemahl einem vernünftigen Menſchen ſattſa⸗ me gelegenheit gäbe / die unausfprechliche Alt macht / Die unendliche Guͤte / die unbegreifi liche Vorſichtigkeit / und die niemahlen gnug gepriefene Majeftät des ewigen Gottes augen blicklich zu betrachten. und zu loben,
Am allererfien Fehren wir uns aber nach der Sonnen / als dem ſchoͤnſten unter alien Ge
IN A) der -Heil. Bafilius / daß |
NW; die Betrachtung derRa = Sa tur ift ein Vorhoff der Fa Ya Ve iu NUR) —— "ftetes Jauchtzen des Ge⸗ = SG KEN IS müthes / eine Thuͤr zur ? > Zufriedenheitreine Ber- | einigung des Gemuͤthes zwiſchen den Obern und Untern/ und der höchfte Gipfel der menſch⸗ lichen Gluͤckſeligkeit / waun die Seele des Men⸗ —* zu derfelbigen kommen iſt / fe erwachet ſie gleichſam aus einem tieffen Schlaffe / gelanget zu dem Eicht/ vergiſſet ihrer ſelber / und vertritt eines himmlifhen Menfchen. ro es woh —
— ſchoͤpffen / dem Urſprunge des Lichts in unſern
heiſen — Bee: ee. — fr — / welche — — Allerhoͤchſten recht Propria ſi rerum mortalia pectora noſſent, mitten in die ganse fichtbahre Welt gefeket/da-
—
Imperium & ſaſces. nil nili Bulla forent. 1 mitfie einem jeden gleiche nahefey. Ste führet In diefen natürlichen Wiffenfchafften Fan die | den gangen Chor der umbfichenden Planeten gierliche Rede Kunſt / oder ein prächtiges Wort | nicht anders / als cin anfehnliher General machen, ja auch das fubtile Difputiven went | fie prefentiver fih wie ein prachtiger König ger als nichts ausrichten/ dann taufend De⸗ auff ihrem Throne / und erleuchtet dermiltelſt mofthenes/ tauſend Ariſtoteles Fonnen von | ihrer hellen Strahlen nicht allein alle und jede einem einigen Menfchen mittel : mäsfigen | Planeten / wie eine allgemeine Lampe / fendern Verſtandes wann er nur inder Warheit ge | vegieret auch ihren Lauff / und machet fie theil⸗ gründet iſt / Leichtlich wiederleget und zu fhaw | hafftig ihrer Warme und lebendig: machenden ‚Den gemacht werden Dannenhero muͤſſen wir Kraft. Dann wo dieſe lebendig: machende uns nicht kitzeln mit der Hoffnung / dag man | Krafftder Sonnen nicht dabey wäge / fo wäre
— werde / die durch ihr ſpit⸗ | DieArbeit aller lebenden Thieren gang und gar diges Rachgruͤhlen / und durch vielfältiges | umbſonſt / nie fehr fie ſich auch bemuheten / ihr Leſen gelehrter Schriffteny zum Nachtheilder | Gefchlecht fortzupflangen. Natur dasjenige wahr machen fönten / was an Solchem nad) / Fan man billich vor allen am: ihm felber falſch iſt twieGalil.in Dial, Cofm, | dern Gejchöpffen / ans diefem allervortreff p- 35 gar [hun urtheilet. a
! le lichſten Wercke / als aus dem Könige der na . Wir find entſchloſſen dem günftigen Lefer | turlichen Stücke unter deſſen Gebote gleich: in gegenwärtigen Relationibus Curiofis ver;
fam alles fichetzbie fonderbahre Almacht Got: ſchiedene felgame Dinge vorzuftellen / Die ſich
tes erfennen. mehrentheils auf dan Augenſchein und auff die Es ſcheinet / als hätte uns der Allerhoͤchſte Erfahrung gründen / da wir ambiltichften und | an der Sonnen ein fonderbahres Meifterftiiek vor allen andern Dingen ung nach) den Himmel
dDarfiellen wollen + welches die Niedrigkeit um: _. — woſelbſt GOTT Her Allmaͤchtige ſers Verſtandes zu begreiffen — Iom. I. *2*
zulaſſen
— — — —
2 RELATIONES CURIOSA,
zulaffen wolte dann wer Fan die Sonne um verlegeanfehen ? Wem vergehet nicht das Licht feiner Augen wann er daffelbe hinſchieſſet nach dem Uhrfprunge des Lichtes? Gleich wie ein Feines Licht; wann es neben ein grofferes ge: feet wird/ verdunckelet / alfo werden unfere Augen gleichfahm / ja wohl leibhafftig blind wann fie die lebe Sonne genau anzufehen / ſich unterfangen.
Gleichwohl iſt die Kuͤnſtreiche Erfindung ei⸗ niger kiugen Koͤpffe dahin gelanget / daß fie ein Mittel erfunden / mit den leiblichen Augen biß in die Sonne und noch höher zu ſteigen: Die rewerfundene Tubi oder Fern⸗Glaͤſer find ev welche uns fo viele felgame und verwundrungs
* mwürdige Dinge in der Natur vorftellen/ davon
man ohne dicfelbe nicht das geringfte würde haben zu wiſſen befommen. Bon diefen Fern gläfen Fan es vielieicht auff einandermahl Ge⸗ leaenheit geben zu reden / jetzo wollen mir mel den die Geſtalt der Sonnen / die unfern Augen
- dadurch vor weniger Zeit offenbahr worden.
So ift dann die Sonne nach der erſcheinung Durch einen guten Tuhum nicht anders anzu⸗ fehen/ als ein rauher höckerichter und gang um ebener — der da aus einigen veſten / meh⸗ rentheils aber aus flieſſenden Theilen beftehet/ nicht anders, als unfere Erd⸗ und Waſſer Ku⸗ gel: Die — Theile zeigen ſich / wie ein geſchmoltzen Kupffer in einem ſehr groſſen Keſ⸗ fel oder lieber / als eine feurige See / voller feurigen und aufffteigenden Wellen / aus denen ein groſſer Dampff und vielfältiger ſchwartzer Hauch herfür quillet / welche vor unfern Aigen dann und wann inder Sonnen einige Flecken verurfachen / wiſchen dieſen Wolcken und dun⸗ ckclen Außdaͤmpffungen erzeiget ſich eine groſſe Menge Harer und ſtarcker blitzender Flammen. Diefe Erzeigungen der aͤuſerlichen Geſtalt der Sonnen verändert ſich täglich / weil ſie J anffhörkich in ihrer eigenen Are oder Würbel und war alle27 Tage etliche fagen alle Jahr die erfahtneften aber alle 24 Stunden herumb
laufft: Inſonderheit ift an dem grofien Nand |
des Sonnen Coͤrpers immerdar ein gewaltig
Blicken und fladfern ſtets breüiender Flammen |
zu fehen. Offtmahlen fiehet man fo wohlin den veſten als flieffenden Theilen hin und wieder gleichfam ein vielfältiges ſchnelles Bligen herz für kommen / eben als wann ſich unfere Wob cken ben dem herfür feheigenden Wetter Blitz zertheilen. Im übrigen fiehet man in dieſem brennenden Sonnenmeer vielegerfireuete Js ' ſulen / und auff dem veſten Sonnen Boden vie le fehr hohe Feuers fpepende Berge: Welches aufjer Zweifel die Natur ang diefen Urfachen - alfo gefuget damit die Wellen des Sonnen Meers / nachdem fie durch die gewalt des Feurs ſtets auffgetrieben und auffruͤhriſch gemacht werden / ſich an den Felſen wiederumb Doc und vermittelt diefer Zerſtreuung / ihre reiche Krafft und Einfluß fo wohldenen umbherjte henden als unterworffenen oder indifchen Coͤr⸗
pern austheilen.
Aus der gegenwärtigen Erſcheinung der
Sonnen / ſchlieſſen etliche hoch verſtaͤndige
Aftronomi/ daß fo wohl die harte oder vefier als auch die flüsfige Theile der Sonnens el/ viele inwendige groffe Canaͤl/ groſſe Hoͤh⸗ en und Behälter haben / wie unſere Erde und die Mond-Rugel; Durch welche Röhren und inwendige Gänge unterfhiedliche Feur⸗Seeen der Solarıfchen Kugel mit einander correfpons diren / oder vielmehr ein allgemeines / in viele Arme amd Bufem vertheiletes Meer machen, In den Höhlen aber / oder inwendigen Behaͤl⸗ fern eine übergroffe Menge fenrigen Stoffes enthalten / welches offt mit einem Flahren
| Glange durch gewaltige Öffnungen und Kluffte
der Feur »fpependen Bergen / bißweilen and) unten oder zur Seiten derfelben durch gemalt: fame Öffnungen und plögliche Niffe berfür bres che. Dann ſolches geſchicht hier auf unſrer Erd; Kugel / wie vielmehr wird foldes an der Sum nen Kugel gefchehen ? Zumahlda dasSonnens Feuer nicht allein Häuffiger / ſondern auhftiän - - fer und durchdringender iſt / als unfer Irr⸗
diſches. Aus dieſer Erzehlung iſt leicht zu ſchlieſſen /
daß die harten und veſten Theile der Sonnen
aus einer unverzehrlichẽ Materie beſtehen muͤſ⸗
ſen / dann waͤren ſie Erde / ſo waͤren une . ur
RELATIONES CURIOSE, 3.
durch die durchdringende Hitze der Sonnen ver⸗ zehret geweſen / gleichwol find ſolcher veſten und dichten Theile viel in der Sonnen⸗Kugel / dann wann diefelbe nur aus einer flüßigen Materie beitünde/ - würde die Sonne ben ihrer [nel fen umbdrähung Die vollfommeneunde nicht —— fondern eine ungeſchickte Figur darſtel⸗ en/a einem Ort näher/dem andern aber abge: Iegener komen und alfo eine felgame Wirckung bald in excefu, bald in defe&u haben, nemlich einem zu viel / dem andern zumenigthun. U⸗ ber das bezeuget es auch der klare Augenfchein vermittelftderStern-gläfer/daß viele vefte thei⸗ lean der Sonnen / welche vefte und beftändig bleiben noch mehrere aber / welche allezeit fluͤſ⸗ fend wallen, ; Es darff ihm aber niemand einbilden / daß die groffe und vielfältige Ausdämpffungen und
mannigfaltige Rauch derfelben / uns ihren. Schein beuichmen Fönte/ jo lange nicht, dann | dem
" weil das Sonnengeur Das allevreinefte iſt / ſy kan es fü ſchwartzen und ruͤſtigen Rauch nicht von ſich geben / als unſers hier auff Erden / und folglich vermögen ſolche dünne Daͤmpffe uns das Sonnen Licht / als welches weit durch dringendernweder allesandere Feuer oder£icht in der gangen Welt / Feinesweges gänslic zu hemmen: Ich Tage nicht gaͤntzlich / dann dag die Sonne bi
hundert Jahren nad) Chriſti Geburth eins mahls eine Zeit von vielen Monaten gleichſam Br / es kranck — dannenhero
Schein nicht gegeben 7 iſt gewiß —J yt geg ſt gewiß ee derfelben her / welche einmahl gröffer ſeyn / als das andere mohl / breunet duch auch der Aetna / Veſuvius / Heelas und andere —— Berge nicht allegeit mit gleicher
a
die eilen dunckeler gefchiengn. als fonften gewöhnlich / ja daß fie etwa einpaar |
et folches aus den vielfältigen:
Der hochgelahrte Otto Guerike ſchreibet dag gewaltige Auffwallen der flüpigen Sonnen theilen einer fonderbahren Kraft der Sonnen zus vermittelt welcher fie die Lufft der umb— ſchwebenden Planeten an fich ziehet dann daß unfer Feur auch die Lufft an fich ziehe ift auſſer Zweifel, und daß es von der Lufft unterhalten werde / erweiſet angeregter Herr Guerike zur Gnüge Nun iſt ja die Sonne auſſer allen Zweiffel ein Feuer / nicht zwar ein ſolches / mie unſers /dann durch den Zubum fehen wir zwar
| enferlich an der Soͤnne eine weitläufftige Flam⸗
me / abet inwendig etwas Dichters/als eine rech⸗ te Lebens⸗Quelle; "Daraus dann zu ſchlieſſen / daß / wann die Sonne neue Lufft von den Planes ten bekommet / alſobald ihre Flamme rund umb die euſerliche Fläche anfange auffzuwallen und feurige Wellen za machen.
Beykommendes Kupffer iſt gezeichnet nach
—— lib 2.cap. 4. feiner unters Irdiſchen Welt/ und ft der hochgelahrte Pater Scheinerus der erfie geweſen / der uns Die Som ne in beykommender Figur vorftellet,
Deren Buchftaben alfo zu verjtchen find : F.E.G.D.fiellen vor den gantzen Soñen Coͤrper. F.ift der Rord Poll. : G.den Sid-Poll.
F.G. die Achfe / umb welche die Sonne von fih felber ſtets umblaufft, D,E. Equator oder Tagand Nacht: gleicher, B.F.C. das Norder theil der Sonnen, H.G. l. das Südertheilderfelben. B.C.H, 1. die übrige theile zwiſchen der Nord: und Sud-Geiten. A,bezeichner hin und wieder verſchiedene Tief ferroder ungemeine Feur⸗Etrudeln. L.M.N.O. zeigen die Daͤmpffe / Rauch / das auf: ſteigen aus der Sonnen / an verſchiedenen Orten / und die Flecken / ſo an der Sonne erſcheinen.
Bon der Höhe] und Lauff der Sonnen.
is wie die Aſtronomi in der Höhe der andern Planeten / alfo differiren fie auch
zimlich inder Höheder Sonnen. Albateginus | ſetzet die Höhe am geringften/ nehmlich 1068 | thematicus, Se Otto Guerike gibt diefer Di wiryi. 5 - 2
halbe Diametros der Erden, Wendelius aber machet fie am groͤſten nehmli 14507 Semi- diametros dev Erden. Der ausbundige Dia
fan
4 RELATIONES CuRIOSE.
ſtantz 2644 Semidiametros der Erden/welche
zu Meilen reduciret giebt eine Sıymma von |
2273840/ oder zwey tanfendmahl tauſend / zwey hundert drey und fiebensig tauſend / acht hundert und viertzig Teutſche Meilen / hiß zum Centro oder Mittel Punct der Erdkugel / oder
2272980 Meilen von unſerer Wohnung / dann
wir wohnen noch 860 Meilen hoͤher nach der Synnen als den Mittel Punct der Erden,
Es wuͤrde etwas weltläufftig fallen Die gan⸗ ge Rechnung hier einzufuͤhren wodurd) die Gröfe der Sonnen gefunden wird’ ja weni⸗ gen wide auch Damit gedienet ſeyn / derywegen will ich nur melden / daß diefelbe 1521 taufend, fünf hundert ein und zwantzig mahl gröffer als die a ivorden.
Der halbe Diameter der Sonnen wird ge |
rechnet / daß er fey gegen dem Semidiameter der Erden / wie m zuıbegriffe er alla bey 9890 Meilen und der ganze Diameter 18780 Mei⸗ Ion. Solchemnach begriffe die Eireumfereng der Sonnen 435160 Meilen, Solche multi pliciret mit dem Diameter 197807 kommen 8607464800 gevierteMeilen zu der aͤuſer lichẽ Rundung des Sonnen-Cörpers. Nimmet man
12869154933 als den Dritten theil der eufers eohen Rundung / und multipfleivet fie mit dem
halben Diameter der Sonnen 9890, fo ent
nie / jondern Die Erde herum
fiehen daraus 2837359422323704 acht und zwantzig tauſendmahl taufendmahl tauſend⸗ mahl Zaufend / drey hundert / fünff und fiben; gig tauſendmahl tauſendmahl Tanfend / neun hundert zwey nnd viertzig tauſendmal Tauſend / wey hundert ſieben und achsig tauſend / drey⸗ hundert und ſiebentzig Cubiſche oder gewuͤrffel⸗ te Meileny (deren eine / eine Neile dick, lang / und breit iſt) zum Coͤrperlichen Inhaͤlt der Sonnen.
Ein grad des Eirculs / in welchem die Son⸗ ne laufft / machet 39660 Meilen / nun laufft fie alle Tag und Nacht den ganzen Circul umb/ nehmlich 369 Gradus / thut vor jeden Tan und Nacht / 14277600 / ver jede Stunde 593233 / und vorjede Minute 9970 Teutſche Meilen wann nemblich die Sonne nicht ſtille ſtehet / fondern mit dem Primo.mobili alle24 ſtunden einmalden gangen Himels⸗Kreyß herumlaufft. Solte aber / (wie Copernicus und Die meiften heutige Aſtronomi —— nicht die Som
lauffen / ſo wire de fie innerhalb Jahres denjenigen Kreyß um ⸗ lauffen/ von dem man ſagt / daß ihn die Sonne in 24 Stunden abfolvire,
HEMRN / du allmachtiger GOtt! deine Wunder ſind unbegreifflich.
Eine genaue Betrachtung des Mondes.
rear der Sonnen gebuͤhret die Oberftelle dem Silber⸗ weiſſen Mondes als welches buldfeelige Geſtirn / welche filberne Laterne / welche ſchoͤne Nachtleuchte unſerem Erdboden am naͤheſten hauget und nebſt der Sonnen / demſelhen zu einem geſegneten Wohlſtande / den allergroͤſten Verlag thuk. Dann was vor eine N die Erde ſambt ihren Einwoh⸗ nern mit dem Monde habe / wie faft alle irrdi⸗ ſche Sachen mit denselben zus und abnehmen das macht die tägliche Erfahrung gnugſam be; kannt. Wann der Mond waͤchſet / fo wach⸗ fen auch Die Feuchtigkeiten in unſerer Unter Welt / nimpt er ab, jo folgen fie ihm abermahl darinn nach: Dannenhero Plinius mit Wahr: heit gefchvigben / der Mund ſey rin ſolches Ge⸗
flirn / welches die Eörper auff dem Erdboden mie feinem Antritt füllet; mit feinem Abtritt leeret. Dammenhers auch / wann er im wachſen / die Schal: Schild: und Schnecken⸗ Fiſche bol⸗ der werden / und nicht allein die Geſchopffe / ſo fein Blut haben / den Geiſt dieſes Geſtirns empfinden 7 ſondern auch der Menſch weniger oder mehr Bluts bekommet / nachdem fein Licht ſtaͤrcker oder ſchwaͤcher / groͤſſer eder Heiner wird, Der gemeine Landmann weiß gar wohl bey was vor einem Mondſchein er die Haare
und Nägel abſchneiden / das-Halk zum bauen oder zum brennen fällen Bäume pflangen und
raͤuten / Fruͤchte füen und erndten jolle, Sonder Zweifel aber hat der allmaͤchtige Schöpfer ale Dinge nicht deßwegen ur *
RELATIONES-EURTOSE. 5
Mond unter allen Sternen und Plaͤuecen am niedrigften gefeget / Damit derjelbe feine geſeg nete Würckung der Erden deſto Frafitiger und
durdringender beybringen und uns mit Has | rexem Scheine * fonne: Sondern auch
barumd / daß fein ſo männigfältiger Schein feine vielfältige Bewegung und gar fhnelter Eauffiermitgelftger ziemlichen Gröfierbarii er uns/in feiner wenigſten Entſeſſenheit erfcheinet/ Bor allen andern uns mehr entlegenen Ster— nen defto Teichter und gewiſſer möge erforſchet und betrachtet werden: Auch folgends / durch feine Hülffe Die übrige meit entfernefe Himels⸗ Coͤrper / welche / dem Anfehen nach / viel Heiner ſcheinen / gleicher geſtalt / wo nicht gar vollkoͤm̃ ſich dennoch umd jo viel beſſer erkant / beſich⸗
tiget / und von der guten Vernunfft betrachtet |
würden. Damit man aus diejen — ren Wercken / den grſſen HERRN und Schoͤ⸗ pfer Himmels und der Erden lerne erkennen / ehren. und *
preiſen. "Aber zu unferm Zweck ſelber zu gelangen’ fo |
haben nicht allein die alten Philoſophi darfuͤr gehalten / fondern es ift auch vermittelit der arofjen Sterngläfers zu unfern Zgiten befunden worden / dag der Mond gleichſahm eine andere Erd Kugel und unjerer Nieder⸗Welt faſt in allen Stůcken gleich komme / was weiß und
helle erſcheinet / it die Erde des Mondes was | aber dichte / dick und dunckel iſt / welches wir die |
Flecken oder den Mann in den Mond nennen das iſt Waſſer. Man hat in dieſen dunckeln eilen / welche von der Sonnen noch nicht
beſtrahlet fondern gang finfter find / durch
„enrienfe Tubos viele helle und erleuchtete Stel In gefehen / welche Dem übrigen erleuchteten Theile des Mondes immer: kommen / biß fie rund herumb und voͤllig alles auch was zur fihen diefen hellen Spttzen noch in tieffer Sin ſterniß war / nad) und nad) von der Sonnen Licht gleichfalls erleuchtet it. Hierqus iſt gnugſahm zu ſchlieſſen dag in dem Monde ei⸗ nige Höhen und Bergen berfür ragen / welche von der Sonnen Licht / gleichwie wir bey un fern Bergen hierunten wahrnehmen / eher ber ſcheinet und erleuchtet werden / als die übrige
Thurn zu Sr, Nicolai 233 mahl quff einander 43 ſe
Iheiler welche in der Ebenen oder gar in tieffen Thälern verborgen liegen.
Daß Berge in dem Monde find / Fan and) Daraus dargethan werden / weil man / mann der Mond zunimbt/gar eigentlich erkennen kan / daß die an das erleuchtete gaͤntzende Theil gantz uneben / rauch und buckelicht ſind / alſo ſehen wir in dem finſtern theil des Mondes etliche erleuch⸗
| tete Spitzen / wir ſehen auch einen maͤnnigfalten | Schatten wiſchen denſelben / ja wir ſehen end⸗
Vichy / daß dieſe ſchattiſche theile mehr und mehr vergehen / biß die gange Halbſchied des Mondes vor unſern Augen durch die Sonne erleuchtet iſt / welches wir alsdann den Vollmond nennen / ohnerachtet er alsdann nicht mehr / I vielmehr weniger Licht hat / als wann er neu iſt. Man urs theilet auch aus den groffen Perſpectiven / daß die Berge des Mendes ungleich höher ſind / als die Berge auffder Erd⸗und Waſſer Kugel / wel⸗ ches einem unglaublich vorkommet / der da ber tra@dtet/ dan die erde 42 mahlgröffer als der Mond und gleichwohl auch manchen hohen Berg hat: Gleichwohl haben berühmte Dia thematici / als Galileus de Galileis ı Blanca Belunus / und infonderheitder unvergleichliche Aſtronvmus zu Dantzig / Herr Hevelius / vers mittelſt ſeiner allerrareſten Inſtrumenten und Geſichts gucker/ aus guten und unverwerffli⸗ chen Geometriſchen Grunden wuͤrcklich erfun⸗ den und bewieſen / daß etliche Berge im Monde auffzroder auff z Welſche Meilen hoch / andere aber noch niedriger ſind / dabey zu erinnern daß man durch genaug Unterſuchung auff unſerer Erd Kugel noch feinen eintzigen Berg ja ſelbſt den Pico auff der Canariſchen Inſul Teneriffa nicht höher als eine halbe Teutſche oder 2 Well, Meilen befunden. Iſt warlich fun eine gewal⸗ ‚tige Höheria wann ich ſie halte gegen den Thurn u S. Niegfaiy als welcher der allerhöchte in dieſer Stadt / und 425 Wer Schuhe had) iſt / wann ich Dagegen 5 folcher WerckSchuhe auff
| einen Geometriſchen ſchrit rechne (Deren 2000 | eine halbeTeutfihersder 2 Welſche Meilen auss
machen) fo iſt derWico/ als der hoͤchſte unter ak len auff Erden / ehen fo hoch / ale wann man den
te
jeste. Der hoͤchſte Mondberg aber befindet fich um einen Drittencheil/ d. 1. 35,5 mal fo hoch / als aemeldter Thurn. Warlic) eine ——
Die Zahl der Flecken im Monde / welche ſich vielfaltig / und offt ja ſtundlich veraͤndern / nach»
dem nemlichdie Strahlen der Sonnen abvder
zugehen vergröffern etliche auff 270 / Hevelius
zehlet ihrer z50 / Grimaldus aber 600/darunte:
werden nicht die gar kleinen / deren Zahl nicht zu zehlen / noch die gang groſſen / die ſich als greffe Seen ausbreiten / gerechnet. Und haben die heu⸗ tigen Aſtrovnomi eine groſſe Luſt vermittelſt ih⸗ ter herrlichen Sternglaͤſer faſt täglich nach dem Monde zu fliegen da fie ihnen dann deſſen Ge: ftaltı